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Neuhütten
Datenlogger spüren Wasserrohrbrüche auf
Pilotversuch abgeschlossen: Mit Hilfe von Datenloggern, die auf Wasserschiebern in der Straße installiert werden, konnten bei mehreren Wasserrohrbrüchen in Neuhütten Strömungsgeräusche aufgenommen werden.
Foto: Jochen Kümmel | Pilotversuch abgeschlossen: Mit Hilfe von Datenloggern, die auf Wasserschiebern in der Straße installiert werden, konnten bei mehreren Wasserrohrbrüchen in Neuhütten Strömungsgeräusche aufgenommen werden.
Bearbeitet von Jochen Kümmel Bearbeitet von Jochen Kümmel
 |  aktualisiert: 25.09.2021 03:25 Uhr

Um in Zukunft schneller und effektiver Wasserrohrbrüche aufspüren zu können, hat die Gemeinde Neuhütten drei Wochen lang ein Leckortungssystem getestet. Dadurch konnten drei Leckagen an der Wasserleitung im Ortsgebiet lokalisiert werden. In der Gemeinderatssitzung im Pfarrheim stellte Firmenvertreter Holger Bischoff von der Firma von Roll Hydro (Metzingen) Ergebnisse im Detail vor.

Der Hintergedanke von Bürgermeister Bernd Steigerwald für den Pilotbetrieb war, kleinere Rohrbrüche mit einem Wasserverlust von rund 2000 Litern Wasser in der Stunde aufzuspüren. Um einen ersten Überblick zu bekommen, wurden 20 Datenlogger in verschiedenen Bereichen des Ortes auf Schiebern und Hausanschlüssen installiert. Rund 3000 Euro hat sich die Gemeinde das Projekt kosten lassen.

Auf zwei Meter genau

Über das Mikrofon dieser kleinen Messgeräte können in der Nacht bei einem Wasserrohrbruch Strömungsgeräusche aufgenommen werden. Mit einer Antenne unter dem Asphalt und per Mobilfunknetz werden die Daten an eine Onlineplattform weitergegeben. Über die Laufzeiten der Geräusche und das Zusammenschalten mehrerer Datenlogger wird die Leckstelle mit einer Genauigkeit von rund zwei Metern berechnet und lokalisiert. Nachdem die Messgeräte in einem Gebiet ein Rauschen festgestellt hatten, installierte Wasserwart Matthias Steigerwald weitere Logger in einem kürzeren Abstand, um das Leck einzugrenzen.

An seine Grenzen stößt das System laut Bischoff, wenn beispielsweise PVC-Rohre verwendet werden und über eine längere Strecke keine Schieber vorhanden sind, in denen die Datenlogger verbaut werden können. Bei einer Leckortung in der Ringstraße stellte sich ein PVC-Rohr zwischen zwei Gussleitungen als unvorteilhaft heraus. Durch unterschiedliche Laufzeiten der beiden Materialien litt die Genauigkeit der Messung und der Rohrbruch konnte weniger genau lokalisiert werden.

PVC-Rohre lassen sich zwar gut verarbeiten, aber bei der Rohrbruchsuche haben sie einfach Nachteile, erläuterte Holger Bischoff. Auch ein defekter Hydrant konnte bereits ausgetauscht werden. Allerdings befindet sich wohl noch ein weiteres Leck in der Nähe des Hydranten, das in nächster Zeit noch gesucht werden soll.

Verbrauch schon gesunken

Rathauschef Steigerwald erklärte auf Anfrage, dass durch die gefundenen Leckagen der Verbrauch schon gesunken sei. Allerdings hätten in der Kürze der Zeit, in der der Gemeinde das Testequipment zur Verfügung stand, nicht alle Schadstellen gefunden werden können.

"Das Netz ist in die Jahre gekommen", resümierte Rathaus-Chef Bernd Steigerwald. Das zeige sich auch dadurch, dass zahlreiche Streckenschieber nicht mehr richtig funktionierten und bei einem Wasserrohrbruch nach "klassischer Art" nur sehr große Bereiche abgeriegelt werden könnten, was wiederum bei den Anwohnern sehr oft nicht auf Begeisterung stoße. Hier spiele die neue Technik ihre Vorteile aus. Der Gemeinde liegt ein Angebot für gebrauchte Datenlogger vor, worüber die Gemeindevertreter in nicht öffentlicher Sitzung nochmals beraten wollten.

 
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