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MAIN-SPESSART
Das Land gleicht einem Pulverfass
Redaktion Süd
 |  aktualisiert: 13.06.2014 15:26 Uhr

Seit vielen Jahren unterstützt der Freundeskreis Brasilien Sozialprojekte in dem südamerikanischen Land. Angestoßen wurde das Engagement durch den inzwischen verstorbenen P. Eckart Höfling aus Langenprozelten, der über Jahrzehnte in Brasilien tätig war. Der Beginn der Fußballweltmeisterschaft in Brasilien hat den Fokus der Welt nun auf dieses Land gerichtet und auch auf die Probleme dort. Ottmar Kliegl vom Freundeskreis ist dies Anlass für eine Stellungnahme. Er schreibt:

„Wie wir aus den Medien und der brasilianischen Bevölkerung erfahren haben, leiden Millionen Brasilianer unter diesem Großereignis. In unzähligen landesweiten Protesten macht die Bevölkerung immer wieder auf ihre schwierige Lebenssituation aufmerksam, die durch die horrenden Investitionen in Fußballstadien und andere Prestigeobjekte verschärft wird, während Schulen, Krankenhäuser und eine funktionierende Infrastruktur fehlen.

Mittlerweile geht man davon aus, dass das Fußballereignis rund 10 Milliarden Euro kostet. Weil 75 Prozent der Kosten aus öffentlicher Hand bestritten werden, wirkt sich das natürlich auf die Sozialausgaben aus. Die Forderung der Demonstranten ist deshalb, dass diese Gelder in Bildung und das marode Gesundheitssystem investiert werden. Der Freundeskreis Brasilienhilfe, der in den vergangenen eineinhalb Jahrzehnten das Gesundheits- und Bildungssystem in Rio de Janeiro mit seinen Elendsvierteln mit Spendengeldern aus dem Landkreis Main-Spessart und den angrenzenden Regionen unterstützt hat, teilt die Sorge der Bevölkerung um die negative Seite der WM.

Das Land gleicht zurzeit einem Pulverfass. Im Rahmen der Vorbereitung zu der „Copa“, wie die Brasilianer die WM nennen, wurden ca. 250 000 Menschen aus ihren Häusern vertrieben, in den meisten Fällen bis heute ohne jegliche Entschädigung. Die Menschen verlieren ihr soziales Umfeld, ihre Arbeit und auch die Kinder können durch die zum Teil neuen großen Entfernungen nicht mehr regelmäßig zur Schule gehen.

Trotz Aufforderung durch internationale Organisationen hat die FIFA nichts gegen die verstärkt zur WM auftretende Kinderprostitution unternommen. Aus purer Armut müssen sich Kinder sexuell ausbeuten lassen während die FIFA für sich mit dem Slogan ,Fair Play‘ wirbt.

Der Freundeskreis unterstützt deshalb die Kampagne ,Anpfiff für Kinderrechte‘ vom Hilfswerk der katholischen Jungschar in Österreich.“

 
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