
Bei den Kommunalwahlen im März 2026 will die Steinfelder CSU mit Stephan Kraus, dem Geschäftsstellenleiter der Verwaltungsgemeinschaft Lohr, als Bürgermeisterkandidat ins Rennen gehen. Das teilte der Vorsitzende des CSU-Ortsverbandes, Altbürgermeister Matthias Loschert, in einer außerordentlichen Hauptversammlung am Donnerstag im Sportheim mit.
Loschert erinnerte daran, dass der amtierende Bürgermeister Günter Koser bereits vor zwei Jahren mitgeteilt habe, für die nächste Wahlperiode aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Den im November 2024 einstimmig gefassten Gemeinderatsbeschluss, dass der künftige Bürgermeister beziehungsweise die künftige Bürgermeisterin dieses Amt hauptamtlich ausführen soll, begrüßte Loschert.
CSU-intern gab es mehrere Bewerber
Ihm zufolge gab es CSU-intern zunächst mehrere Bewerber: neben Kraus noch den derzeitigen zweiten Bürgermeister Martin Schuhmann, den Vorsitzenden der Wählergemeinschaft Hausen, Steffen Riedmann, sowie den Vorsitzenden der Freien Wählergruppe Waldzell, Florian Dittrich. Diese hätten in einer Besprechung Mitte Januar jedoch ihre Bewerbung zurückgezogen.
Mit Blick auf Kraus sagte Loschert, er denke, dass die CSU mit ihm einen geeigneten Kandidaten habe, zumal Kraus für viele kein Unbekannter sein dürfte.
Kraus stammt aus der Oberpfalz und lebt seit 2022 in Steinfeld
"Tja, da steht er jetzt", sagte Kraus, als er sich selbst vorstellte. Er sei gebürtiger Oberpfälzer, 44 Jahre alt, geschieden und lebe seit Ende 2022 in Steinfeld. Nach einer Ausbildung beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge habe er ab dem Jahr 2000 in verschiedenen Bereichen am Landratsamt Main-Spessart gearbeitet, seit Mitte 2018 ist er in der für die Gemeinden Steinfeld, Neustadt, Rechtenbach und Neuendorf zuständigen Verwaltungsgemeinschaft Lohr tätig, wo er kürzlich die Leitung der Geschäftsstelle übernommen hat.
Als wichtigste Zukunftsthemen in Steinfeld sehe er den geplanten Aufbau eines Nahwärmenetzes, die Dorferneuerung, die Schaffung neuer Bauplätze, was auch durch Schließung von Baulücken erfolgen könne, sowie die Sanierung der veralteten Wasser- und Kanalleitungen mit aktuell fast 50 Prozent Wasserverlust.
Kraus lebe gern in Steinfeld
Er lebe gerne in Steinfeld, er fühle sich hier wohl, sagte Kraus und als möglicher Bürgermeister wolle er ein verlässlicher Partner für Gemeinderat und Bürger sein.
"Der Stephan ist wirklich der richtige Kandidat für Steinfeld", betonte Amtsinhaber Koser, nach dessen Worten die offizielle Aufstellung von Kraus als CSU-Bürgermeisterkandidat im Herbst dieses Jahres erfolgen werde. Er gehe davon aus, dass Kraus auch von der Wählergemeinschaft Hausen und der Freien Wählergruppe Waldzell mitgetragen werde.
Rückblickend auf die vergangenen zehn Jahre zählte Koser zahlreiche Projekte auf, die Steinfeld nach vorne gebracht hätten. Trotz hoher Investitionen habe man immer einen soliden Haushalt vorweisen können.
Die Freien Wähler wollen ebenfalls einen Kandidaten aufstellen
So wie es aussieht, wird Stephan Kraus nicht der einzige Bewerber für das Bürgermeisteramt in Steinfeld sein. Auf Nachfrage der Redaktion sagte Theobald Herrmann, Vorsitzender der Freien Wähler/Dorfgemeinschaft Steinfeld, auch seine Gruppierung sei zur Zeit dabei einen Bürgermeister-Kandidaten oder eine Bürgermeister-Kandidatin zur Wahl 2026 aufzustellen. Mit einer Entscheidung sei in den nächsten Monaten zu rechnen.