Einen wunderbar entspannenden Abend voller schöner Melodien und harmonischer Töne konnten 160 Besucher am Montagabend in der Lohrer Stadtpfarrkirche erleben. Nicht zum ersten Mal waren die Gregorian Voices zu Gast. Deren Name ist Programm und so gestaltete sich das Konzert durch einfache gregorianische Gesänge. Ebenso hatten die acht Sänger aus der Ukraine auch moderne Popsongs im Gepäck, allerdings intonierten sie die auf ihre eigene "gregorianische Weise".
Schon der Beginn konnte eine Gänsehaut verursachen: von hinten einziehend kamen die Acht, jeder mit einer Kerze in der Hand und in eine Mönchskutte gekleidet, durch das Kirchenschiff und sangen dabei schon ihre erste klare und einstimmige Melodie – eben den berühmten gregorianischen Gesängen nachempfunden. Das lateinisch gesungene Lied wurde im Altarraum beendet, und dann ging es das ganze Konzert lang Schlag auf Schlag. Einstimmig, dann aber auch mehrstimmig mit gewaltigen Bass- und schönen Tenorstimmen erklangen weiterhin die kirchlichen Gesänge. Oft startete ein Solosänger und die anderen untermalten das stimmungsvoll, aber auch die ganze Gruppe war mal voluminös zu hören. Das Oktett zeichnete sich durch absolut sauberen Mehrklang und mit viel Gefühl gesungene Passagen aus.
Querflöte kam zum Einsatz
Beim zehnten Stück wechselte das Programm ein wenig, aber der Klang blieb wunderbar harmonisch. Sehr gut gewählt als erstes Stück für den Stilwechsel war das berühmte "Halleluja" von Leonard Cohen. Zigmal von anderen Sängern und Gruppen interpretiert, stellte sich diese Variante als eine ganz Besondere dar mit abwechselnden, immer sehr gefühlvoll gesungenen Soli und schönen Begleitstimmen des A-capella-Chors. Weiter ging es mit "Ameno" von Era (ebenfalls eine perfekte Wahl), "Sound of Silence" von Simon & Garfunkel und "Raise me up", ein ebenfalls oft interpretierter Song, aber wieder besonders schön und harmonisch. Hier kam sogar eine Querflöte zum Einsatz.
Das Konzert endete nach einer guten Stunde mit "Angels" von Robin Williams und "Sailing" von Rod Stewart. Hier kann man nur seinen Respekt für die Leistung aussprechen, über eine Stunde lang Song auf Song darzubringen, dabei keine Schwächen oder unsauberen Töne zu zeigen. Das begeisterte Publikum erklatschte sich noch zwei Zugaben, darunter "Thank you for the Music" – Abba auf gregorianisch eben.