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Das längste Denkmal Bayerns
Burgsinn Als das längste Denkmal Bayerns gilt die Autobahnruine "Strecke 46" im Spessart. 32 zwischen 1937 und 1939 errichtete Brücken, Pfeiler, Dämme und sonstige Fragmente, die nie miteinander verbunden wurden, erinnern an die Großbaustelle. Beim "Tag des offenen Denkmals" am Sonntag, 11. 
Ein Technikdenkmal, verteilt und versteckt       -  Ein Technikdenkmal, verteilt und versteckt im Spessart, ist die Autobahnruine 'Strecke 46'. Am Sonntag werden beim Tag des offenen Denkmals
Fragmente wie diese Autobahnbrücke vorgestellt. Unser Foto zeigt die Natur- und Landschaftsführer bei einer Wanderung im September 2004.
Foto: FOTO PRIVAT | Ein Technikdenkmal, verteilt und versteckt im Spessart, ist die Autobahnruine "Strecke 46". Am Sonntag werden beim Tag des offenen Denkmals Fragmente wie diese Autobahnbrücke vorgestellt. Unser Foto zeigt die Natur- ...
Von unserem Redaktionsmitglied Michael Fillies
 |  aktualisiert: 03.12.2006 22:29 Uhr
Kompetenter Führer ist Dieter Stockmann von der Arbeitsgemeinschaft Autobahngeschichte e. V. in Veitshöchheim. Der Mitarbeiter des Landratsamts Main-Spessart hat vor fünf Jahren das Buch "Strecke 46" herausgegeben, das die Geschichte der längsten historischen Autobahnruine beschreibt.

Kreuzungsfreie und ausschließlich dem Kraftfahrzeugverkehr vorbehaltene Straßen sind wohl eine deutsche Erfindung, aber keine der Nationalsozialisten. Sie übernahmen und förderten jedoch die Pläne ab 1933. Die Strecke 46 von Würzburg nach Bad Hersfeld/Fulda sollte eine von drei Nord-Süd-Verbindungen in Deutschland werden. 1937 begannen die Bauarbeiten im Bereich der Hochstraße zwischen Roßbach und Gräfendorf.

Im Gegensatz zu später waren Autobahnen nicht dazu gedacht, Wirtschafts- und Siedlungszentren miteinander zu verbinden, sondern sie sollten dem "Autowanderer" landschaftliche Schönheiten erschließen. Das industriell bedeutende Schweinfurt hätte nur eine Zubringerstraße nach Würzburg erhalten. Deswegen erfolgte letztlich 1939 mit dem Kriegsbeginn auch der endgültige Baustopp, denn die Strecke 46 galt als nicht vordringlich. Sie wäre Unterfrankens erste Autobahn geworden.

Da auch nach dem Krieg die Baustelle im Gegensatz zu anderen nicht fortgeführt wurde, erlangten die Überreste - 32 größtenteils fertig gestellte Bauwerke - historischen Wert: "Nirgendwo sonst kann man die Bauweise und die Technik aus der Anfangszeit des Autobahnbaus so genau erkennen", schreibt die Arbeitsgemeinschaft Autobahngeschichte in einem Informationsblatt.

Einige der Denkmäler liegen versteckt und sind zugewuchert. Andere sind gut erhalten und geben dem uninformierten Wanderer Rätsel auf: beispielsweise die nutzlos im Wald stehende Brücke an der Kreisstraße Burgsinn-Gräfendorf. Die Straße Burgsinn-Roßbach nutzt einen Autobahndamm. Ein Magnet für Kletterfreunde aus der Umgebung ist der weithin sichtbare, einzige fertig gestellte Brückenpfeiler für eine Saalebrücke bei Schonderfeld.

Die Führung am Sonntag, 11. Sep-
tember, beginnt um 10 Uhr am
Wandererparkplatz Bettlersruh an
der Gemeindeverbindungsstraße
Burgsinn-Zeitlofs (Hochstraße) und
dauert vier bis fünf Stunden. Für
die sieben Kilometer lange Strecke
durch teils unwegsames Gelände
sind festes Schuhwerk und wetter-
gerechte Kleidung erforderlich.
Der Abschluss der Wanderung ist
an der Bettlersruhhütte. Ansprech-
partnerin ist Landschaftsführerin
Gabi Bechold, Tel. 0 93 56/23 49,
E-Mail: gabi.bechold@landschafts-
fuehrer.net

 
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