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LOHR
Der Bayerstümer über Karos, Samt und Wadlstrümpf'
Roland Pleier
 |  aktualisiert: 02.04.2019 11:11 Uhr

Harte Zeiten sind angebrochen: Die Tage der Spessartfestwoche. An sich ist das die Hochzeit schlechthin für Lohr. Doch welch schreckliche Bedingungen sind das derzeit ...

Problem Nummer eins sprach bei der Festbierprobe ganz offenherzig die Sitters Sabine an, die den Schiebels Thomas vertrat. Abgesehen davon, dass ihr der Lohrer Bürgermeister Honig ums Maul schmierte (so charmant wie seine Vize sei der Landrat ja nicht ...), gab sie offenherzig ein Frauengeheimnis preis. Die Kleiderwahl könne auch anstrengend sein, sagte sie: „Tracht oder nicht?“ Die Dame aus schwarzem Hause hatte sich gegen ein Dirndl und für das kleine Rote entschieden. Dieses leuchtete so stark, dass die kleine Vize-Landrätin damit sogar neben dem leibhaftigen Schneewittchen hervorstach.

Doch reden wir offen: Problem Nummer zwei haben die Männer. „Tracht oder nicht?“ Schlimmer noch: Wenn schon Tracht, dann welche? Vor allem: Welches Hemd? Die von der Brauerei machen es sich einfach: uniformes Weiß-Grün-Karo. Dezent, nicht zu grell, nicht zu auffallend, passt zum Wald, zum Spessart.

Ein g'stand'nes Mannsbild wie der Krucks Paul, der Bürgermeister vo Karscht, der wagt sich in einer fast knielangen, speckigen Krachledernen mit kräftigem Rot-Weiß-Karo im Hemd nach Lohr. Passt!

Karo muss also sein. Doch welches? Kleinkariert wie das eines Braumeisters aus dem Kompetenzteam? Oder doch besser großkariert wie das vom Daus' Dieter, dem Lohrer Festwochenbeauftragten?

Eine Weste dazu ist auch nicht schlecht, hat sich herausgestellt. Allein schon wegen der Biermarken im Westentäschle. Aber wenn schon, dann empfiehlt sich die Variante, die der Remelkas Wolfgang vermutlich in Thüngen gekauft hat: Vorne sollte Samt sein – das lädt ein zum Drüberstreiche(l)n.

Man soll's aber auch nicht übertreiben. Schwarze Hose und weißes Hemd wie beim Widmanns Franz tun's auch. Wadlstrümpf', diese völlig zwecklosen Strickbänder um die Unterschenkel herum, die sollte wirklich nur tragen, wer kann. Dem Festwirt hat's seine Jutta verboten – „weil er koa scheene Wadln net hot“, verriet sie in tiefstem Niederbairisch. Apropos Niederbayern: Der Aiwangers Hubert, Bayerns Freie-Wähler-Chef und Fraktionskollege unserer Festwirtin im Landtag, der soll angeblich auch kommen. Für Mittwoch ist er angekündigt. Wann genau, das weiß noch keiner. Der will wohl dem Söders Markus das Wasser abgraben, orakelt man. Naja, ich vermute eher, dass es nicht über ein Kaffeekränzchen mit Jutta hinaus gehen wird. Vielleicht stößt ja noch der Felbingers Günter als dritter im Bunde dazu. Der kam zur Bierprobe übrigens weiß-blau-kleinkariert.

Eine schöne, unfall- und schlägerfreie Festwoche wünscht Euch allen Euer Bayertürmer (rp)

 
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