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KARLSTADT
Den Anliegen der Älteren Gehör verschaffen
25 Jahre Seniorenbeirat: In einer Feierstunde würdigte die Bayerische Staatsministerin für Arbeit und Soziales, Familie und Integration, Emilia Müller, mit zahlreichen Vertretern aus Politik, Gesellschaft und der Seniorenarbeit das 25. Jubiläum des Seniorenbeirates Karlstadt im Europäischen Klempner- und Kupferschmiedemuseum und ehrte langjährige Mitglieder des Gremiums. Im Bild von links: Helmut Ühlein, Dr. Dagmar Just, Reinhold Kuhn (Regierung von Unterfranken), Emil Wahler, Dr. Paul Kruck, Franz-Josef Burkard, Staatsministerin Emilia Müller, Horst Frickel, Erika Rickert, Reinhold Eirich, Melanie Füller, Eleonore Schreck, Irmgard Schäfer, Wilhelm Glück, Elisabeth Erdmann, Walter Voglgsang, Karl-Heinz Keller, Thomas Schiebel, Oskar Gerhard und Dietholf Schröder.
Foto: Josef Riedmann | 25 Jahre Seniorenbeirat: In einer Feierstunde würdigte die Bayerische Staatsministerin für Arbeit und Soziales, Familie und Integration, Emilia Müller, mit zahlreichen Vertretern aus Politik, Gesellschaft und der ...
Von unserem Mitarbeiter JOSEF Riedmann
 |  aktualisiert: 10.10.2014 15:43 Uhr

Mit einer Feierstunde im Europäischen Klempner- und Kupferschmiedemuseum würdigte die Stadt Karlstadt die Arbeit des seit 25 Jahren bestehenden Seniorenbeirates und das ehrenamtliche Engagement der Mitwirkenden. Zu diesem Anlass konnte die Stadt die bayerische Staatsministerin für Arbeit und Soziales, Familie und Integration, Emilia Müller, als Festrednerin gewinnen.

In launigen Worten begrüßte Bürgermeister Paul Kruck neben der Ministerin geladene Gäste aus überregionalen Seniorenverbänden, ehemalige und aktive Mitglieder des Seniorenbeirates Karlstadt sowie Vertreter von Altenclubs, Kirchen, Pflegediensten, Wohlfahrtseinrichtungen und Verbänden der Kernstadt und der Stadtteile.

„Seniorenbeiräte waren vor 25 Jahren nur ein Thema der Großstädte, dass Karlstadt heute auf den 25. Geburtstag seines Seniorenbeirates zurückschauen kann, ist daher schon etwas Besonderes“, meinte Kruck. Dank der Zusammenarbeit mit allen Seniorenkreisen der zehn Ortsteile, der Politik und den in der Seniorenarbeit tätigen Institutionen sei sehr viel Positives erreicht worden und der Grundstein gelegt für eine künftige seniorengerechte Stadt.

„Die Stadt Karlstadt hat in der Seniorenarbeit eine Vorreiterrolle eingenommen“, bestätigte Landrat Thomas Schiebel die vorausschauende Gründung des Seniorenbeirates vor 25 Jahren. Seit 2008 habe der Landkreis ebenfalls einen Seniorenbeirat und bei der Gründung Erfahrungen aus Karlstadt mit aufgenommen. Ehrenamtliche von der Basis bringen Ideen und Gestaltungsvorschläge ein und geben den politisch Verantwortlichen ein Stimmungsbild für ihre Entscheidungen.

Der Vorsitzende der Landesseniorenvertretung Bayern, Walter Voglgsang, bezeichnete die Arbeit der Seniorenbeiräte als großen Gewinn für die Kommunen. Die ehrenamtlichen Vertreter bringen einen großen Erfahrungsschatz ein und schlagen dabei Brücken der Solidarität. Voglgsang dankte der Stadt Karlstadt für die große Unterstützung bei der Tätigkeit des Seniorenbeirates.

„Wir haben nicht zu viele Alte, wir haben zu wenig Junge“, interpretierte Staatsministerin Emilia Müller die hochstilisierte Problematik der „demographischen Last“. Ein Bewusstseinswandel müsse vorangetrieben werden für ein realistisches und differenziertes Altersbild. Ältere Menschen stünden heute oft mitten im Leben, sie seien in vielen Bereichen Vorbild und bereichern Gesellschaft, Familien und die Arbeitswelt mit Erfahrung, Wissen und Tatkraft.

Dafür würden Interessensvertretungen wie der Seniorenbeirat in Karlstadt gebraucht, die den Anliegen der älteren Generation „Gehör verschaffen“. Mit den in 25 Jahren verwirklichten Ideen und Vorschlägen sei der Seniorenbeirat Karlstadt eine echte Erfolgsgeschichte.

Unsere Gesellschaft sei bereits heute von demographischen und strukturellen Veränderungen geprägt. Leben heute in Bayern 2,4 Millionen Menschen, die älter sind als 65 Jahre, sollen es im Jahr 2050 bereits etwa 3,6 Millionen sein – eine Zunahme von 50 Prozent in nur 40 Jahren. Die bayerische Regierung möchte darauf mit einem Programm „Selbstbestimmt älter werden“ reagieren mit drei zentralen Säulen: Teilhabe und Ehrenamt, alternative Wohn- und Unterstützungsformen sowie kommunale Seniorenpolitik.

Dabei soll das möglichst lange Wohnen zu Hause erleichtert und mehr barrierefreie Wohnungen sollen geschaffen werden. Eine Innovationsoffensive „Zu Hause daheim“ fördere ein ganzes Bündel an Maßnahmen wie die „bürgerschaftlich engagierten Nachbarschaftshilfen“, „Betreutes Wohnen zu Hause“ oder die „Seniorengenossenschaften“. Auch Seniorenhausgemeinschaften oder generationenübergreifendes Wohnen können gefördert werden.

Mit der Beteiligung der Stadt Karlstadt am Modellprojekt „Revitalisierung von Einfamilienhausgebieten“ in der Karlstadter Siedlung habe die Stadt einen zukunftsweisenden Weg für ein Miteinander von Jung und Alt eingeschlagen. Schließlich habe sich der Staat mit seinem Programm „Bayern barrierefrei 2023“ ein ehrgeiziges Ziel gesetzt und plant, die Barrierefreiheit in den drei Handlungsfeldern Mobilität, Bildung und staatliche Gebäude bis dahin auch zu erreichen.

Im Anschluss an ihre Festansprache trug sich die Staatsministerin in das Goldene Buch der Stadt Karlstadt ein. Als Erinnerung überreichte ihr Bürgermeister Kruck ein süßes Karlstadter Rathaus aus der Konditorei Schrödl. Die Feierstunde moderierte der Vorsitzende des Seniorenbeirates, Dietholf Schröder. Musikalisch umrahmte das Saxophon-Ensemble der Sing- und Musikschule unter der Leitung von Richard Danner die Feier.

Staatsministerin Emilia Müller trägt sich anlässlich ihres Besuches in Karlstadt gemeinsam mit Bürgermeister Paul Kruck in das Goldene Buch der Stadt ein.
Foto: J. Riedmann | Staatsministerin Emilia Müller trägt sich anlässlich ihres Besuches in Karlstadt gemeinsam mit Bürgermeister Paul Kruck in das Goldene Buch der Stadt ein.
 
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