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Schönau
Den Förderkreis Kloster Schönau gibt es seit zehn Jahren
 Stellvertretender Vorsitzender Matthias Risser erläuterte das nächste Projekt.
Foto: Helmut Hussong |  Stellvertretender Vorsitzender Matthias Risser erläuterte das nächste Projekt.
Helmut Hussong
 |  aktualisiert: 06.04.2023 02:38 Uhr

In den zehn Jahren seit seiner Gründung hat der Förderkreis "Kloster und Wallfahrtskirche Schönau" rund 100.000 Euro auch dank der Unterstützung weiterer Spender zum Erhalt der Ausstattung des Klosters aufgewendet. Ziel des Förderkreises war und ist es ferner, die Bedeutung des Klosters und dessen Wirkung in der Öffentlichkeit zu stärken. Viele organisierte Vorträge, Konzerte und Führungen machten das Kloster als Ort der Begegnung wieder bekannt.

Vorsitzender Gerhard Köhler nutzte in der Jahresversammlung des Förderkreises die Gelegenheit für einen kurzen Rückblick auf die erfolgreichen Aktivitäten seit der Gründung im Mai 2013 in Form einer Bilderschau. Dabei ist eines der Hauptziele die Pflege und der Erhalt der kunsthistorisch bedeutsamen künstlerischen Ausstattung der Wallfahrtskirche. Der Barockmaler Georg Sebastian Urlaub aus Thüngersheim hat über Jahre hinweg immer wieder Werke für das Kloster gefertigt.

Gemälde-Patenschaften und Spenden organisierte der Förderkreis 'Kloster und Wallfahrtskirche Schönau', um die Farben der großformatigen Gemälde im Mönchsgestühl zu beiden Seiten des Hauptaltars der Klosterkirche wieder in frischem Glanz erstrahlen zu lassen.
Foto: Helmut Hussong | Gemälde-Patenschaften und Spenden organisierte der Förderkreis "Kloster und Wallfahrtskirche Schönau", um die Farben der großformatigen Gemälde im Mönchsgestühl zu beiden Seiten des Hauptaltars der Klosterkirche ...

Schritt für Schritt widmeten sich Verein, Spender und Klosterleitung deshalb überwiegend der Sanierung von Gemälden und Skulpturen. Eine der ersten größeren Maßnahmen bildete dabei Restaurierung der 20 großformatigen Gemälde des Barockmalers Georg Sebastian Urlaub im Mönchsgestühl zu beiden Seiten des Hauptaltars der Klosterkirche. Ruß, Staub oder gealterter Firnis wurden von Restaurator Bernhard Schmitt von der Werkstätte Theodor Spiegel in Würzburg in mühevoller Arbeit vorsichtig entfernt. Am Ende strahlten die Bilder wieder in neuem Glanz. Finanziert hatte dies der Förderkreis durch organisierte Gemälde-Patenschaften und Spenden.

Bilder waren sehr fest verankert

Aus der Riemenschneider-Werkstatt sollen die drei etwa eineinhalb Meter großen gotischen Figuren des frühen 16. Jahrhunderts an der Ostwand des Mönchschors stammen. Bei Maria, Johannes dem Täufer und dem Evangelisten Johannes wurden im Jahr 2018 von Restaurator Christoph Schädel aus Randersacker unter anderem Lücken in der Vergoldung ausgebessert. Im gleichen Jahr gab der Förderkreis bei dem Restaurator auch die Überarbeitung der zwölf Gemälde des Kreuzwegs, die links und rechts an den Wänden der Klosterkirche hängen, in Auftrag. Auch dafür organisierte man wieder Gemälde-Patenschaften, Spenden und Zuschüsse.

Die beiden jüngsten Projekte des Förderkreises bildeten die Restaurierung der neun großen Ölgemälde der fränkischen Maler Georg Sebastian Urlaub und Georg Franz Mica mit Szenen aus dem Leben Jesu Christi und die bemalten Türen zum Mönchschor. Die Bilder mussten aus den aus Stuckmarmor fest mit der Wand verbundenen Rahmen entnommen und die Türen komplett ausgebaut werden.

Es winken erkleckliche Zuschüsse

2023 ist aber auch ein besonderes Jahr für das Franziskanerkloster selbst. Denn die schon länger geplante Innenrenovierung der Kirche hat begonnen. Vergangene Woche wurden mit Helfern die Kirchenbänke ausgeräumt. Einzelne Gewerke, wie der neue Innenanstrich, sind bereits vergeben. "Weitere Arbeiten werden noch ausgeschrieben", berichtete Guardian Steffen Behr den Förderkreismitgliedern.

Ausgeräumt: Die Innensanierung der Klosterkirche in Schönau beginnt in den nächsten Tagen.
Foto: Helmut Hussong | Ausgeräumt: Die Innensanierung der Klosterkirche in Schönau beginnt in den nächsten Tagen.

Die Gesamtkosten werden auf rund eine halbe Million Euro geschätzt. Davon werden 225.000 Euro als Zuschuss vom Bund gewährt. Weitere Unterstützung gibt es von Denkmalamt, der Landesstiftung, dem Franziskanerorden und auch der Schönauer Förderkreis beteiligt sich mit 20.000 Euro. Im nächsten Jahr möchten die Brüder dann das Dachgeschoss über dem Pilgersaal ausbauen.

Krippe befindet sich versteckt im Dachgeschoss

Die Schönauer Jahres-Krippe soll zurück in die Klosterkirche. Das Projekt möchte der Förderkreis als nächstes angehen. Die etwa 100 Figuren der Krippe und das Hintergrundgemälde sollen in einer großen Vitrine wieder an ihrem Ursprungsort der Öffentlichkeit zugänglich sein. Über dieses Vorhaben berichtete der stellvertretende Vorsitzende Matthias Risser. Seit vielen Jahren fristet die Krippe im Dachgeschoss des "Film-Foto-Ton Museums" im Huttenschloss ein verstecktes Dasein.

Der stellvertretende Bürgermeister Jürgen Stich dankte dem Förderkreis im Namen der Stadt für dessen großes Engagement zum Erhalt der Ausstattung des Klosters Schönau und würdigte die vielfältigen finanziellen Anstrengungen ebenso, wie die durch den Verein organisierten Veranstaltungen.

 
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  • fheilgenthal@t-online.de
    Schade, dass die vom 1. Vorsitzenden und ehemaligen CSU-Stadtrat Dr. Gerhard Köhler und den Schönauer Franziskaner-Brüdern für den SPD-Bundestagsabgeordneten und Stadtrat Bernd Rützel in der Versammlung geäußerten Lobesworte nicht den Weg in den Artikel fanden. Die 225 000 Euro Bundesmittel sind schließlich nicht vom Himmel gefallen. Und von der Diözese geht leider wohl kein Cent an den Orden für die Renovierung.
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