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Main-Spessart
Corona-Inzidenz steigt: Britische Mutation vorherrschend in Main-Spessart
Drei Viertel der aktiven Fälle im Landkreis Main-Spessart weisen eine Mutation auf. Landrätin Sabine Sitter appelliert, die Testmöglichkeiten zu nutzen.
Abstand halten - in Corona-Zeiten ganz wichtig.
Foto: Frank Weichhan | Abstand halten - in Corona-Zeiten ganz wichtig.
Bearbeitet von Joachim Spies
 |  aktualisiert: 12.02.2024 10:14 Uhr

Seit rund zwei Wochen steigen die Infektionszahlen in Main-Spessart wieder an. Hatte der Landkreis am 25. Februar noch eine erfreulich niedrige Inzidenz von 21,4, so liegt diese inzwischen bei 70 (Stand: 9. März). Das sei besorgniserregend, schreibt das Landratsamt in einer Pressemittelung. Doch wo liegen die Ursachen dafür?

„Die Menschen wollen eine einfache Antwort, aber die gibt es leider nicht“, erklärt die Leiterin des Staatlichen Gesundheitsamtes Main-Spessart, Dr. Nicole Eberbach. „Es gibt nicht die eine Ursache oder den einen Infektionsherd, der dafür verantwortlich ist.“ Nach wie vor hat es das Gesundheitsamt mit einem diffusen Ausbruchsgeschehen zu tun, das heißt, die Ansteckungswege sind breit gestreut und auch nicht immer nachvollziehbar.

Vermehrt Betriebe, Schulen und Kita betroffen

Die Lage in den Alten- und Pflegeheimen ist derzeit entspannt. Und auch am Klinikum Main-Spessart gibt es kein Ausbruchsgeschehen. Dagegen sind nun vermehrt Mitarbeiter von Betrieben, aber auch Schulen und Kindergärten betroffen. Derzeit wurden in fünf Kitas und zwei Grundschulen positive Fälle gemeldet. Dass hier mehr Fälle auftreten, liegt in der Natur der Sache: Wo mehr Menschen zusammenkommen, ist auch die Gefahr der Verbreitung des Virus höher. Das gilt gleichermaßen natürlich auch für den privaten Bereich.

Vielfach wird in der Bevölkerung angenommen, dass die gestiegenen Fallzahlen in einem unmittelbaren Zusammenhang mit der Anzahl der durchgeführten Tests stehen: Wer mehr testet, findet auch mehr. Zum Teil mag dies stimmen, aber derzeit werden die infizierten Personen überwiegend durch Krankheitsfälle entdeckt. Zudem sind auch in anderen unterfränkischen Landkreisen ebenfalls wieder steigende Fallzahlen zu beobachten.

75 Prozent der aktiven Fälle weisen Mutationen auf

Was allerdings augenfällig ist: Rund 75 Prozent der aktiven Corona-Fälle weisen eine Mutation auf. „Und wenn die britische Variante im Spiel ist, gibt es fast immer Folgefälle“, so die Leiterin des Gesundheitsamtes, Eberbach. Denn diese verbreite sich deutlich schneller. Hier baue das Gesundheitsamt auf das Verantwortungsbewusstsein jedes Einzelnen. Auf Grundlage der bayernweit geltenden Infektionsschutzmaßnahmenverordnung gibt es seit dieser Woche zwar einige Lockerungen, sowohl was die Kontaktbeschränkungen als auch die Öffnung des Einzelhandels anbelangt. „Aber wir müssen weiterhin extrem achtsam sein“, so Eberbach.

Genau dies scheinen viele Menschen gerade nicht (mehr) zu tun. Gerade bei schönem Wetter wie an den vergangenen Wochenenden musste die Polizei die Menschen immer wieder darauf hinweisen, Abstand zu halten und Masken zu tragen. „Nicht immer stoßen wir dabei leider auf Verständnis. Da ist zum Teil viel Überzeugungsarbeit zu leisten“, berichtet Matthias Rauscher, stellvertretender Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Karlstadt. Dabei kostet es inzwischen 250 Euro wenn gegen die Maskenpflicht verstoßen wird.

Landrätin Sabine Sitter hat Verständnis, dass es die Menschen leid sind, Abstands- und Hygienevorschriften zu beachten, Kontakte einzuschränken und auf Freizeitaktivitäten zu verzichten. „Das geht uns allen an die Substanz und manchem Unternehmer oder Kulturschaffenden an die Existenz“, unterstreicht Sitter. Aber die Infektionszahlen ließen sich nur dann dauerhaft senken, wenn alle mitmachen und sich umsichtig verhalten. Das fange bei den privaten Kontakten an und schließe die Bereitschaft, sich vermehrt testen zu lassen, mit ein: „Machen Sie von unserem Testangebot Gebrauch. Es steht allen offen!“

Testmöglichkeiten stehen kostenlos zur Verfügung

Nach wie vor gibt es die Möglichkeit, sich am Testzentrum in Marktheidenfeld kostenlos testen zu lassen. Anmeldungen sind dafür sowohl online unter www.termin.klinikum-msp.de als auch telefonisch von Montag bis Freitag 8.30 Uhr bis 15 Uhr unter (0 93 91) 502 – 22 20 möglich. Sollte online kein Termin mehr verfügbar sein, lohnt es sich in jedem Fall telefonisch nachzufragen, da sich kurzfristig freie Kapazitäten ergeben können. Das Testzentrum selbst ist von Montag bis Freitag geöffnet, Samstag, Sonntag und an Feiertagen geschlossen. Darüber hinaus bieten auch viele niedergelassene Ärzte Testmöglichkeiten an.

Nachdem der Impfstoff Astrazeneca nunmehr auch für die über 80-Jährigen zugelassen wurde, werden die Impfungen für diese Personengruppe nochmals deutlich an Fahrt aufnehmen. Inzwischen wurden rund 12 250 Impfungen im Landkreis verabreicht, davon etwa 8650 Erstimpfungen (Stand:9.März). Die Impfung der Bewohnerinnen und Bewohner sowie des Personals in den Alten- und Pflegeheimen wurde abgeschlossen.

Die aktuellen Corona-Zahlen für Main-Spessart

Im Landkreis Main-Spessart sind aktuell (Stand: 10. März) 159 Personen mit dem Corona-Virus infiziert. Insgesamt gab es damit seit Beginn der Pandemie 3315 positiv getestete Personen (genesen sind 2974). Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner beträgt für den Landkreis Main-Spessart aktuell 69,8 (Quelle: RKI).
Die Zahl der an bzw. mit Covid-19 Verstorbenen liegt bei 186. Sieben Patienten werden derzeit stationär im Klinikum Main-Spessart behandelt. Es befinden sich 457 enge Kontaktpersonen (KP 1) in häuslicher Quarantäne.
Bei den betroffenen Einrichtungen sind neu hinzugekommen: Kindertagesstätten KiTa Neuendorf (eine Person positiv getestet, die Personen der Mittagsbetreuung befinden sich in Quarantäne), die Grundschule Sackenbach (eine Person positiv getestet, Kontaktpersonen in Quarantäne) und die Grundschule Partenstein (eine Person positiv getestet, Kontaktpersonen in Quarantäne).
Zusätzliches Testangebot: Am Freitag und Samstag unterstützt der Landkreis wieder mit weiteren dezentralen Testmöglichkeiten in Karlstadt, Lohr und Gemünden. Testen lassen können sich Schul- und Kindergartenpersonal, Schulbusfahrer sowie Schüler aller Abschlussklassen der weiterführenden Schulen. Eine Terminvereinbarung ist nicht erforderlich. Es wird gebeten, sich vorab beim beauftragten Labor Eurofins unter https://covidtestbayern.sampletracker.eu registrieren zu lassen, um einen möglichst reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.
Fragen rund um Corona beantworten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an der Corona-Hotline. Diese sind Montag bis Freitag von 8 bis 16 Uhr unter (0 93 53)  793 – 14 90 erreichbar. 
Quelle: Landratsamt Main-Spessart
 
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  • F. S.
    man kann das wort testen nicht mehr hören da kann ich ja jeden Tag zum Testen gehen Sie sollen mal langsam in gang kommen und Impfen das ist nur die einzige möglichkeit um wieder etwas normal Leben zu können armes Deutschland
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  • S. W.
    Main-Spessart hat rund 126.000 Einwohner. Gerade mal 12.250 Impfungen wurden durchgeführt. Erst 3.600 Bürger haben die Erst- und die Zweitimpfung erhalten.
    Das sind 2,85 % der Einwohner.
    Deutschlandweit sind die Zahlen etwas höher.
    Lt. WHO benötigen wir eine Impfquote von 60 bis 70 %.
    Wir werden folglich noch viele Anstiege der Fallzahlen haben, wenn das Impftempo nicht gesteigert wird.
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  • K. F.
    wenn schon mehr impfungen erfolgt oder möglich wären bekäme man alles besser in den
    griff. aber da liegt halt der wurm in der suppe!
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  • M. M.
    Leider ist die Teststrecke in M'feld insbesondere für die nördlichen MSPler nicht sehr attraktiv. Hinzu kommt: nur Termine vormittags und unter der Woche. Wer lässt sich da schon testen wenn nicht gerade Symptome oder ein sonstiger Verdachtsfall vorliegen? Da könnet man einiges tun, das "attraktiver" zu gestalten. Gut sind daher schon mal die mobilen Teststrecken für spezielle Gruppen.
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  • J. S.
    Zusätzliches Testangebot: Am Freitag und Samstag unterstützt der Landkreis wieder mit weiteren dezentralen Testmöglichkeiten in Karlstadt, Lohr und Gemünden. Testen lassen können sich Schul- und Kindergartenpersonal, Schulbusfahrer sowie Schüler aller Abschlussklassen der weiterführenden Schulen. Eine Terminvereinbarung ist nicht erforderlich. Es wird gebeten, sich vorab beim beauftragten Labor Eurofins unter https://covidtestbayern.sampletracker.eu registrieren zu lassen, um einen möglichst reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.
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