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Lohr
Das "Gewissen der SPD" sagt Ahoi und Adieu
Bürgermeister Mario Paul verabschiedete Christine Kohnle-Weis nach über 13 Jahren aus dem Stadtrat. Statt des bislang obligatorischen Zinntellers der Stadt, gibt es ab sofort ein Erinnerungsstück aus Holz und Glas.
Foto: Thomas Josef Möhler | Bürgermeister Mario Paul verabschiedete Christine Kohnle-Weis nach über 13 Jahren aus dem Stadtrat. Statt des bislang obligatorischen Zinntellers der Stadt, gibt es ab sofort ein Erinnerungsstück aus Holz und Glas.
Bearbeitet von Thomas Josef Möhler
 |  aktualisiert: 27.10.2021 03:21 Uhr

Einstimmig hat der Lohrer Stadtrat am Mittwoch dem Antrag von Christine Kohnle-Weis (SPD) entsprochen, sie aus dem Ehrenamt als Stadträtin zu entlassen. Die zweite Bürgermeisterin der Jahre 2014 bis 2020 gehörte dem Gremium seit 2008 an. Als Nachfolger wurde Sven Gottschalk vereidigt.

Bürgermeister Mario Paul bezeichnete Kohnle-Weis als "Überzeugungstäterin in bestem Sinne". In den über 13 Jahren als Stadträtin sei sie sehr aktiv gewesen. Sie habe feste Standpunkte eingenommen und sei für diese eingetreten.

Natur- und Artenschutz, der faire Handel, aber auch soziale Themen seien ihr wichtig gewesen. Die Zusammenarbeit mit Kohnle-Weis bezeichnete Paul als gut, es habe aber auch unterschiedliche Meinungen gegeben. Als Geschenk überreichte er ihr statt des bislang obligatorischen Zinntellers der Stadt ein Erinnerungsstück aus Holz und Glas.

"Hitzige Debatten mit teilweise hohem Unterhaltungswert"

SPD-Fraktionsvorsitzender Thomas Nischalke bescheinigte Kohnle-Weis, es habe Spaß gemacht, mit ihr zusammenzuarbeiten. "Das soll aber nicht heißen, dass wir immer einer Meinung waren." Kohnle-Weis habe ihre Positionen immer vertreten, aber auch zugehört und andere Meinungen respektiert. Sie sei das "Gewissen der SPD" gewesen: Sie habe die Fraktion "an manchen Stellen dazu gebracht, sich auf die Grundsätze zu besinnen". Dem Lohrer Stadtrat werde sie fehlen.

"Es schmerzt mich nicht", meinte Kohnle-Weis zu ihrem Abschied. Die ersten sechs Jahre im Gremium seien eine interessante Zeit gewesen, "da haben wir lebhaft diskutiert" – etwa über die Stadthalle, das Schneewittchen von Peter Wittstadt, den Stadtjugendpfleger und den Sendelbacher Kreisverkehr.

Das seien "hitzige Debatten mit teilweise hohem Unterhaltungswert" gewesen. Auch wenn man nicht immer einer Meinung gewesen sei, habe man sich gegenseitig respektiert, "denn wir wollen alle das Beste für die Stadt". Vom Stadtrat bleibe ihr ja "der Kollege Weis" (ihr Ehemann und Grünen-Stadtrat Wolfgang Weis). Es sei klar, "dass wir uns weiterhin über Stadtpolitik unterhalten werden".

Bürgermeister Paul segelt nach ihren Worten "bei schwerem Wetter manchmal hart am Wind". In so einer Situation brauche es eine zuverlässige Mannschaft. "Passen sie auf Ihre Mannschaft auf", riet sie dem Bürgermeister. Sie sei gerne bei der Schiffsbesatzung dabei gewesen, so Kohnle-Weis, die sich mit "Ahoi und Adieu" verabschiedete.

Nachrücker in der SPD-Fraktion ist Sven Gottschalk, der von Paul vereidigt wurde. Einstimmig billigte der Stadtrat die Neubesetzung der Ausschüsse und Beiräte. So ist Gottschalk ordentliches Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur und im Stadtentwicklungs- und Umweltausschuss. Er gehört den Arbeitskreisen für die Biodiversitätsstrategie und die Spessartfestwoche an.

 
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