Eine Delegation der Lohrer Grünen wurde letzte Woche in der Lohrer Firma Sorg vom Geschäftsführer Alexander Sorg sowie seinem Vertriebsleiter Hartmut Hegeler und dem Entwicklungschef Matthias Lindig empfangen. Die Firmengruppe Sorg entwickelt hochwertige Glasschmelzöfen, die weltweit aufgebaut werden. „Den Glasofen von der Stange gibt es nicht, jeder ist auf die Kundenwünsche zugeschnitten“, erklärt Hegeler.
Arbeit spannend und abwechslungsreich
Jeder Ofen müsse individuell entwickelt, konzipiert und auf die jeweiligen Platzverhältnisse vor Ort angepasst werden. Das mache die Arbeit spannend und abwechslungsreich, hieß es weiter. Ein Konstruktionsteam von 40 Ingenieuren arbeitet an bis zu 15 Modellen gleichzeitig in der Denkfabrik an der Stoltestraße.
Für Alexander Sorg ist Glas ein Werkstoff der Zukunft. Es ist umweltfreundlich, nachhaltig, macht keinerlei Probleme bei der Entsorgung und kann zu 100 Prozent recycelt werden. Das ist der ganz große Unterschied zu Plastikprodukten, die zunehmend die Umwelt und damit die Menschen belasten.
Glas wird immer mehr als Verbundbaustoff der Zukunft entdeckt. Mit Glasfasern in Verbindung mit Leichtmetallen lassen sich ultraleichte Werkstoffe in der Luftfahrtindustrie aber auch für die Architektur als schwer entflammbares Fassadenmaterial gerade für Hochhäuser herstellen.
Glasöfen sind Energiefresser
„Glasöfen sind Energiefresser und CO2-Emittenten“, erklärt der Entwicklungsingenieur Lindig. Er arbeitet daher mit seinem Team erfolgreich an der ständigen Optimierung der hochkomplexen Technik, der Reduktion des Energieverbrauches und der Abgase. Glas könne vollelektrisch geschmolzen werden und wäre bei Verwendung von nachhaltig erzeugtem Strom CO2-neutral. Einzigartig sei die Versuchsanlage in der ehemaligen TÜV-Halle, an der unter Echtbedingungen geforscht, ausprobiert und entwickelt werden kann. „Die Herausforderungen sind groß, aber der Klimawandel zwingt zu effizienterer Technik, die auch machbar ist“, zeigt sich Lindig optimistisch.
Natürlich plagen Alexander Sorg auch Sorgen um Fachkräfte. Die Firma bildet selber aus und kooperiert mit einigen Fachhochschulen, um junge Ingenieure anzuwerben. „Der Beruf ist interessant, die Leute kommen durch die Welt und können eine wichtige Technik voranbringen. Glas ist zukunftssicher“, sagt er.