
Zwei führende Politiker der Kreis-CSU referierten in der Hauptversammlung der Senioren-Union. Kreisvorsitzender und Landtagsabgeordneter Thorsten Schwab ging auf die Landespolitik das Verhalten der Freien Wähler als Koalitionspartner ein. Kreistagsfraktionsvorsitzender Walter Höfling übernahm den Part der Kreispolitik und vor allem der aktuellen Entwicklung beim Kreiskrankenhaus.
"Rosinenpickerei"
"Etwas unangenehm", so die Pressemitteilung der CSU, "falle die Rosinenpickerei und das Positionsgebaren der Freien Wähler innerhalb der Staatsregierung auf", berichtete Schwab und nannte als Beispiele das Volksbegehren „Rettet die Bienen“, bei dem die FW Entscheidungen der CSU intern mitgetragen, aber nach außen hin kritisiert hätten, sowie den Straßenbau, den FW-Kommunalpolitiker als Erfolg für sich reklamieren, obwohl die Gelder zum Großteil vom Freistaat kommen.
In der Diskussion übten Reinhold Möller, Günter Fries und Fritz Suckfüll Kritik an der staatlichen Wohnungspolitik, die immer neue Programme bringe, um den Wohnraum in den Städten angeblich „bezahlbar“ zu machen. Eine nennenswerte Verbilligung von Wohnungsbau und Mieten in den Ballungsräumen werde nur dazu führen, dass dort die Nachfrage weiter steigt. Zudem würden dort ständig öffentliche Mittel zur weiteren Entwicklung und Erhöhung der Attraktivität eingesetzt.
Ziehen auch die Bauern in die Großstadt
Dörfer und der gesamte ländliche Raum hingegen würden immer mehr veröden. In 50 Jahren würden – so Möller – vielleicht sogar die Landwirte in den Städten wohnen, weil sie von dort aus ihre selbstfahrenden Fahrzeuge auf den Feldern per Computer steuern könnten. Schon jetzt stünden auf dem Lande zwei bis drei Millionen Wohnungen leer. Es bedürfe statt dessen Programme mit Lenkungswirkung: zurück in die Dörfer und kleineren Städte sowie des Stopp der Förderung in den Ballungsräumen.
Walter Höfling, der Fraktionsvorsitzender der CSU im Kreistag, wies laut Pressemitteilung zunächst auf die Kommunalwahlen des kommenden Jahres hin und gab dann einen Einblick in die Kreispolitik. Die Auslastung des Lohrer Krankenhauses habe sich im vergangenen Jahr verbessert. Das Gesamtdefizit werde sich wohl auch in der Konsolidierung bei 6,5 Mio Euro einpendeln.
"Die größte Herausforderung"
Zum Zentralklinikum Lohr gibt es laut Höfling keine Alternative. Erforderlich sei es, das Bebaungsplanverfahren durchzuziehen, damit der Entwurf möglichst bis Oktober rechtskräftig werde. Am Fertigstellungstermin des mit 143 Millionen Euro veranschlagten Projekts (bei 99 Millionen Euro Staatszuschuss) im Jahr 2024 halte man fest. Es sei dies die größte Maßnahme und damit die größte Herausforderung in der Geschichte des Landkreises.
Der Vorsitzende der Senioren-Union, Roland Metz, berichtete eine Mitgliederzahl von knapp unter 100. Er bedauerte, das Eintrittsalter steige, da sich 60- bis 70-Jährige offenbar als zu jung für das Engagement in der Senioren-Union empfänden. Wichtig aber sei es, als Verbindung zwischen den Jüngeren und Älteren in den Parteigremien wie auch in den Parlamenten zu wirken.
Burg-Besichtigung
Die Veranstaltungsangebote der Senioren-Union werden fortgeführt: Besichtigung der Burg Rothenfels am 28. Mai und eine Weihnachtsfeier am 9. Dezember. Dazwischen engagiere man sich im beginnenden Kommunalwahlkampf.
Unter Leitung der neuen Geschäftsführerin des Bundeswahlkreises, Sabine Sauer, hatten die Neuwahlen das folgende Ergebnis: Vorsitzender bleibt Roland Metz, Stellvertreter sind Reinhold Möller, Günter Fries, Juliane Köberlein und Wilhelm Rudolph. Schatzmeister bleibt Johannes Sitter und Schriftführerin Lore Göbel. Beisitzer sind Peter Keller, Richard Ziegler, Ernst Lenz, Fritz Suckfüll, Manfred Goldkuhle, Walter Höfling und Rudi Hock. Als Kassenprüfer wurden Emil Friedrich und Leo Eyrich bestätigt.
Herr Schwab, hatten Sie keine eigen Themen über die Sie berichten konnten.
Andere zu kritisieren ist "einfach". Besser wäre es, über eigene Taten zu berichten.
Aber anscheinend haben sie nichts über was Sie berichten könnten.
SG
L. Unsleber