
Die Thüngener Haushalte dürfen im nächsten Jahr auf deutlich geringe Strompreise hoffen. In der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderats konnte Tobias Winkler, der Vertreter der "Energie" Karlstadt, eine Senkung von 15,59 Cent pro Kilowattstunde brutto verkünden. Das bedeutet im Preismodell "eco" einen Arbeitspreis von 34,99 Cent brutto, der Grundpreis bleibt gleich bei 9,52 Euro im Monat.
Wie berichtet, ist die Gemeinde Thüngen prinzipiell Eigenlieferant in Sachen elektrische Energie, bezieht aber den Strom über die Energie Karlstadt beziehungsweise die Firma City-Use. In der Sitzung Mitte September hatte der Zweite Bürgermeister Wolfgang Heß moniert, dass der Thüngener Strom deutlich teurer ist als der in Vergleichsportalen angebotene. Während dort ein Arbeitspreis von 30,75 Cent angeboten werde, belaufe sich der Preis in Thüngen auf 50,58 Cent pro Kilowattstunde.
Schon damals hatten Winkler und sein Kollege von City-Use den Unterschied im Kalkulationsgebaren der verschiedenen Anbieter begründet. Während die einen den Strom gewissermaßen zum Tagespreis einkaufen und damit die jeweils günstigsten Tarife anbieten können, tun das die örtlichen Unternehmen in der Regel per Jahresverträge. Das bringt auf der einen Seite natürlich höhere Kosten, auf der anderen aber eine deutliche Sicherheit. Schließlich mussten durch die zurückliegende Energiekrise etliche Kunden von Billiganbietern letztendlich zu wesentlich schlechteren Konditionen zu Grundanbietern zurückwechseln.
Die Energie Karlstadt und City-Use hätten nun im Sinne der Bürger verhandelt, sagte Winkler dem Marktgemeinderat. Durch die ab 2024 gültigen Preise gebe es eine Reduzierung von aktuell 50,58 auf 34,99 Cent und somit um 27 Prozent. Die Kunden werden Mitte November schriftlich von der Energie informiert.
Naturnah oder verwildert?
Eine gütliche Einigung strebt der Gemeinderat mit einer Anwohnerin der Untergasse an. Vor deren Anwesen gibt es zwei bepflanzte Kleinflächen im Besitz der Gemeinde. Diese Flächen werden nicht regelmäßig gepflegt und sind nach Meinung der Anwohnerin verwildert, sie selbst sieht sich aber nicht in der Lage, die Pflege zu übernehmen. Der ehemalige Förster und Gemeinderatsmitglied Werner Trabold sah die Bepflanzung aber eher als "naturnah" und meinte, man könne Anwohner nicht zur Pflege zwingen, aber sie müssten dann eben damit leben, was da wächst. Den Vorschlag der Thüngenerin, die Beete aufzulösen und stattdessen Parkplätze zu ermöglichen, lehnten die Räte ab, weil die schmale Straße die Durchfahrt der Feuerwehr ermöglichen muss.
Das zweite Problem ist der Briefkasten des Anwesens, der wegen der Beete nicht an der Hauswand aufgehängt werden kann. Stattdessen möchte die Dame einen Pflock als Briefkastenträger im gemeindlichen Grund installieren. Der Bürgermeister Strifsky und einige Gemeinderäte wollen nun versuchen, eine einvernehmliche und unbürokratische Lösung zu finden.
Mehrere Wasserrohrbrüche
Nachträgliche Rechnungsgenehmigungen in Höhe von rund 35.000 Euro für die Behebung von mehreren Wasserrohrbrüchen musste der Gemeinderat genehmigen. Gerade in der Siedlung am Sonnenhang kommt es immer wieder zu Rohrschäden, weil die dort verlegten Leitungen schadhaft sind.
Bei "kurzen Anfragen" wurden Kommunikationsprobleme mit den zuständigen Firmen während der gegenwärtigen Verlegung von Glasfaserleitungen erörtert. Vertreter der Telekom hätten versichert, dass den einzelnen Bürger Berater für die Hausanschlüsse zur Seite stünden. Diese seien aber offensichtlich nicht vorhanden. Außerdem wurde auf eine gravierende Wühlmausplage auf dem Friedhof hingewiesen, auch im übrigen Gemeindegebiet tauchen vermehrt Mäuse und Ratten auf. Bauhofmitarbeiter und Bürgermeister wollen sich darum kümmern.