Nützlich und schön – das sind wesentliche Wünsche an eine Pflanze. Wildobst-Gehölze können das bieten. Die Experten der Bayerischen Gartenakademie stellen die attraktive Kornelkirsche vor.
Gerade in kleinen Gärten sucht man nach Möglichkeiten, Optik und Nutzen einer Pflanze zu verbinden. Die Form der Früchte erinnert an Oliven. Im Inneren haben sie einen Stein. Von Ende August bis Ende September kann man die Früchte ernten. Bei zunehmender Reife färben sie sich erst korallenrot und dann dunkelrot. Wenn sie reif sind und fast von selbst vom Strauch fallen, haben sie einen angenehmen süß-herben Geschmack. Besonders vor der Vollreife und roh besitzen sie eine mild adstringierende Wirkung, das heißt sie ziehen Gewebe wie die Mundschleimhaut leicht zusammen.
Wenn die ersten Früchte fallen, wird es Zeit für die Ernte, denn auch Vögel interessieren sich für die roten Früchte, leider auch die Kirsch-essigfliege. Deshalb ist es gut, auch befallene Früchte zu ernten. Dies reduziert die Schädlingspopulation und unterbricht den Entwicklungskreislauf. Arbeitserleichternd ist es, eine Folie unter dem Strauch auszulegen und die Früchte abschütteln. Außer als Naschobst lassen sich die Früchte beispielsweise zu Fruchtaufstrichen, Saft und Likör verarbeiten.
Süße Aufstriche erhält man, wenn man das Kornelkirschenmus mit Birne, Apfel, Himbeere oder anderen milden Früchten mischt. In Weinessig eingelegt dienen die halbreifen Früchte als Olivenersatz.
Die Kornelkirsche (Cornus mas) liebt kalkhaltige Böden und Sonne oder Halbschatten. Bemerkenswert ist die Blütezeit, denn unter günstigen Bedingungen zeigen sich bereits im Februar, spätestens im März, kleine gelbe Blütendolden. Sie produzieren reichlich Nektar und liefern damit die erste Nahrung für Insekten. Erst nach der Blüte erscheinen eiförmige, ganzrandige, vier bis acht Zentimeter lange Blätter. Im Herbst färben sich die Blätter leuchtend gelb. Somit ist die Kornelkirsche zu jeder Jahreszeit attraktiv.
Freiwachsend wird die Kornelkirsche ein Großstrauch, den man gelegentlich auslichtet. Sie lässt sich aber auch gut schneiden, weshalb man gerade die Wildformen als Schnitthecken nutzt. Diese sind meist nicht selbstfruchtbar, sodass eine weitere Sorte oder auch Wildform in der Nähe als Befruchter nötig ist. Besonders große Früchte besitzen die Frucht-Sorten „Jolico“ und „Kasanlaker“.