Neben statistischen Zahlen berichtete Karsbachs Bürgermeister Martin Göbel in der Bürgerversammlung im Heßdorfer Sportheim auch anstehende Projekte, wie die geplante Erweiterung des Karsbacher Industrie- und Gewerbegebietes am Schönauer Weg. Trotz aktueller Konjunkturprobleme war er sich sicher, dass auch die neuen Flächen ihre Abnehmer finden werden. Damit könnte sich die Investition in die Erschließung durch den Verkauf der Flächen innerhalb weniger Jahre amortisieren. Die Planung sei abgeschlossen. Jedoch benötige man zum Start des Projektes die Genehmigung zum Kläranlagenneubau mit zugehörigem Regenrückhaltebecken.
Zu den Ergänzungsangaben für das Kläranlagenprojekt wollten einige Anwesende nähere Details wissen. "Nachdem die Kläranlage und das Abwasserleitungsnetz kostenrechnende Einrichtungen sind, müssen alle angeschlossenen Grundstücke zur Finanzierung herangezogen werden", erläuterte Göbel nochmals. Zur rechtssicheren Erstellung der Bescheide werden im Augenblick durch das Büro "KdP Peter" die Grundstücks- und Geschossflächen aktualisiert. Zu Details, welche Flächen inwiefern in die Berechnung einfließen, verwies er auf die Mitarbeiter des Büros. Diese würden auch beraten, wie die zur Berechnung herangezogenen Flächen – etwa bei Stallungen – optimiert werden können.
Rund 405.000 Euro hat die seit einiger Zeit abgeschlossene Renovierung und Erweiterung des Karsbacher Kindergartens gekostet. Durch die Maßnahme könne man bis auf Weiteres ausreichend Betreuungsplätze zur Verfügung stellen, erklärte der Bürgermeister. Mit der Umgestaltung stehen nun im Untergeschoß zwölf Plätze für Krippenkinder und 20 Plätze für Kleinkinder zur Verfügung. Zwei weitere Kindergartengruppen mit je 25 Plätzen teilen sich Untergeschoß und Obergeschoß. Ferner finden Sich um Obergeschoß noch Räume zur Betreuung von 20 Schulkindern.
Vorerst wohl keine neuen Baugebiete
Neue Baugebiete auszuweisen, sei aktuell sehr schwierig, reagierte Göbel auf eine entsprechende Nachfrage. Hier werde von den Behörden immer wieder auf ungenutzte Flächen und Gebäude innerhalb der Ortsteile verwiesen. Kleinere "Ortsabrundungen" seien vermutlich möglich: "Das hätten wir auch angegangen, wenn wir mit dem Thema Kläranlage vorangekommen wären." Durch die gemeindeeigene Erdaushub- und Bauschuttdeponie bestehe zudem die kostengünstige Möglichkeit, alte leerstehende Gebäude abzureißen und das Grundstück dann für einen Neubau zu nutzen.
Der Baustil des geplanten Neubaus eines Mehrgenerationenwohnhauses mit Raiffeisenbankfiliale im Ortsteil Karsbach passe nicht zum Ortsbild, hieß es von anderer Seite. Göbel bewertete das Projekt positiv. Es gebe innerhalb der Kommune Interessenten, die Wohnungen kaufen oder mieten würden. Deshalb habe die Gemeinde auch eine Wohnung reserviert. Zudem könnte die Idee Beispiel geben, damit auch an anderer Stelle Mietwohnungen entstehen.
Bei der Frage nach der Verminderung von Schäden bei Starkregenereignissen, von denen Heßdorf in der Vergangenheit auch betroffen war, verwies Göbel auf ein anstehendes Beratungsgespräch mit dem Wasserwirtschaftsamt. Man könne nicht überall größere Maßnahmen angehen. Im Kleinen würden beispielsweise im Wald immer wieder mal Rückhaltemulden angelegt.
Weiter interessierten sich die Bürgerinnen und Bürger für den genauen Trassenverlauf der Wechselstromleitung P43 (Fulda-Main-Leitung), von der alle vier Ortsteile der Gemeinde Karsbach tangiert werden. Bei Heßdorf geht die Stromtrasse hinter dem Etzberg vorbei.
