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ARNSTEIN
Der Erste Weltkrieg vor der Haustür
Ausstellung eröffnet: In der Alten Synagoge in Arnstein wurde die Ausstellung zum Beginn des Ersten Weltkrieges in Schweinfurt eröffnet: Im Bild Heidi Henning, Zweite Vorsitzende des Förderkreises „Alte Synagoge Arnstein“, und Klaus Hofmann von der „Initiative gegen das Vergessen“ Schweinfurt.
Foto: Klaus Schwarz | Ausstellung eröffnet: In der Alten Synagoge in Arnstein wurde die Ausstellung zum Beginn des Ersten Weltkrieges in Schweinfurt eröffnet: Im Bild Heidi Henning, Zweite Vorsitzende des Förderkreises „Alte ...
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 |  aktualisiert: 01.09.2014 16:25 Uhr

Die private Sammlung von Aribert Elpelt aus Waigoldshausen und Klaus Hofmann von der „Schweinfurter Initiative gegen das Vergessen“ über den Beginn des Ersten Weltkrieges in Schweinfurt und dessen Umland, die auf Einladung des Förderkreises „Alte Synagoge Arnstein“ in der Alten Synagoge Arnstein zu sehen ist, stieß auf reges Interesse. Bei der Eröffnung erklärte Klaus Hofmann den Gästen die Exponate.

„Wir wollten einmal zeigen, was in den Städten und deren Umland während des Ersten Weltkrieg los war und nicht nur die Meldungen über die Front dokumentieren, das war und ist Ziel dieser Sammlung“, sagte Hofmann. Er erläuterte auch die Ursachen, die zum Ausbruch dieses Weltkrieges von 1914 bis 1918 unter Kaiser Wilhelm II. führten.

Auf den vielen Plakaten sind Zwangsarbeiter zu sehen, vor allem Frauen, deren Männer in den Krieg zogen. Selbst Frauen, die bis dahin mit der Industriearbeit nichts zu tun hatten, eher vom Lande und der Landwirtschaft kamen, wurden nach Schweinfurt zur Zwangsarbeit berufen, um für Kriegswaffen und Munitionsnachschub zu sorgen.

So wurden bei Kugel-Fischer Schrapnell- und Granatenhülsen von den Frauen gefertigt. Damit die Frauen die zwölfstündige Arbeitszeit absolvieren konnten, entstanden zu dieser Zeit die ersten Betriebskindergärten. So war die Unterbringung der Kleinen gewährleistet, während der Vater im Krieg und die Mutter bei der Kriegsvorbereitung dienten. Im Ersten Weltkrieg sind auch die ersten Lazarette in verschiedenen Städten entstanden. Die heutigen Krankenhäuser sind zumindest zum Teil die Überbleibsel der Lazarette, in denen zu Kriegszeiten die Verwundeten versorgt wurden.

In einer Vitrine, unter vielen persönlichen Exponaten, ist auch eine Kuchenbackform aus jener Zeit zu sehen. Ein Kuchen mit Motiven des Ersten Weltkriegs konnte damit gebacken werden. Als Züge mit Frontkämpfer-Nachschub in Schweinfurt ankamen, verteilten die Kriegsfrauen Kuchen und Getränke an den Bahnhöfen, obwohl bereits zu dieser Zeit die Lebensmittelversorgung so gut wie zusammengebrochen war. Letztendlich ließen 17 Millionen Menschen ihr Leben im Krieg von 1914 bis 1918, erklärte Klaus Hofmann. Im Ersten Weltkrieg leisteten auch viele jüdische Bürger Dienst an der Front. Im Zweiten Weltkrieg wurden sie gejagt und ermordet.

Viele Geschichten und Dokumentationen zeigt die private Sammlung von Aribert Elpelt und Klaus Hofmann, darunter Bilder aus den Fabrikhallen von Kugel-Fischer mit den Zwangsarbeiterinnen, die man bis heute so noch kaum gesehen hat.

Die Ausstellung ist bis zum 21. September jeden Sonntag von 14 bis 17 Uhr in der Alten Synagoge in Arnstein zu besichtigen. Der Eintritt ist frei.

 
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