Nach fünf Jahren Pause raucht seit Montagabend wieder der Kohlenmeiler auf dem Köhlerplatz hoch oben über Glasofen zum traditionellen Köhlerfest. "Am Montagabend haben wir ihn angebrannt. Das dauert jetzt eine Woche, in der er rund um die Uhr bewacht werden muss", erklärt Karl Wolf, der Vorsitzende des Köhlervereins Glasofen, am frühen Donnerstagabend, wenige Stunden nach Festbeginn.
Die Sitzplätze am Köhlerplatz füllen sich Zug um Zug, zahlreiche Gäste legen die Strecke zu Fuß zurück. Seit rund 30 Jahren findet das Köhlerfest regelmäßig statt, seit einigen Jahren immer am Wochenende vor dem Beginn der Laurenzi-Messe in Marktheidenfeld.
Rund 20 Ster Buchenholz für den Meiler aufgeschichtet
Wie Karl Wolf berichtet, haben die fleißigen Helfer des 139 Mitglieder zählenden Vereins rund 20 Ster Holz für den Meiler aufgeschichtet. "Wir verwenden nur Buchenholz", erklärt der Vorsitzende und verweist auf die zahlreichen Holzstapel, die bereits für die kommenden Jahre am Rande des Platzes aufgesetzt sind.
2017 fand nach Angaben Wolfs das letzte Fest mit Kohlenmeiler statt, die beiden darauffolgenden Jahre und auch im letzten Jahr, nach der coronabedingten Zwangspause, jeweils ohne Meiler. "Wegen des Feuerverbots haben wir in den drei Jahren keinen entzündet, obwohl wir es auch da hätten machen können, da es ja kein offenes Feuer ist", erläutert der Vorsitzende. Er fügt jedoch an, dass man kein Risiko habe eingehen wollen.
In diesem Jahr nun ist das Verbot von offenem Feuer seit einer guten Woche aufgehoben, während der Woche gab es tagelange Regenfälle. Auf die Frage, ob der Regen den Kohlenmeiler beeinträchtigt, schüttelt der erfahrene Köhler den Kopf: "Die Feuchtigkeit macht nichts aus – im Gegenteil, das ist besser, als wenn es zu trocken ist."
So lockte das traditionelle Fest bereits mit Beginn am Donnerstagmittag und bei Sonnenschein zahlreiche Gäste an, welche die lauschige Atmosphäre auf dem Köhlerplatz und im Festzelt genießen wollten. Auch einige Zelte zum Übernachten wurden neben der angrenzenden Hecke aufgebaut.
Noch bis Sonntag findet das Köhlerfest statt, dessen Erlös der Verein bereits seit vielen Jahren an die Mainfränkischen Werkstätten, die Sozialstation St. Elisabeth und die Lebenshilfe in Marktheidenfeld spendet.