Sehr viel Arbeit steckt in dem neu gestalteten Dorfplatz in Trennfeld, der am Sonntag bei einem musikalischen Frühschoppen seiner Bestimmung übergeben wurde. Dieser begann mit einem Festgottesdienst, den Pater Christoph Martin vom Malteserorden zelebrierte.
Er schlug in seiner Predigt den Bogen zur Krönung im englischen Königshaus. Charles und Camilla haben nach der Salbung versprochen, sich an die Gesetze zu halten. Dafür sorgte an dem Trennfelder Dorfplatz vor Jahren das Zentgericht, das ab 1610 an dem Trennfelder Dorfplatz unter der Gerichtslinde gehalten wurde. "Königlich ist es, Verantwortung zu tragen, das Recht der Ärmeren zu schützen".
Martin segnete den neu gestalteten Platz und sprach die Hoffnung aus, dass viele gläubige Menschen sich oft in guter Absicht eine gute, aktive Dorfgemeinschaft treffen.
Initiative von Klaus Markert
Nach dem Gottesdienst, der von den Triefensteiner Musikanten mitgestaltet wurde und mit dem Frankenlied endete, übergab Bürgermeisterin Kerstin Deckenbrock den Dorfplatz ihrer Bestimmung. Sie dankte Klaus Markert, dem Vorsitzenden des Obst- und Gartenbauvereins, für die Initiative, aus dem Platz etwas Schönes zu machen. Durch eine große Spende wurde dies der Gemeinde ermöglicht.
Sie lobte die Trennfelder, die mitgeholfen hatten, und die Feuerwehr, die den Platz gepflastert hatte. In den nächsten Wochen kommen noch die Bänke, Blumenkübel und Pflanzen, damit der Platz auch schön begrünt werden kann. Die Bürgermeisterin dankte auch den Besitzern der Scheune an dem Platz, die zugestimmt haben, ein großes Wandgemälde von Eckbert Strackeljahn, das an die Historie des Platzes erinnert, anbringen zu lassen.
Auf diesen geschichtlichen Hintergrund ging auch Gerrit Himmelsbach vom Spessart-Projekt ein. Eine von ihm gestaltete Tafel des Kulturwanderwegs, der an dem Platz vorbei führt, wurde hier angebracht und erinnert an die Zeiten, in denen hier ein großes Rathaus, die Gerichtslinde und ein Ziehbrunnen stand. Die Tafel beschreibt außerdem die in Trennfeld zu findenden Torbögen in Zusammenhang mit den Böhmen und den Kilian-Bildstock in der Nähe.
Historische Gerichtsverhandlung
Himmelsbach lobte das wunderschöne Wandgemälde, zu dem eine Zeichnung von Ralf Bauer als Vorlage diente.
Auf die Historie an dem Platz ging auch eine Projektgruppe ein, die als Beispiel und zur Erinnerung an die Rechtsprechung von Trennfeld zwei schwerwiegende Fälle, die in der Trennfelder Chronik beschrieben sind, in einer historischen Gerichtsverhandlung kurzweilig "verhandelte". Da war die Frau des Zentschöffen Simon Halütz, die "Mordio, Mordio" geschrien hatte. Doch falsche Alarmierung war höchst bestraft. Hatte sie zu Recht geschrien?
Im zweiten Fall verhandelte das eingesetzte Zentgericht den Fährmann Linhard Schätzlein, der nach einer blutrünstigen Tat zum Tode durch das Schwert verurteilt wurde. "Natürlich alles nur gespielt". Nach dieser Darstellung des Zentgerichts um 1610 wurde mit Musik der Triefensteiner Musikanten der Dorfplatz gefeiert.