Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde, es war Finsternis überall, doch dann sprach der Herr: „Es werde Licht – und es ward Licht!“ Mit Musik und modernster Beleuchtungstechnik, die die Bühne in gleißendes Licht versetzte, gelang dem Illusionist Mr. Joy ein beeindruckender Einstieg.
Licht war für den Künstler ein zentrales Thema des Abends, der Mensch als Lichtträger, der Gottes Liebe in der Welt verbreitet. Bereits zum dritten Mal folgte Karsten Strohhäcker, wie er mit bürgerlichem Namen heißt, der Einladung des CVJM Altfeld, der heuer sein 90-jähriges Bestehen feiert. Mit seinem zweieinhalbstündigen Programm hielt der „Zauberer“ die rund 250 Besucher in Atem, besonders die kleinen Zuschauer waren hingerissen.
„Soll ich die Flasche sichtbar oder unsichtbar verschwinden lassen?“ war eine typische Frage an die Gäste, natürlich führte er die Nummer auf zwei Arten vor. In einem Zeitungstrick verschüttete er mit verbundenen Augen das Wasser, statt in die Zeitung einzufüllen, „Jetzt habe ich die Nummer vermasselt!“ Selbstverständlich wurde das Glas mit Wasser aus der Zeitung wieder aufgefüllt.
Mr. Joy bezieht das Publikum ständig mit ins Programm ein. Zuschauerin Margerita durfte die Herzkarte auswählen und mit ihrer Unterschrift versehen. Nachdem sie aus dem Kartenspiel verschwunden war, saß die Assistentin auf der Karte – wie leicht sich das Auge täuschen lässt. „Glauben doch viele Menschen nur das, was sie sehen, wenn es um Glaubensdinge geht“, bedauerte Strohhäcker. Nicht nur das Auge lasse sich täuschen, sondern auch der Tastsinn. Diesen Beweis trat Julian an. Er durfte Gegenstände ertasten. Bei der Cola-Flasche klappte es noch, dann wurde aus einer vermeintlichen Zahnbürste eine Klobürste, der Schwamm entpuppte sich als Pflasterstein, statt eines Schlüssels kam eine Bibel hervor. „Dieses Buch ist der Schlüssel zum Leben, denn Jesus versprach, wer ihm nachfolge, wird das Leben haben und statt in der Finsternis im Licht leben!“, so Mr. Joy.
Niemals verfiel er in Fanatismus, mit seiner Lebenserfahrung jedoch bekamen seine religiösen Botschaften etwas Authentisches. Man spürte: Das lebt er. Wie Gott uns immer wieder auffange, zeigte er anhand der Bergpredigt auf, betete das Vaterunser, während er mit einer ausdrucksvollen Jonglage die Gedanken unterstrich. Vor der Pause berichtete er in einer Videoaufzeichnung vom Kinderhilfswerk „Compassion – im Namen Jesu“, das Projekte in Afrika unterstützt. Er selbst hat die Patenschaft für Katumba, der in Uganda lebt, übernommen.
Selbstverständlich durften abenteuerliche Nummern nicht fehlen, seine Assistentin verschwand in der Nummer „Origami“ in einem kleinen Kasten aus Papier, wurde in einer Kiste mit Spießen durchbohrt, gefesselt eingeschlossen und tauchte natürlich unversehrt wieder auf. Viel Beifall erhielten die „Laienakteure“. Die kleine Lilly unterstützte die unheimliche Ballvermehrung, Melissa durfte auf Mr. Joys Schulter auf dem Hochrad fahren. Ein Highlight gelang mit den „Assistenten“ Matthias und Daniel, die auch bei der Hochradnummer agieren durften. Zur Höchstform lief der Artist bei seiner Fackelnummer auf dem Hochrad auf, tobenden Applaus erhielt die mutige Melissa, als auch sie eine Fackel auffing. Mit einer unglaublichen „Lightshow“ als Zugabe wurden die Gäste für den großen Beifall belohnt.
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Mr. Joy und die Bibel
Karsten Strohhäcker, wie der Illusionist Mr. Joy mit bürgerlichen Namen heißt, ist in Schweden geboren, danach zehn Jahre in der Zentralafrikanischen Republik aufgewachsen. Die Jahre waren für ihn sehr prägend. In Würzburg studierte er Mathematik und Physik für das Lehramt an Gymnasien, anschließend schloss er in Heidelberg als Magister die Fächer Sportwissenschaft, Theologie und Religionswissenschaft ab.
Mr. Joy fesselt in abwechslungsreichen Shows mit einer großartigen Mischung aus Artistik, Jonglage, Illusion, Entfesselung, Lightshows und überzeugenden, authentischen Botschaften. Das Besondere bei seinen Auftritten ist, dass er nicht sich als Star in den Mittelpunkt rückt, sondern die Botschaft der Bibel. Öhl