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Karlstadt
Das Karschter Büssle soll noch dieses Jahr in Karlstadt und den Stadtteilen fahren
Der Verein 'Bürgerbus Karlstadt' ist gegründet, noch in diesem Jahr soll das 'Karschter Büssle' den Fahrbetrieb aufnehmen. Das Bild zeigt die Vereinsführung (von links): Harald Schneider, Gisela Kleinwechter, Eva-Maria Eisele, Verena Frey,  Ellen Berger-Thesen (Stadt Karlstadt), Werner Hilpert, Oliver Stüttgen, Felix Riedmann, Robin Kern (Stadt Karlstadt), Manfred Kleinwechter, Frank Bechold, Walter Apell, Manfred Goldkuhle, Michael Hombach.
Foto: Jürgen Kamm | Der Verein "Bürgerbus Karlstadt" ist gegründet, noch in diesem Jahr soll das "Karschter Büssle" den Fahrbetrieb aufnehmen.
Jürgen Kamm
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:33 Uhr

"Karschter Büssle" wird der künftige Bürgerbus für Karlstadt und seine Stadtteile heißen. Anfang der Woche gründete sich der dafür nötige Verein "Bürgerbus-Karlstadt e.V.". Bürgermeister Michael Hombach sprach von einem Meilenstein. Erster Vorsitzender des Vereins ist Initiator Harald Schneider. Er geht davon aus, dass die Fahrten noch in diesem Jahr beginnen können. Es gibt auch bereits einen Fahrplan mit insgesamt sechs Linien plus Wunschbus.

Zur Gründungsversammlung kamen auch die bisher 15 ehrenamtlichen Fahrerinnen und Fahrer, wünschenswert wären mindestens 20 Fahrerinnen und Fahrer. Einen geeigneten Kleinbus mit Einstiegshilfe wird der Verein beziehungsweise die Stadt erst kaufen können, wenn die Förderzusage vorliegt. In Aussicht gestellt sind 80.000 Euro.

Linienplan für "Karschter Büssle" bereits ausgearbeitet

Harald Schneider freute sich, dass sich bereits so viele Leute als Fahrer zur Verfügung stellten. Beim Verein habe man sich an Hammelburg orientiert, dort betreibt den Bürgerbus ein vor 14 Jahren gegründeter Verein, der im November 2022 in Karlstadt von seinen Erfahrungen berichtete und danach auch besucht wurde. Um einen praktischen Eindruck zu bekommen, fuhr jemand einen Tag im dortigen Bürgerbus mit. Der Verein, der gemeinnützig sein wird, sei der richtige Weg, zeigte sich Harald Schneider überzeugt, auch in Hinblick auf die Probleme in Lohr. Dort fuhr der an eine Firma vergebene "Lohrliner" im Jahr 2022 ein Defizit von über einer halben Million Euro ein.

"Wir setzen heute einen Meilenstein", stellte Bürgermeister Michael Hombach fest. Der Bürgerbus werde das Angebot im ÖPNV stärken und sei ebenso wie das Radverkehrskonzept ein wichtiger Teil der Verkehrswende. Der Stadtrat stehe jeweils dahinter. Der schon ausgearbeitete Linienplan zeige, dass der Verein lebt. "Bürger fahren für Bürger", das sei etwas Besonderes.

"Karschter Büssle", "Karschter Flitzer", "Karschter Shuttle"

Die Vorstandschaft des neuen Vereins besteht aus Harald Schneider (Vorsitzender), Walter Apell (Zweiter Vorsitzender), Oliver Stüttgen (Kassier), Verena Frey (Schriftführerin) und den Beisitzern Manfred Kleinwechter, Felix Riedmann, Eva-Maria Eisele, Werner Hilpert sowie Manfred Goldkuhle als Vertreter des Kreises und Bürgermeister Michael Hombach mit Stellvertreter Uli Heck als Vertreter der Stadt. Zu Kassenprüfern wurden Frank Bechold und Gisela Kleinwechter gewählt. Als Mitgliedsbeitrag wurden 24 Euro im Jahr festgelegt.

Für den Namen des Bürgerbusses lagen vorab sieben Vorschläge von "Bus für Karlstadt" über "Karschter Shuttle" bis hin zu "Karscht Flitzer" vor. In der Versammlung kam noch "Karolin(g)er" dazu. Die große Mehrheit von 16 Stimmen entfiel auf "Karschter Büssle", dieser Vorschlag stammt von Heidi Wright.

Die künftigen Linien stellte Manfred Kleinwechter vor. Er gehörte wie Walter Apell, Oliver Stüttgen und Kai-Uwe Brune vom Karlstadter Ordnungsamt zur Fahrplankommission. Die Linie 1 führt nach Wiesenfeld und Rohrbach, die Linie 2 nach Laudenbach, die Linie 3 nach Karlburg, die Linie 4 nach Gambach, die Linie 5 nach Heßlar und Stetten. Linie 6 hat 14 Haltestellen innerhalb Karlstadts. Dazu kommt zweimal täglich ein Wunschbus.

Himmelstadt und Thüngen haben Interesse am Karlstadter Bus

Alle Linien werden viermal wöchentlich bedient, das Karschter Büssle fährt Montag bis Freitag. Sonderfahrten etwa für Vereine sind möglich, dabei mieten sie den Kleinbus samt Fahrer. Es gibt auch Anfragen aus Thüngen und Himmelstadt zur Aufnahme in den Linienplan, was grundsätzlich machbar wäre.

Harald Schneider machte auch deutlich, dass es noch Anlaufschwierigkeiten gebe. Die Zusammenarbeit mit dem Landkreis mache nicht nur Freude. So dürfen nicht alle Haltestellen des vom Landkreis organisierten ÖPNV genutzt werden und der Wunschbus durfte nach Intervention der Nahverkehrsbeauftragten nicht Rufbus heißen, da diese Bezeichnung bereits der Kreis nutzt.

Die Führerscheinstelle habe später entschieden, dass alle Fahrerinnen und Fahrer doch eine aufwändigere ärztliche Untersuchung wie auch Taxifahrer benötigen, als die ersten Fahrer bereits die einfachere Untersuchung hinter sich hatten, die vorher ausreichend sein sollte. Für die Untersuchungen hat die Stadt einen Vertrag mit einer Arztpraxis in Gemünden geschlossen, sie übernimmt die Kosten von je rund 220 Euro.

 
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Kommentare
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  • Steffen Cyran
    Statt nach Hammelburg zu schauen wäre ein Blick nach Lohr angezeigt. Dann wüßte man sofort, daß das ganze Unterfangen Humbug ist und nichts als horrende Kosten hervorruft.

    Aberabwarten, ich lasse mich gerne eines Besseren belehren.
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