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Demenz verstehen und beim Helfen helfen
Ein Unterstützungsseminar für pflegende Angehörige von Demenzkranken bot die Fachstelle der Caritas Main-Spessart in Kooperation mit dem MehrGenerationenHaus Binsfeld an.
Foto: Eichinger-Fuchs | Ein Unterstützungsseminar für pflegende Angehörige von Demenzkranken bot die Fachstelle der Caritas Main-Spessart in Kooperation mit dem MehrGenerationenHaus Binsfeld an.
Elisabeth Eichinger-Fuchs
 |  aktualisiert: 20.04.2019 02:13 Uhr

Um Angehörige von Demenzkranken bei ihrer oft sehr belastenden Aufgabe zu unterstützen, bietet Lena Sebold von der Fachstelle für pflegende Angehörige Karlstadt des Caritasverbandes Main-Spessart regelmäßig Schulungen an. Vom 21. März bis 11. April trafen sich Pflegende an vier Vormittagen, um sich über die Krankheit, die Pflege, Rechtliches, herausfordernde Situationen und Entlastungsmöglichkeiten zu informieren. Während der Vorträge wurden die erkrankten Angehörigen von jeweils zwei Alltagspartnern im Mehrgenerationenhaus in Binsfeld betreut.

"Uns ist es wichtig, dass die Pflegenden nicht das Gefühl haben, allein gelassen zu sein", so Sebold. Die Schulungen dienen auch der Kontaktpflege und dem Erfahrungsaustausch. So sprachen die Teilnehmer über typische Alltagssituationen, die man mit demenzkranken Angehörigen erlebt: Etwa wenn die Geldbörse verschwunden ist oder der Kranke gerne beim waschen oder kochen helfen möchte, es aber nicht mehr so gut kann.

Auch für die Erkrankten gab es Abwechslung. Sie unternahmen Spaziergänge durch Binsfeld, begegneten Kindergartenkindern, spielten zusammen und erzählten Geschichten von früher.

Wo bekommen pflegende Angehörige Hilfe und Entlastung?

Das Thema des ersten Schulungstages lautete "Demenz verstehen". Hierzu referierte Dr. Marcus Schröter von der Gedächtnisambulanz am Bezirkskrankenhaus Lohr. Im zweiten Seminarblock ging es um Leistungen der sozialen Pflegeversicherung bei Demenzerkrankung, die Feststellung des Pflegegrades, rechtliche Betreuung, Patientenverfügung und Vorsorgevollmachten. Referent war Karl Göbel von der Erwachsenenbetreuung des Landratsamtes Main-Spessart.

Besonders lebendig wurde es beim dritten Modul der Schulung, als es um herausfordernde Situationen des Alltags ging. Der Abschluss galt den pflegenden Angehörigen selbst. "Welche Entlastung gibt es für mich?" lautete der Arbeitstitel. Hier gab es Informationen zu den Sozialen Angeboten wie Entlastungkräften und Alltagspartnerschaften, die auch über das Mehrgenerationenhaus Binsfeld und die Fachstelle für pflegende Angehörige vermittelt werden. Seit Anfang des Jahres umfasst die Unterstützung aus dem Mehrgenerationenhaus auch haushaltsnahe Dienstleistungen. Kostenträger hierfür ist in erster Linie die Pflegekasse.

Kursteilnehmer wollen sich weiter treffen

Die Schulungsteilnehmer äußerten den Wunsch, sich weiterhin zum gegenseitigen Erfahrungsaustausch zu treffen. Lena Sebold vom Caritasverband und Stefanie Heßdörfer vom Mehrgenerationenhaus möchten diesen Wunsch ermöglichen und bieten den pflegenden Angehörigen jeden ersten Donnerstag im Monat von 10 bis 11.30 Uhr einen Austausch im Mehrgenerationenhaus an. Der erste Termin ist der 9. Mai. Alle Besucher haben die Möglichkeit, nach vorheriger Anmeldung ihre erkrankten Angehörigen mitzubringen und im Anschluss im Mehrgenerationenhaus gemeinsam zu essen. Die Gesprächsstunden sind für alle Interessierten offen.

Die Fachstelle für pflegende Angehörige Karlstadt ist unter Tel.: (09352) 84 31 18 und unter der E-Mail lsebold@caritas-msp.de zu erreichen. Kontakt zum Mehrgenerationenaus gibt es über die E-Mail mgh@binsfeld-ufr.de oder Tel.: (09360) 99 34 54.

 
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