Auf jedem Fall saß dem Hannes des Öfteren der Schalk im Nacken. So beispielsweise als er einen der seinerzeit noch seltenen Sommerfrischler aus Schönau, den er wohl bei einem Glas Apfelmost kennen gelernt hatte, zu einer seiner morgendlichen Fangfahrten eingeladen hatte. Der Fischermeister hatte dem Angler offensichtlich "Appetit" auf einen großen Hecht gemacht.
In aller Frühe traf man sich am vereinbarten Treffpunkt an der Saale und der Hannes warnte: "Sou, steig ei, pass aber uff, dass de nit neifällst". Und er schickte seinen Gast ganz nach vorne aufs "Brettle". Der Schelch glitt am Ufer entlang und an einer ausgesuchten tiefen Stelle sagte der "Dapser": "Dou, guck durt steäht äner", als der Tourist gebannt in die besagte Richtung blickte, schaukelte der Fischer durch zweimal kräftiges Beinwippen den Schelch und der Beifahrer lag im Wasser. "Jetzt haste mer den Hecht a noch verschächt", war der trockene Kommentar des Hannes. Mitfühlend schickte er den Fremden nach Hause zum Umziehen.
Eine andere Anekdote, die Geschichte mit dem Mostfässle, wird heute auch noch oft erzählt. Das damalige "Nationalgetränk" Apfelmost wurde in allen Wirtshäusern im steinernen Krug, dem "Bartel", ausgeschenkt und lagerte in ausreichender Menge daheim im Keller. Der Most war sozusagen Begleiter durch den ganzen Tag und durfte daher auch zum Abendessen nicht fehlen.
Eines Abends war der Hannes wieder einmal nach harter Tagesarbeit rechtschaffen müde und so legte er sich nach dem Essen und einigen Seidli gleich ins Bett. Seine Babett folgte ihm, nachdem sie die Hausarbeit noch erledigt hatte. Da schlief der Hannes bereits fest. Aber vom Schnarchen war sein Hals trocken geworden. Als er deshalb erwachte, sah er, dass der Bartel leer war. Er rief zu seiner Frau: "Hol no e bissle Moust, ich hab sou Durscht."
Diese schlief aber fest und reagierte nicht. "Jässes, ich gläb, ich hab vorhin es Mousthöhnle nit richtig zugedreht", setzte er dramatisch nach. Da sprang die Babett aus dem Bett, erwischte den Bartel und rannte die Kellertreppe hinunter. Gott sei Dank war das Fass zu. Vor lauter Aufregung und Freude füllte sie den Krug und nahm ihn mit hinauf in die Kammer. Da waren beide froh.
Und der Hannes grinste still und nahm einen tiefen Schluck, bevor er wieder tief und ruhig schlief.