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Gemünden
Corona schlecht für Tourismus: Weniger Gäste in Gemünden
Nach einem Rekordergebnis im Jahr 2019 kam im Frühjahr 2020 der Tiefschlag: Die Tourismuszahlen brachen deutlich ein. Aber nun gibt es einen Hoffnungsschimmer.
Die zwölf Wohnmobilstellplätze an der Lindenwiese in Gemünden sind laut Kulturamtsleiterin Jasna Blaic sehr gefragt – an den Wochenenden sind sie meistens voll. Am Dienstagmorgen ging es hier eher ruhig zu.
Foto: Rosemarie Knechtel | Die zwölf Wohnmobilstellplätze an der Lindenwiese in Gemünden sind laut Kulturamtsleiterin Jasna Blaic sehr gefragt – an den Wochenenden sind sie meistens voll. Am Dienstagmorgen ging es hier eher ruhig zu.
Joachim Spies
Joachim Spies
 |  aktualisiert: 10.02.2024 05:56 Uhr

Die Corona-Pandemie hat auch in Gemünden die Bilanzen verhagelt. Besonders im Bereich Kultur und Tourismus mussten viele Angebote abgesagt werden und waren Urlaubsaufenthalte kaum möglich. Einen Blick auf die Zahlen warfen am Montagabend in der Scherenberghalle die Mitglieder des Ausschusses für Bildung, Jugend, Kultur und Stadtentwicklung. Doch die Inzidenz sinkt und die Hoffnung wächst, wie Bürgermeister Jürgen Lipperts Worte deutlich machten.  

"Der Campingplatz ist so weit vorbereitet, dass wir am 21. Mai öffnen können, wenn die Inzidenz unter 100 bleibt", informierte er den Ausschuss. Leider werde man den Platz nicht voll belegen können. Bei den Dauer- und Saisoncampern gebe es allerdings in diesem Jahr mehr Anmeldungen. Auch beim Freibad stehe man bereit. Sobald die Information da sei, dass geöffnet werde könne, werde die Stadt das tun – allerdings brauche es dafür rund eine Woche Vorlauf.

Corona schlecht für Tourismus: Weniger Gäste in Gemünden

Fast ein  Drittel weniger Übernachtungen 

Habe es 2019 noch bei den Übernachtungszahlen Rekordergebnisse gegeben, so habe Corona schlagartig alles verändert, berichtete Jasna Blaic. Die Kulturamtsleiterin zu den Zahlen für 2020: "Die Übernachtungszahlen im gewerblichen Bereich sind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit 30 499 Übernachtungen um 30,94 Prozent gesunken." Bei den Ankünften belaufe sich das Minus auf 27,3 Prozent. Auch die privaten Zimmeranbieter registrierten fast 29 Prozent weniger Ankünfte. Dass allerdings die Übernachtungen bei ihnen gegenüber 2019 kaum sanken, lag wohl unter anderem an Langzeitvermietungen an Monteure und Zeitarbeiter, vermutet Blaic. 

Corona schlecht für Tourismus: Weniger Gäste in Gemünden

Besonders schwer getroffen hat die Pandemie den Campingplatz Saaleinsel. Sowohl bei den Ankünften (minus 45,3 Prozent) als auch bei den Übernachtungen (minus 43,9 Prozent) gab es eine deutliche Talfahrt. Gut angenommen würden dafür die Stellplätze für Wohnmobile am Saaleufer und die zusätzlichen zwölf neuen Plätze an der Lindenwiese. In den aufgestellten Gebührenautomaten wird die positive Entwicklung deutlich: Mit mehr als 4273 Euro haben sich die Einnahmen gegenüber den Vorjahren verdoppelt. 

Als Jahresthema 2022 das Wandern ausgewählt

Was in Corona-Zeiten vorangekommen ist, das sind die Projektarbeiten. Blaic verwies auf die "Burglandschaft 3.0" und die "Strecke 46". Hier sei noch einiges in Planung, zum Beispiel ein Burgenrundwanderweg mit Scherenburg, Slorburg, Seifriedsburg, Adelsberg, Harrbach und Schönrain als Stationen. Überhaupt soll das Jahresthema 2022 das Wandern sein. Gemünden soll als attraktive Wanderregion vorgestellt werden. Blaic sieht hier, nachdem die Dreiflüssestadt an sechs Fernwanderwegen liegt, erhebliches Potenzial.  

Weitere Bausteine für die Zukunft Gemündens als Tourismus- und Erlebnisregion sind laut Kulturamtsleiterin unter anderem das Projekt "Wasser erLeben im MainWerntal", das Netzwerk Main-Mainbank, die Infohütten im Naturpark, das Projekt "Den Sinngrund mit allen Sinnen erleben" oder der geplante acht Kilometer lange Nonnenpfad von Kloster Schönau nach Rieneck. 

Gerade beim Wassererlebnisweg plädierte Matthias Risser (CSU), hier zumindest in kleinen Schritten voranzukommen und 2022 mit der Umsetzung zu beginnen. Bürgermeister Lippert sagte, dass dafür 2023 an Planungskosten 70 000 Euro im Finanzplan stünden. Nur mit einer vernünftigen Planung seien auch die erhofften Fördergelder zu bekommen.

Webcam mit Live-Ansicht von Gemünden

Risser regte auch an, zusammen mit den Schulen oder Kunstkursen an das Erstellen von Podcasts zu denken, die vor allem junge Leute ansprechen. Dieser Hinweis wurde ebenso notiert wie die Anregung von Richard Rauscher, zu prüfen, ob es über das Förderprogramm Radwegenetz des Bundes Mittel gibt. Monika Poracky wiederum schlug vor, dass Gemünden dem Allgemeinen Deutschen  Fahrradclub (ADFC) beitreten solle, und sich um eine Live-Webcam bemühe. "Die Vorrichtungen für die Webcam sind alle da, das machen wir auf jeden Fall", versprach der Bürgermeister.  

Eine Nachfrage Porackys galt auch der Suche nach einem Domizil für Jugendzentrum und Stadtjugendpflege. "Wir sind an einem vielversprechenden Objekt", sagte Lippert, wollte aber nicht konkreter werden, da noch Gespräche liefen.

Einige Hinweise gab es von Jasna Blaic noch zum Ferienprogramm. So sei im vergangenen Jahr wegen Corona in kürzester Zeit ein Programm mit 30 Einzelveranstaltungen zusammengestellt worden, an dem 117 Kinder teilnahmen. Ein Ferienprogramm soll es auch 2021 geben. Es werde von Reinhilde Betz geplant, die auf Unterstützung durch Vereine, Gruppierungen und ehrenamtliche Helfer sowie kreative Ideen hofft.

 
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  • jebusara@web.de
    Geöffnete Wohnmobilstellplätze? Sollten die nicht laut Verordnung genauso geschlossen sein wie Campingplätze?
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  • friedrich-rau@freenet.de
    Das Posting verstößt gegen unsere Netiquette und wurde daher gesperrt.
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