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Lohr
Defekte Dinge nicht gleich wegwerfen
Der Ferienclub der offenen Ganztagsschule in der Grundschule Lohr hat bei einem Besuch der Sonderausstellung im Spessartmuseum das Thema Upcycling vertieft.
Foto: Thomas Josef Möhler | Der Ferienclub der offenen Ganztagsschule in der Grundschule Lohr hat bei einem Besuch der Sonderausstellung im Spessartmuseum das Thema Upcycling vertieft.
Bearbeitet von Thomas Josef Möhler
 |  aktualisiert: 10.08.2024 02:38 Uhr

33 Kinder des Ferienclubs in der Grundschule Lohr haben im Spessartmuseum lernen können, was frühere Generationen mit Gegenständen gemacht haben, die heute im Müll landen. Wochenthema der Ferienbetreuung ist Upcycling, also die Wiederverwendung ausgedienter Gegenstände. Dazu gibt es im Schloss derzeit eine Sonderausstellung.

Der Ferienclub Lohr ist Teil des städtischen Kinderbetreuungsangebots für berufstätige Eltern während der Sommerferien. Für die ersten beiden Ferienwochen können Eltern aus dem gesamten Stadtgebiet ihren Nachwuchs im Alter von sechs bis zwölf Jahren dort anmelden. Die Betreuung von 7 bis 16 Uhr erfolgt in den Räumen der offenen Ganztagsschule (OGS) in der Grundschule Lohr.

Träger der OGS und des Ferienclubs ist der Verein Erleben, Arbeiten und Lernen (EAL) aus Würzburg. Die OGS in der Grundschule Lohr gibt es seit dem Schuljahr 2016/17. Am Ende dieses Schuljahres wurde der Ferienclub eingeführt. Eltern können ihre Kinder zwischen 7 und 9 Uhr bringen, nach einem gemeinsamen Frühstück beginnt um 9 Uhr das Programm.

33 Kinder in erster Woche

Für die erste Woche sind in diesem Jahr 33 Kinder angemeldet, für die zweite Woche 25 Kinder. Nach Aussagen von EAL-Mitarbeiterinnen könnten noch einige Kinder mehr betreut werden, wenn man genügend Personal dafür finde.

Das Rahmenthema dieser Woche ist "Upcycling – aus Alt wird Neu", in der kommenden Woche lautet es "Wir versüßen uns die Ferien". Die Wochenthemen werden von den Mitarbeiterinnen der OGS ausgesucht, die auch die Aktionen und Angebote dazu planen. Das Programm wird den Eltern kurz vor den Ferien mitgeteilt.

Die Kinder zeigten sich am Mittwoch gut informiert. Auf die Frage des Kassenpersonals, ob sie wüssten, dass im Schloss Schneewittchen zur Welt gekommen sei, erscholl ein vielstimmiges Ja. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin des Spessartmuseums, Christa Schleicher, wollte wissen, was das Wichtigste bei einem Museumsbesuch ist. Ein Mädchen meldete sich: "Nichts anfassen und nicht herumrennen."

Früher seien Kleidungsstücke, die kaputt waren, nicht weggeworfen, sondern geflickt worden, erläuterte Schleicher. Damit die Kleidung nicht schmutzig geworden sei, hätten die Leute Schürzen getragen. "Denn die Menschen hatten keinen vollen Kleiderschrank, und es gab noch keine Waschmaschinen." Schmutzige Kleidungsstücke hätten in anstrengender Arbeit geschrubbt werden müssen.

Die Kinder konnten sich einen eigenen Eindruck davon verschaffen, wie das Upcycling im Spessart funktionierte, und dabei einen Fragebogen beantworten. Gefragt wurde beispielsweise, welche Gegenstände aus altem Glas in der Ausstellung zu sehen sind und was sich in den innen rot gefärbten Fässern befand, die zu Tischen umfunktioniert wurden.

Nachtische sind nächstes Thema

Laut EAL-Mitarbeiterin Martina Sopp haben sich die Kinder bereits einen Film über Upcycling angesehen, aus alten Dosen ein Spiel gebastelt und aus braun gewordenen Bananen Kekse gebacken. Die Kinder sollten lernen, dass man Gegenstände mit kleinen Fehlern nicht gleich wegwerfen muss, betonte Sopp. In der kommenden Woche werden unter dem Rahmenthema "Wir versüßen uns die Ferien" Nachtische aus verschiedenen Herkunftsländern zubereitet.

 
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