
Zum Internationalen Museumstag 2019 öffnet das Lohrer Schulmuseum am Sonntag, 19. Mai, bei freiem Eintritt von 14 bis 16 Uhr seine Türen. Die Besucher erhalten laut Pressemitteilung, solange der Vorrat reicht, entweder einen Nachdruck (um 2000) der "Märchen-Serie Schneewittchen" aus der Zeit um 1900, oder ein dreiteiliges Schneewittchen-Postkartenset (Nachdruck 1992) einer Serie aus der Zeit um 1910.
Von 14 bis 14.45 Uhr hält der „quieszierende“ Rektor (Rektor a.D.) Georg Ludwig Hegel, Nachfahre einer Seitenlinie des berühmten preußischen Staatsphilosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel, eine lehrreiche und unterhaltsame Unterrichtsstunde für Kinder wie um 1900. Dazu passend hat sich Hegel einen "Kaiser-Wilhelm-Schnurrbart" wachsen lassen.

Das Leben der Kinder mit den Jahreszeiten
Zu sehen ist die Sonderausstellung „Frühling, Sommer, Herbst und Winter – Bilder aus dem Jahr der Kinder“. Blättert man durch alte Kinder- und Schulbücher, erfährt man von dem Eingebundensein in den jahreszeitlichen Wechsel. Gegliedert war der Jahreslauf, insbesondere auch das Schulleben, durch kirchliche Feste und Feiertage des Kalenderjahres. Der Schulunterricht richtete sich aber auch nach den in der Landwirtschaft anfallenden Arbeiten, die zu einem beachtlichen Teil von Kindern erbracht wurden, so die Mitteilung.
Natürlich bestand ein Kinderleben vor 100 Jahren nicht nur aus Arbeit, Lernen und Kirchgang. Wie die Kinder ihre Freizeit gestalten konnten, zeigt das Schulmuseum mit seiner neuen, jahreszeitlich wechselnden Sonderausstellung, seit dem 20. März beginnend mit dem Frühling, ab 26. Juni bis 22. September folgt der Sommer, vom 25. September bis 15. Dezember der Herbst und ab dem 18. Dezember bis 20. Februar 2020 der Winter.
"Erziehung zum Europäer"
Eine weitere Sonderausstellung „Erziehung zum Europäer“ wird im Gewölbekeller des Museums gezeigt. Die europäische Geschichte ist geprägt von Jahrhunderten der kriegerischen Auseinandersetzungen und dem ständigen Kampf der Nationen um die Vormachtstellung in Europa.
Geschichts- und Fremdsprachenlehrbücher, die Darstellung des Englisch- und Französischunterrichts bereits in den Grundschulen sowie Zeitschriften und Spiele europafreundlichen Inhalts verdeutlichen den Wandel von der nationalen zur paneuropäischen Idee in der Pädagogik in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bis in die heutige Zeit.
Weitere historische Einblicke
Natürlich ermöglicht auch die ständige Ausstellung dem Besucher viele historische Einblicke. Mit dem politisch-geschichtlichen Konzept, das auf die Zeit von 1789 (Französische Revolution) bis 1989 (Zusammenbruch der DDR) ausgerichtet ist und die Abhängigkeit der Schulentwicklung und des gesamten Erziehungswesens von totalitären Strömungen dieser Epoche akzentuiert, hat sich das Lohrer Schulmuseum schnell einen überregionalen Ruf als bedeutende Dokumentationsstätte des pädagogischen Alltags vergangener Zeiten erworben, heißt es weiter in der Mitteilung.
Schwerpunkte des Museums sind das Deutsche Kaiserreich (1871 bis 1918) und das Dritte Reich (1933 bis 1945). Die Anordnung der Themenkreise unter Einbeziehung der außerschulischen Erziehung, zum Beispiel im Elternhaus und durch die Kirchen, verdeutlicht Ähnlichkeiten, Veränderungen und Unterschiede dieser Zeitabschnitte.
Das Lohrer Schulmuseum im Ortsteil Lohr-Sendelbach ist von Mittwoch bis Sonntag und an allen gesetzlichen Feiertagen jeweils von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Gruppen können auch nach vorheriger Absprache außerhalb der regulären Öffnungszeiten das Museum besuchen. Kontakt: Eduard Stenger, Zum Sommerhof 20, 97816 Lohr, Tel.: (09352) 4960 oder (09359) 317, E-Mail: eduard.stenger@gmx.net