
"Handousa reisen um die Welt" hieß das Motto der Schwebenrieder Prunksitzung, und das taten sie voller Einfallsreichtum, tänzerischer Brillanz und gewitzter Welt-Beobachtungen, wobei ein besonderes Augenmerk auf dem leeren Amtsbeutel der Stadt Arnstein lag. Beim "Handousa" handelt es sich um den rechten Zugochsen am Pflug. Er ist stark, handzahm und zutraulich. Mit diesem Spitznamen charakterisieren die Schwebenrieder ihr Selbstempfinden.
Als selbstbewusster "Aufheizer" startete der fünfjährige Moritz mit der Frage: "Seid ihr bereit zur fünften Jahreszeit?" – und schon war die erste Stimmungsrakete fällig. Um den Nachwuchs brauchen sich die Handousa keine Sorgen machen, stellte die charmant-gewitzte Sitzungspräsidentin Katharina Sammeth zufrieden fest. In seiner Bütt wartete Emilio Orth voller Sehnsucht darauf, endlich 20 zu werden. Auch das Duo M&M mit Marius Kuhn und Max Müller brillierte.
Mit charakteristischen Kostümen um die ganze Welt
Die Purzelgarde nahm das Thema des Abends in ihrem Schautanz auf: "Around the World". Mit charakterisierenden Kostümen wurden die Menschen des Erdballs dargestellt; von Spanien über Nordamerika, von Japan bis Polynesien. Im Wartezimmer der Agentur für Arbeit trafen Top-Model-Anwärterin Sonja Vollmuth und Jungbäuerin Pia Vollmuth auf. Absolut konträr waren ihre Ziele – zum großen Amüsement des Publikums.

Als Gäste des Abends waren die befreundeten Nachbar-Faschingsvereine aus Arnstein und Euerdorf gekommen. Der AKV Arnstein hatte seine Garde mitgebracht und die EuKaGe lud die Gäste mit einem ausgefeilten Schautanz in die glitzernde Spielbankwelt von Las Vegas ein.
Themen des Dorfs als von Nonnen gesungene Fürbitten
Die Nonnen und ihre musikalischen Begleiter nahmen sich in ihren in Gesangform vorgetragenen Fürbitten ganz der leidigen Themen des Dorfes. Bevor die Schwebenrieder Garde mit einem grandiosen Marschtanz auf die Bühne trat, erzählte Gerd Nägele als schüchterner Junggeselle, was er bei seiner Frauensuche erlebte. Mit einer Schunkelrunde, die von Live-Sängerin Sabine Kraus angestimmt wurde, ging es in die Pause.
Einfach brillant der Schautanz des Männerballetts. "In vino veritas – Wein und Weiber sind die besten Zeitvertreiber". Phantastische Kostüme, die mit Ideenreichtum ausgeschmückt waren, eine hervorragende Choreografie und die nahezu halsbrecherische Akrobatik, die von den Männerballett-Tänzern dargeboten wurde, begeisterten das Publikum, sodass eine Zuschauerin meinte: "Diese Aufführung ist fernsehtauglich für den Veitshöchheimer Fasching."
"Energieversorgung Schwebenried"
Die Gesangsgruppe Andreas und Benedikt Hettrich mit Dominik Kuhn am Akkordeon sorgte mit Publikumsrefrains für Hochstimmung. Mit "Wie wollen wir heizen die nächsten 50 Jahr" banden sie die Zuhörer mit ein, als sie über die neu gegründete "Energieversorgung Schwebenried", die fehlenden Bauplätze in der Siedlung, das immer noch nicht gebaute JUZ und die Schnelligkeit des Abbaus der Arnsteiner Schulbrücke nachdachten.
Das Motto "Teamwork makes the dream work" hatten die temperamentvollen Tänzerinnen der Schautanzgruppe gleich praktisch umgesetzt. In Teamwork knüpften sie ihre aufwändigen Kostüme mit Makramee-Technik.
Sitzungspräsidentin Katharina Sammeth, die mit einem Preisausschreiben die Gäste einlud, auch zum Faschingsball am 10. Februar nach Schwebenried zu kommen, bedankte sich bei den über 200 Akteuren. Mit einer Polonaise, bei der Sabine Kraus das eigens getextete Faschingslied "Schwabeder Nächte sind lang" sang, erlebte die Sitzung ihren furiosen Abschluss.