Heller und freundlicher soll das Arnsteiner Rathaus nach der Sanierungsphase werden –zumindest was den Außenputz angeht. Im Inneren aber muss wegen der relativ kleinen Fenster und der dicken Wände dem Licht mit intelligenter Beleuchtung auf die Sprünge geholfen werden. Das war eine der Erkenntnisse, welche die Stadträte bei der Besichtigung der Baufortschritte unter der Führung des Architekten Roland Sauer mitnahmen. Das Besondere aber ist nach wie vor, dass alle Sanierungsmaßnahmen bei laufendem Betrieb stattfinden.
Der ehrwürdige Sitzungssaal mit seiner aufwändigen Holzverkleidung ist augenblicklich als solcher nicht wiederzuerkennen. Die Kassettendecke ist teilweise abgenommen, der Boden ist mit Papier belegt und das große Zimmer wird zurzeit als dreiteiliges, durch Stellwände abgeteiltes Großraumbüro genutzt. Durch den Verzicht auf die ehemalige Teeküche und die Garderobe im Eingangsbereich soll das Sitzungszimmer großzügiger werden und auch Raum für moderne Technik bekommen. Diese sollte womöglich mit den Anlagen der Schulen übereinstimmen. Noch nicht geklärt ist die Anordnung der Tische, Bürgermeister Franz-Josef Sauer spielt beispielsweise mit dem Gedanken mobiler Einzeltische, die bei Bedarf zu Gruppentischen umgestellt werden können.
Erdgeschoss wird künftig vier Eingänge haben
In der "Kommandoebene" im zweiten Stock werden in Absprache mit den Mitarbeiterinnen einzelne Zimmer zusammengelegt und nach der künftigen dreigliedrigen Struktur Hauptamt, Kämmerei und Bürgermeister neu organisiert. Das Bauamt kommt nach oben unter das Dach.
Völlig neu wird die Anordnung im hochgelegenen Erdgeschoss sein, das künftig gleich vier Eingänge aufweisen wird. Da sind die beiden Aufzüge, ein großer durchgehender im Osten und im Westen ein kleiner, der mithilfe einer Hebeanlage beispielsweise Rollstuhlfahrer von der Marktstraße in den Empfangsbereich bringt. Die Treppe Osttreppe des Hintereingangs ist schon fertig und die große, repräsentative Haupttreppe zur Marktstraße muss aus statischen Gründen von unten her völlig neu aufgebaut werden. Im Empfangsbereich findet man dann ein Informationsbüro, das sowohl Bürgern als auch Touristen behilflich sein soll und womöglich den weiteren Weg in die Fachbereiche ersparen kann. Von allen Räumen aus ist der Lift bis unters Dach erreichbar. Augenblicklich arbeitet man noch an Teilen der Elektroinstallation und der elektronischen Vernetzung. Letztendlich wird auch eine weitgehend neue Hardware nötig sein.
Fenster mit höchstem Dämmwert
Recht weit fortgeschritten sind die Außenarbeiten. Das energetisch gedämmt Dach ist neu eingedeckt, die neuen Fenster mit höchstem Dämmwert eingebaut und die Fenstergewände restauriert. Während der Putz zur Bergseite hin noch brauchbar ist, muss der zur Marktstraße völlig abgeklopft und erneuert werden. Zur Farbgebung ist ein heller Ton, ähnlich wie der des Würzburger Rathauses, vorgesehen. Die Fensterlaibungen bilden dazu einen dunkleren Kontrast.
Nachdem an der Bergseite der barrierefreie Zugang durch den Lift und zwei behindertengerechte Parkplätze gewährleistet ist, muss auf der Gegenseite kein weiterer Sonderparkplatz sein. Mithilfe einer automatischen Tür kann man dann den Raum zum "Kleinen Aufzug" öffnen, der auch Rollstuhlfahrer bequem in den Eingangsbereich im Haus hebt. Der kleine Platz davor erhält eine Informationsstele mit Klingel und Sprechanlage. Außerdem kann man hier Bodenhülsten für Maibaum oder Weihnachtsbaum einbauen.
