Im Rahmen des nachhaltigen Themenabends Schöpfungsverantwortung am Dienstag im Pfarrheim informierten sich die Besucher bei Marktheidenfelder Initiativen über deren Engagement. Im Gespräch mit den Teilnehmern diskutierten sie über ihre Schwerpunktthemen und boten Anregungen für das eigene umweltbewusste Verhalten.
Der Frauenkreis der katholischen Kirche zeigte, wie viel Kohlenstoffdioxid in Lebensmitteln steckt. Das Team von Rita Geißler bot Häppchen mit Aufstrichen, zubereitet aus heimischem Gemüse. Dass naturnahe Gärten mit Lebensräumen für Tiere wichtig für die Erhaltung der Artenvielfalt sind, erklärten Erich Perchermeier und Joachim Hörnig vom Bund Naturschutz.
Ortsteile schlecht angebunden
Roswitha Peters und Diana Schreck von der Projektgruppe Energiebewusstes Marktheidenfeld widmeten sich dem Thema Mobilität. Michael Kohlbrecher, Energie- und Klimaschutzbeauftragter des Landkreises, stand für Fragen zur Verfügung. Mittels eines Tests konnten die Interessenten zum Beispiel herausfinden, dass Verkehrsmittel rund ein Fünftel des CO2-Ausstoßes in Marktheidenfeld verursachen. 80 Prozent sind den Industrieunternehmen geschuldet.
Im Gespräch mit Besuchern hatten diese kritisiert, dass die Marktheidenfelder Ortsteile schlecht an den öffentlichen Nahverkehr angebunden seien oder die Busfahrt nach Würzburg zu viel Geld koste.
Eigenen ökologischen Fußabdruck messen
An die Bewegung Fridays for future, bei der jede Woche weltweit Schüler für bessere Klimaschutz-Maßnahmen demonstrieren, knüpften die Lehrer David Esterl und Reinhold Grimm an. Esterl berichtete als Umweltbeauftragter aus der Marktheidenfelder Mittelschule. Mit der Frage, "Was können wir im Schulalltag bewegen", bemühe man sich, die Energie der Schüler für das Thema zu nutzen und der Politikverdrossenheit bei jungen Menschen entgegenzuwirken. Grimm appellierte, dass die Erwachsenen Vorbilder sein müssen. Er selbst fahre zum Beispiel wenn möglich mit dem Rad zur Arbeit.
An einem Parcours des Weltladens Marktheidenfeld konnte jeder Besucher seinen eigenen ökologischen Fußabdruck messen. In den Bereichen Energie, Konsum, Ernährung und Mobilität gab es für nachhaltiges Verhalten Punkte. Die Fragen regten zum Nachdenken und Umdenken an.
So erschreckte es, dass der deutsche Durchschnittsbürger weit von einem nachhaltigen Lebensstil entfernt ist. Wenn alle so leben würden, wie er, würden wir fast dreimal so viele Erdfläche brauchen, wie zur Verfügung steht.