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Main-Spessart
Der Vogel des Monats November: Die Wacholderdrossel
Die Wacholderdrossel ist der Vogel des Monats November.
Foto: Walter Malkmus | Die Wacholderdrossel ist der Vogel des Monats November.
Bearbeitet von Michaela Moldenhauer
 |  aktualisiert: 12.11.2021 02:24 Uhr

Die LBV-Kreisgruppe Main-Spessart stellt den Vogel des Monats November vor: Die Wacholderdrossel. Die Wacholderdrossel (Turdus pilaris) ist etwa amselgroß und kontrastreich gefärbt: Oberkopf, Nacken und Bürzel sind schiefergrau, der Schwanz ist schwarz, der Bauch weiß, Rücken und Flügel sind kastanienbraun, Kehle und Brust  zart orangebraun und mit kräftigen, schwarzbraunen, zum Teil pfeilförmigen Flecken besetzt.

Der Gesang des hübschen Vogels weicht von dem seiner Verwandten Amsel, Sing- und Misteldrossel erheblich ab:  Er besteht nicht aus melodischen Liedstrophen, sondern aus einem Schwätzen, gequetschtem Zwitschern oder durchdringendem Schackern und wird oft im Flug vorgetragen, heißt es in der Mitteilung.

Die vorwiegend in Sibirien, Nord- und Osteuropa brütende Wacholderdrossel dehnt ihr Brutgebiet in Mitteleuropa nach Westen aus und ist bei uns seit geraumer Zeit regelmäßiger Brutvogel. Sie bewohnt Waldränder, Parks, Auwälder, Feldgehölze und Gärten. Im Herbst fallen große Scharen aus dem Norden und Osten in Mitteleuropa ein und suchen auf Wiesen, Weideflächen und in Feldgehölzen nach Nahrung. Während sie im Frühling und Sommer vorwiegend  Insekten, Schnecken und Würmer verzehren, ernähren sich die Vögel im Herbst und Winter von Beeren und  Fallobst.

Während der Brut- und Aufzuchtzeit der Jungen sind Wacholderdrosseln äußerst aggressiv gegenüber potenziellen Nestplünderern. Doch auch außerhalb der Brutzeit zeigen Wacholderdrosseln ein aggressives Verhalten, insbesondere wenn es um Futter geht. So kann man im  eigenen Garten beobachten, wie sie über Fallobst herfalllen und sowohl Artgenossen als auch andere Vogelarten, die sich dem Futter nähern, attackieren und vertreiben.

In früheren Zeiten wurden Wacholderdrosseln mit Netzen und  Fallen massenhaft gefangen und als Delikatesse verzehrt. Ihr volkstümlicher Name Krammetsvogel („Krammet“ ist der umgangssprachliche alte Name für Wacholder) gibt einen Hinweis auf ihre bevorzugte Herbst- und  Winternahrung:  Wacholderbeeren.

In zeitgenössischen Kochbüchern findet man noch Rezepte zur Zubereitung der Drosseln. Besonders schmackhaft sollen sie demnach im Spätherbst nach dem Verzehr von Wacholderbeeren gewesen sein. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden Fang und Verzehr der Vögel durch das Reichsvogelschutzgesetz verboten, heißt es in der Mitteilung der LBV-Kreisgruppe Main-Spessart.

Weitere Info: Homepage der LBV-Kreisgruppe Main-Spessart:  main-spessart.lbv.de

 
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  • Hoegenbachtal
    Den Ausdruck "Krammetsvogel" kenne ich noch aus meiner Jugendzeit (bin 69, in der Landwirtschaft aufgewachsen). Dass der Vogel "Wacholderdrossel" heißt, weiß ich erst durch diesen Artikel. Ja, früher war die Natur noch großenteils in Ordnung. Bei meinem Heimatdorf in der Oberpfalz gab es damals Unmengen Wacholdersträucher, in den letzten Jahren habe ich bei Heimatbesuchen nur noch drei gezählt. Wir haben die Beeren auch gesammelt, um sie ins eingestampfte Sauerkraut zu tun. Für uns Kinder war das ein Vergnügen, und wir konnten uns damit auch noch nützlich machen. Voll "Öko", kann ich da nostalgisch nur sagen! Übrigens: Es gibt auch noch die bekannte "Schnapsdrossel", die ist aber in keiner Weise bedroht ... Man verzeihe mir diesen Scherz!
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