Von den Kleinen bis zu den Abschlussklassen – die Kinder und Jugendlichen machten ihrem Rektor den Abschied nicht leicht. In die Feier führten Schüler aus mehreren Klassen mit einem Orff'schen Instrumentalstück ein. Per Video, weil auf Klassenfahrt, dankten die Schulsprecher Ranin Altai und Romano Dombrovsky im Namen aller Schüler. Die Theatergruppe setzte den scheidenden Rektor auf einen königlichen Stuhl. Gekleidet in verschiedenen Landestrachten reisten sie mit ihm um die Welt und überbrachten Geschenke. Einen ganz besonderen Applaus bekamen die Kleinsten mit ihrem Singspiel „Die Vogelhochzeit“.
Auch das Lehrerkollegium war vielseitig mit einem Menuett eines unbekannten Verfassers sowie zur Freude des Mozart-Fans Köhler mit „Die Vogelkfänger-Arie“ und der „Kleinen Nachtmusik“ mit einem ganz persönlichen Text für Gerhard Köhler.
Dr. Gerhard Köhler sei der dienstälteste Schulleiter (seit 1968), den der Landkreis je hatte, sagte Landrat Armin Grein. Köhler habe sich mit Herzblut für seine Schüler eingesetzt, und wenn es sein musste, auch unbeirrt für sie gekämpft. Grein, der als Vorsitzender des Schulvereins Main-Spessart, als Leiter des Schulträgers Landkreis und als Kreistagskollege mit Köhler zu tun hatte, nannte die unter seiner Regie erfolgten zwei Gebäudeerweiterungen in Karlstadt, eine Sanierung in Gemünden und mehrere Namensänderungen von der Hilfsschule bis zum sonderpädagogischen Förderzentrum Leo-Weismantel, was auch vielen Eltern die Schwellenangst genommen habe. „1980 hatten Sie neun Klassen mit 100 Schülern, jetzt 18 Klassen mit über 230 Schülern.“
1964 startete Gerhard Köhler als „außerplanmäßiger Lehrer in der Volksschule Wiesen. Über Goldbach, Wiesthal, Wolfsmünster und das Mädchenbildungswerk kamst du deinem Ziel Gemünden immer näher“, begann Hans Schlund, Sonderschulrektor an der Regierung von Unterfranken seinen Rückblick auf Köhlers berufliches Wirken.
Ab 1968, nach der ersten Begegnung mit der Sonderpädagogik, studierte Köhler die verschiedenen Fachrichtungen im Sonderschulbereich in München. Er baute ab 1970 die Schule für Lernbehinderte in Gemünden auf, promovierte an der Uni Würzburg, wo er später ein gefragter Dozent, Fortbildungsleiter und Prüfer war. 1980 kam Gerhard Köhler nach Karlstadt.
Peter Dumbacher, Vorsitzender des Personalrats der Förderschulen, hatte seine Laudatio in Gedichtform verfasst und ist dann erkrankt. Sein Stellvertreter und Lehrer an der Karlstadter Förderschule verlas die Reime. Rainer Labisch dankte für den Elternbeirat. Konrektorin und Gerhard Köhlers Nachfolgerin, Anette Köhler, dankte mit einem „typischen Tag eines Schulleiters“ dem „Fels in der Brandung“ für seine Geduld, seinen Einsatz für Schüler, Lehrer, Schule und Eltern sowie seinen allmorgendlichen Optimismus. Die Lehrer aus beiden Schulen Karlstadt und Gemünden schenkten ihm und seiner Frau Hermine Eintrittskarten für die Bayreuther Festspiele.
Dr. Gerhard Köhler, nach eigenen Worten überwältigt, dankte allen Vortragenden, den Kollegen, Landrat und Bürgermeister von Karlstadt und Gemünden und den Eltern sowie „für die vielen guten Begegnungen in und um die Schule“.