Die ärztliche Versorgung in Marktheidenfeld und der Standort eines Ärztehauses waren erneut Thema bei der digitalen Vorstandssitzung des CSU-Kreisverbandes Main-Spessart. Der Vorstand diskutierte dazu mit Dr. Johannes Kromczynski, der das Ärztehaus in Karlstadt betreibt, wie der Kreisverband in einer Pressemitteilung bekannt gibt. "Die ambulante und die stationäre Versorgung funktionieren nur Hand in Hand. Mit dem neuen Zentralklinikum in Lohr ist der stationäre Bereich bereits auf dem richtigen Weg", wird Kromczynski in der Mitteilung zitiert. Neben dem neuen Klinikum brauche es ambulante Zentren, die dem Klinikum zuarbeiten. In Karlstadt wurde ein solches Zentrum bereits geschaffen, in Marktheidenfeld müsse dieser Weg ebenfalls gegangen werden.
Der Kreisvorsitzende Thorsten Schwab begrüßte das Angebot von Kromczynski an die Stadt Marktheidenfeld, dort ein entsprechendes Zentrum zu errichten und verwies darauf, dass der Ball jetzt bei der Stadt liege.
Bedenken gegenüber Standort am Alten Festplatz
Landrätin Sabine Sitter erinnerte an die Position des Landkreises, der im vergangenen Jahr endlich ein Nachnutzungskonzept für das Krankenhaus in Marktheidenfeld erarbeitet habe. "Daraus geht sehr deutlich hervor, dass ein Ärztehaus nicht am oder im Krankenhaus, sondern in der Stadt angesiedelt sein sollte", so Sitter laut der Pressemitteilung. Ein zentraler Standort soll für eine Belebung der Innenstadt sorgen, Parkmöglichkeiten für Patienten aus dem Umland seien unverzichtbar.
Der Bundestagsabgeordnete Alexander Hoffmann verwies laut dem Presseschreiben darauf, dass die Standortfrage von der Stadt Marktheidenfeld in Absprache mit den Investoren geklärt werden müsse. "Aus unserer Sicht muss ein Ärztehaus nicht zwingend auf dem alten Festplatz entstehen. Dazu sind ja in den letzten Wochen von einigen Seiten Bedenken geäußert worden", wird Hoffmann zitiert. Laut Kromczynski gebe es mittlerweile auch Grundstücksangebote von privater Seite.
Der Arzt erinnerte auch an die veränderten Anforderungen, die Ärzte und Ärztinnen heute mitbringen würden. "Wir brauchen Teilzeitangebote und weniger unternehmerische Verantwortung für die Ärzte, um attraktiv zu sein. Genau solche Angebote sind mit Zusammenschlüssen zu Ärztehäusern möglich", so Kromczynski.