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LOHR
Das Horrorwittchen für Autos
Schneewitti auf vier Rädern: Das Horrorwittchen gibt es jetzt auch als Autoaufkleber.
Foto: Wolfgang DEHM | Schneewitti auf vier Rädern: Das Horrorwittchen gibt es jetzt auch als Autoaufkleber.
Wolfgang Dehm
 |  aktualisiert: 14.02.2016 17:55 Uhr

Die Horrorversion des Lohrer Kunstpreis-Schneewittchens – das Horrorwittchen – gibt es nun auch als Autoaufkleber. Kaufen kann man ihn im Schuhgeschäft Schnürschuh in der Schneewittchenstadt. Vom Preis geht ein Euro ans Lohrer Jugendzentrum, berichtet Matthias Mehling, der auch bereits mit der Vermarktung des Horrorwittchens auf T- und Sweat-Shirts begonnen hat (wir berichteten). Die Aufkleber, die wie ein Abziehbild funktionieren, gibt es laut Mehling in schwarz und silber sowie voraussichtlich auch bald in weiß.

An dem Autoaufkleber ist Mehling allerdings nur insofern beteiligt, als dass der Hersteller, Frank Günther von der Firma „H. Günther GmbH, Schilder und Beschriftungen“ ein Schulkollege Mehlings ist und über ihn der Kontakt zu dem Erschaffer des Horrorwittchens, Valentin Lude, hergestellt wurde.

Genau genommen begann die Geschichte vor knapp 30 Jahren, als der Apotheker Karl Heinz Bartels niederschrieb, was er sich zuvor zusammen mit ein paar Kumpels im Weinhaus Mehling beim Schoppen ausgedacht hatte: dass Schneewittchen, wenn es denn je gelebt haben sollte, eine Lohrerin gewesen sein musste. Seitdem wird Schneewittchen in Lohr als Werbeträger eingesetzt, ist vor allem bei Stadtfesten mit ihren Zwergen unterwegs und verteilt schmackhafte, unvergiftete Äpfel.

Im Jahr 2013 lobten die Lohrer Stadtväter dann einen Kunstpreis zum Thema „Schneewittchen verzaubert die Stadt“ aus, den der Karlstadter Bildhauer Peter Wittstadt gewonnen hat. Doch jetzt begann die Volksseele zu kochen. Zum einen, weil kaum jemand die eigenwillige Figur mit Schneewittchen in Verbindung bringen konnte, zum anderen, weil die Stadt keine Kostenobergrenze gesetzt hatte und der Künstler 110 000 Euro für seine Figur verlangte. Das Thema ging deutschlandweit durch die Medien.

Mitten in dieser teils extrem aufgeheizten Diskussion tauchte im Dezember 2014 plötzlich ein kleines Graffito in der Unterführung am Friedhof auf, welches das Wittstadt-Schneewittchen, mit einem Messer in der Hand, Zwerge jagend zeigt. Kaum waren von der witzigen Schneewittchen-Interpretation, die der Lohrer Gymnasiast Valentin Lude geschaffen hatte, Fotos in den Tageszeitungen erschienen, wurde das Horrorwittchen vor allem über die sozialen Medien regelrecht berühmt.

Der Wirt des Lohrer Weinhauses Mehling, Matthias Mehling, fand Ludes Horrorwittchen so toll, dass er es in Absprache mit ihm auf T- und Sweat-Shirts drucken ließ und diese verkaufte. Über 700 sind bereits weg, 400, von denen 365 bereits vorbestellt sind, hat er nun nachgeordert.

Von den Shirts gehen jeweils 2,5 Euro ans Jugendzentrum, so dass sich die Einrichtung schon mal auf mehr als 2500 Euro allein aus dem Shirt-Verkauf freuen kann. Hinzu kommen dann noch die Anteile aus den Autoaufklebern. Auch Valentin Lude bekommt laut Mehling einen Teil des Überschusses aus dem Verkauf der Shirts und Aufkleber.

Derzeit arbeitet Mehling am Aufbau eines Web-Shops, über den er künftig Horrorwittchen-Artikel wie Shirts, Tassen und dergleichen international vertreiben will. Möglicherweise werde der Shop unter der Internetadresse howilo.de, auf dem es auch Hintergrundinfos wie zum Beispiel den quer-Filmbeitrag geben soll, noch im Februar öffnen, eher aber im März.

 
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