Seit einem halben Jahrhundert besteht die Damengymnasikgruppe des TSV Wiesenfeld. Das wurde am Samstag in der Gaststube der Waldsassenhalle gefeiert.
Blick zurück: Laut Gruppenleiterin Mathilde Michler, die von Anfang an dabei ist, wurde die Damengymnastikgruppe im April 1972 gegründet. 40 bis 50 Frauen seien damals dabeigewesen, heute gehörten der Gruppe rund 35 Frauen an. Die Beteiligung sei in all den Jahren gut gewesen.
Immer sei es der Gruppe darum gegangen, etwas für die eigene Fitness zu tun, aber sich auch am gesellschaftlichen Leben zu beteiligen, machte Michler deutlich. Sie erinnerte an zahlreiche Auftritte mit Schautänzen bei verschiedenen Festen in Wiesenfeld und Umgebung sowie an viele Ausflüge. Natürlich sei die Gruppe auch bei der Einweihung der Waldsassenhalle im Jahr 1982 aktiv gewesen.
Ein Höhepunkt war laut Michler der 1989 aufgeführte Rocktanz, der ein Jahr später sogar bei einer Gymnastikgala in der Würzburger Carl-Diem-Halle (heute: tectake Arena) gezeigt worden sei.
Tanz mit Schirmen zum 50. Geburtstag des TSV Wiesenfeld
1996, zum 50-jährigen Bestehen des TSV Wiesenfeld, habe die Gruppe einen Tanz mit Schirmen aufgeführt, so Michler. "Das war ein voller Erfolg. Zehn Jahre später, bei der 60-Jahr-Feier des Dachvereins, habe sich die Gymnastikgruppe wieder beteiligt. 2012 habe man das 40-jährige Bestehen der Damengymnastikgruppe mit einem kleinen Festabend gefeiert. Die weiteren Jahre bis zur Gegenwart liefen Michler zufolge immer ähnlich ab – zumindest bis zur Coronakrise. Doch selbst in diesen Zeiten seien der Gruppe neue Frauen beigetreten, freute sie sich.
Laut Michler glauben manche Leute, der Gruppe sei das gesellschaftliche Drumherum wichtiger als die Gymnastik. Dem widersprach sie mit Nachdruck. Allerdings seien die gesellschaftlichen Aktivitäten ebenfalls wichtig. Denn ohne sie, davon sei sie überzeugt, hätte die Gruppe keine 50 Jahre überstanden.
Michler habe wesentlich zum Wohlbefinden der Gruppe beigetragen, sagte Übungsleiterin Gerti Fries im Namen der Turnfrauen. "Was du angepackt hast, hat geklappt."
Vom reinen Fußballverein zum TSV
Der heutige Ehrenvorsitzende Richard Binner sagte, die Damengymnastikgruppe sei für ihn in seiner Zeit als TSV-Vorsitzender immer ein großer Rückhalt gewesen; und Michler, die die Gruppe seit 50 Jahren lenke, immer eine gute Anführerin. Die Gründung der Gruppe habe für den TSV eine Zeitenwende eingeleitet, denn damit sei der TSV – damals ein reiner Fußballverein - auf einen Schlag weiblich geworden, was für den Verein sehr fruchtbar gewesen sei.
Heute besteht der TSV Wiesenfeld aus den Abteilungen Fußball, Gesundheitssport (dazu gehört unter anderem die Damengymnastikgruppe), Kampfsport, Tanzen, Turnen und Wandern. An der Vereinsspitze stehen die drei gleichberechtigten Vorstände Manuel Herrmann, Simon Schäfer und Simon Herrmann.
TSV ist breit aufgestellt, Mitgliederzahlen steigen
Die Damengymnastikgruppe sei eine tragende Säule im Vereinsleben des TSV, sagte Manuel Herrmann. Mit Blick auf den Gesamtverein freute er sich, dass dieser mittlerweile breit aufgestellt sei und die Mitgliederzahlen trotz Corona gestiegen seien: von 609 im Jahr 2018 auf aktuell 644. Davon seien 358 weiblich und 286 männlich; 137 seien Kinder, 50 Jugendliche und 457 Erwachsene.
Bevor es zum gemütlichen Teil des Abends überging, ehrten die drei Vorstände folgende 19 Frauen, die der Damengymnastikgruppe seit 50 Jahren angehören: Irmgard Schaub, Christa Amrhein, Mathilde Michler, Gerti Fries, Margitte Herrmann, Helga Binner, Hedwig Peter, Paula Schmitt, Maria Schuhmann, Waltraud Breitenbach, Roswitha Peter, Hermine Gopp, Maria Schamberger, Hannelore Kasamas, Helga Wolf, Inge Röder, Cäcilie Wimmer, Paula Werthmann, Ludwina Klühspies.
Weitere Ehrungen sind laut Manuel Herrmann beim Sommerfest im September vorgesehen.