Holz aus dem Spessart – ein echter Alleskönner. In vielen Bereichen unseres alltäglichen Lebens spielt der nachwachsende Rohstoff eine wichtige Rolle, die wir manchmal gar nicht bewusst wahrnehmen. So isoliert er Fenster oder hält im Winter warm, wenn das Holz im Kamin flackert. Rund 50 Aussteller zeigten, wie vielseitig und multifunktional Holz ist. Im Frammersbacher Ortszentrum und dem Gewerbegebiet konnten die insgesamt 12 000 Besucher Dekoartikel, Garten- und Forstmaschinen sowie kreative Holzkunst bestaunen und erleben. Der Markt fand heuer zum dritten Mal statt und ist im Landkreis Main-Spessart einzigartig.
Neben vielen bekannten Ausstellern fanden sich auch neue Holzunternehmer auf dem Marktplatz ein. Als ein junges und aufstrebendes Unternehmen präsentierte sich die Firma Formknall aus Langenprozelten, deren Gründer Christoph Groetsch und Sebastian Schneider Holzspielzeuge und Möbel aus Spessartholz fertigen. Dass Holz nicht nur ein praktischer Werkstoff ist, sondern auch in der bildenden Kunst Verwendung findet, zeigten Matthias Stopper und Stephan Heim aus Marktheidenfeld. Sie verwenden altes Teakholz, um daraus Skulpturen und Dekoartikel herzustellen. Wer Kunst jedoch eher praktisch mag, kam um den Stand des Holzkünstlers Jonas Langer nicht herum. Der Schreiner fertigt aus dem Naturstoff Pfeffermühlen oder setzt seine künstlerischen Ideen als Möbel um.
Eine weitere Neuheit in diesem Jahr war eine Vortragsreihe von verschiedenen Personen aus der privaten Holzwirtschaft und der staatlichen Holzindustrie. Die Besucher konnten sich beispielsweise über die Bewirtschaftung der bayerischen Wälder informieren oder wie der Rohstoff Holz als Energieträger eingesetzt wird.
Matthias Huckle vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten erklärte den Zuhörern, wie man mit Holz Erdöl als Energieträger ersetzen kann. Laut Huckle bietet der Rohstoff viele Vorteile, da er nachwachsend und zudem recyclebar ist. Ein Kubikmeter Holz bindet rund eine Tonne Kohlenstoffdioxid und ersetzt 240 Liter Heizöl, was den Naturstoff als alternativen Energielieferant so effizient mache. Außerdem sei er als Werkstoff vielseitig einsetzbar und findet in der Papier- und Möbelindustrie, aber auch in der Medizin in Form von Tupfern aus Zellulose, zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten.
Doch nicht nur klassische Holzprodukte waren auf dem Markt gefragt. Auch andere Gegenstände wie selbst gemachter Schmuck oder fränkische Liköre boten die Aussteller an. Eher außergewöhnlich waren Filz- und Strickwaren aus Alpakawolle. Diese präsentierten Bettina Ruppert und Michael Pfeiffer aus Ruppertshütten mitsamt ihren lebenden Rohstoffquellen, den peruanischen Alpakas, die sie selbst auf ihrem Grundstück zu Hause halten.
Auch Technikinteressierte kamen auf ihre Kosten. Die Holzverarbeitungsfirma Fischer führte hinter dem Rathaus ihr mobiles Sägewerk eindrucksvoll vor.
Der Vorsitzende der Frammersbacher Marketing AG, Stefan Gubitz, zog denn auch ein durchweg positives Resümee: „Der Markt hat sich für Holz- und Waldinteressierte aus der Region etabliert.“