Ziel: eine "schwarze Null"
Fortschritte macht der Landkreis Grein zufolge bei der Verkleinerung des Defizits: 2002 lag es bei 1,16 Millionen Euro, 2003 bei 1,3 Millionen Euro, 2004 bei 975 000 Euro (erwartet hatte man 1,3 Millionen) und 2005 werde man wohl 370 000 Euro erreichen, prognostizierte Karl Gerhard, zuständig für die Finanzbuchhaltung. 2006 sei das Ziel eine "schwarze Null"; die sei aber schwer zu erreichen, schränkte der Verwaltungsfachmann ein, weil allein die steigenden Energiekosten mit rund 100 000 Euro mehr zu Buche schlügen.
Die Umstrukturierung im Krankenhausbetrieb, die durch gesetzliche Vorgaben erzwungen worden sei, so Grein, "war im ersten Jahr für das gesamte Personal sehr belastend". Es habe personelle Änderungen in allen Abteilungen, neue Leitungsstrukturen in Marktheidenfeld und Verlegungen von medizinischen Abteilungen gegeben. Für den Einsatz aller Beteiligten bedankte sich der Landrat.
"Wir sind auf dem richtigen Weg"
Landrat Armin Grein zur Krankenhaus-Reform
Positiv habe sich die Auslastung der Betten vor dem Hintergrund einer abnehmenden Verweildauer entwickelt. Dazu beigetragen hätten die niedergelassenen Ärzte, die vor allem im Bereich Marktheidenfeld und im Raum Karlstadt verstärkt in die Kreiskrankenhäuser einweisen würden. "Die Stabilisierung des Vertrauens der Patienten und der niedergelassenen Ärzte ist Voraussetzung für das Gelingen unseres Krankenhaus-Konzepts", betonte Landrat Grein.
Eine Stärkung des Klinikums Main-Spessart sieht der Landrat in der planmäßigen Übernahme der Neurologie vom Bezirk und des Anbaus einer radiologischen Praxis am Standort Lohr sowie im seiner Ansicht nach gelungenen Start der Vitalakademie in Marktheidenfeld, deren Programm für das Wintersemester in den nächsten Tagen an die Bevölkerung verschickt wird.
Facharzt für Marktheidenfeld
Erfreulich sei auch die Entwicklung am Krankenhaus Marktheidenfeld, in dem die Chirurgie stärker ausgelastet sei als erwartet. Als erste Konsequenz versprach Grein, einen weiteren Facharzt einzustellen, der wie Chef- und Oberarzt zwischen Lohr und Marktheidenfeld pendeln soll. Prüfen lässt Grein, ob man auch die Chirurgie in Marktheidenfeld um zehn Betten aufstocken lassen kann. Weitere zehn Betten aus der Reserve des Hauses sollen womöglich der geriatrischen Rehabilitation zugeschlagen werden.
Abschließend sagte der Landrat: "Wir brauchen kleine Schritte; es geht nicht alles von heute auf morgen." So habe die Radiologie in Lohr lange gebraucht, bei der Reha in Marktheidenfeld sei man noch nicht so weit und die Geburtshilfe in Karlstadt "läuft noch nicht nach unseren Vorstellungen".