Hoch hinaus gingen die Arbeiter der Dachdeckerfirma Thilo Hammer aus Arnstein, als sie am rund 40 Meter hohen Julius-Echter-Kirchturm in Binsfeld den Schieferplattenbelag kontrollierten. Schwindelfreiheit ist Voraussetzung für diese Arbeit, denn mit einem großen Autokran fuhren die Arbeiter in einem Transportkorb in luftige Höhen, ersetzten die defekten Schieferplatten durch neue und kontrollierten, ob die übrigen Schieferplatten noch alle festsitzen.
Der Julius-Echter-Turm (auch Echterturm) ist eine spezielle Bauform von Kirchtürmen, die auf den ehemaligen Fürstbischof von Würzburg, Julius Echter von Mespelbrunn zurückgeht. Die Turmform ist typisch für die unterfränkische Region. Stilprägend ist sein Dach mit einem spitzen, achteckigen Helm auf einem quadratischen Grundriss. Die Bauform wird der Nachgotik zugeordnet. Wobei man als Nachgotik das Auftreten gotischer Architekturmotive in den Epochen der Renaissance und des Barocks, also nach der mittelalterlichen Epoche der Gotik, bezeichnet.