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Ansbach
Corona-Hobby Joggen: "Jeder kann mit dem Laufen beginnen"
Die Lauf-Leidenschaft haben im Lockdown viele Menschen neu entdeckt. Wie man als Anfänger Spaß am Sport findet, erklären die Organisatoren des "Ösber Gonser-Laufs".
Einer der erfahrensten Läufer und ein Nachwuchstalent in Main-Spessart: Sebastiano Ilardi und Clemens Mehling.
Foto: Frank Zagel | Einer der erfahrensten Läufer und ein Nachwuchstalent in Main-Spessart: Sebastiano Ilardi und Clemens Mehling.
Frank Zagel
 |  aktualisiert: 04.03.2021 02:14 Uhr

Pamela Weyer-Heidenfelder ist davon überzeugt, dass jeder Mensch auch jederzeit  mit dem Laufen anfangen kann. Die Physiotherapeutin mit dem Schwerpunkt Sport/Orthopädie, selber seit vielen Jahren passionierte Läuferin, schwört auf regelmäßige Bewegung. Im Organisations-Team der SJG Ansbach veranstaltet sie mit ihrem Bruder Michael seit 2012 den "Ösber Gonser-Lauf" auf der Fränkischen Platte.

Nach der coronabedingten erzwungenen Absage im vergangenen Jahr, wünschen sich die Initiatoren für diesem September wieder Hunderte sportbegeisterte Sportlerinnen und Sportler, die sich an den 7,5 Kilometern Laufstrecke messen.

Trotz der auch in diesem Jahr ungewissen Ausgangslage bis zur geplanten Veranstaltung haben sich die Organisatoren eine Motivationshilfe für bisher laufmüde Teilnehmer ausgedacht: Ein virtuelles Rennen in Form der Ösber Gonser Frühjahrs-Challenge. Bis zum 30. April  können Laufbegeisterte die bereits jetzt ausgeschilderte Strecke mit eigenverantwortlicher GPS-Zeitabnahme laufen. Zu gewinnen gibt es einen Startplatz beim Rennen und die Veröffentlichung in der Ergebnisliste auf der Homepage des Vereins.

Nach dem Winter wieder durchstarten

"Gerade jetzt, wo das Wetter wieder besser wird, sehen wir diese Aktion als Anreiz an, wieder fit zu werden", erklärt Michael Weyer. Auch für den 33-Jährigen zählt Bewegung zum Alltag. Als Lizenz-Rennradfahrer im Bikebeat Racing Team der Concordia Karbach bestimmt tägliches Training seinen Tagesablauf. Dass es selbst sportbegeisterten Menschen nach dem Winter oftmals schwerfällt, wieder in den Bewegungs-Rhythmus zu finden, das wissen auch die beiden Geschwister.

Sport gehört für die Geschwister Pamela Weyer-Heidenfelder und ihren Bruder Michael Weyer zum Alltag.
Foto: Frank Zagel | Sport gehört für die Geschwister Pamela Weyer-Heidenfelder und ihren Bruder Michael Weyer zum Alltag.

"Viel gehört ja gar nicht dazu, um sich zu motivieren", sagt Pamela Weyer-Heidenfelder: "Auf die Lauftechnik achten, gesund und unbeschwert ernähren und dann mit Spaß dabei sein." Ungeübte sollten langsam mit dem Laufen beginnen. 20 Minuten reichen aus, sagt Weyer-Heidenfelder. "Das Wohlbefinden sollte über das Training entscheiden."

Wer abnehmen möchte, dem empfiehlt die Waldzellerin Nüchternläufe zur besseren Fettverbrennung. Das Thema Ernährung spielt natürlich ebenso eine große Rolle. Denn eine gesunde Ernährung bringt auch eine bessere Leistung mit sich, ist die Sportlerin überzeugt.

Schon im Kindergartenalter ein Gonser-Läufer

Mit seinen zehn Jahren ist Clemens Mehling bereits ein begeisterter Langstreckenläufer. Schon als Kindergartenkind hat er die Kurzstrecke beim Ösber Gonser Lauf absolviert. Einige Lauf-Wettbewerbe in der Region liegen schon erfolgreich hinter ihm. Mindestens einmal pro Woche hält sich der Waldzeller Schüler neben seinem Fußballtraining auch mit vier Kilometern Laufstrecke fit. "Meine Eltern haben mich mal mitgenommen und jetzt hänge ich meine Eltern beim Laufen schon ab", zeigt sich Clemens motiviert. Die Atmosphäre bei Wettbewerben bedeutet für den Schüler eine zusätzliche Motivation.

Gleiches bestätigt einer der bekanntesten Läufer m Landkreis Main-Spessart. Kaum einen Wettbewerb im Umkreis von hundert Kilometern hat Sebastiano Ilardi in den vergangenen Jahren ausgelassen. Seit 1986 ist der Rechtenbacher im Ausdauersport aktiv und hat vom Triathlon bis zum 150-Kilometer-Lauf vieles ausprobiert.

Als Kind vom Schulsport befreit – heute ein Dauerläufer

"Als Kind hatte ich eine starke Asthmaerkrankung und war sogar vom Schulsport befreit – ein Asthmaspray hatte ich immer dabei", erinnert sich der 63-Jährige an den Beginn seiner sportlichen Leidenschaft. Für sein normales Training läuft Ilardi 80 Kilometer die Woche. Bei Wettkämpfen steigert er seine Distanz auf 150 Kilometer. "Zum Glück habe ich keine gesundheitlichen Probleme", zeigt sich Ilardi zuversichtlich. Ans Aufhören denkt er noch lange nicht. Gerade die regionalen Wettkämpfe, wie der Ösber Gonser Lauf mit seiner "familiären Atmosphäre in schöner Landschaft" begeistern Ilardi.

"Wir gehen davon aus, dass wir diesen September den Lauf auf jeden Fall stattfinden lassen können", zeigen sich Pamela Weyer-Heidenfelder und ihr Bruder Michael zuversichtlich. Zweimal nacheinander möchten die Geschwister ihren Ösber Gonser-Lauf keinesfalls absagen. Mit der Frühjahrs-Challenge ist der erste Schritt dafür getan.

Laufempfehlung für Anfänger von Pamela Weyer-Heidenfelder

Das Ziel von Ausdauersport ist der Erhalt und die Verbesserung der individuellen Leistungsfähigkeit.
Stabilisations- und Gleichgewichtsübungen fördern die Leistung und senken das Verletzungsrisiko.
Foto: Frank Zagel | Stabilisations- und Gleichgewichtsübungen fördern die Leistung und senken das Verletzungsrisiko.
Bei niedriger Herzfrequenz sollten zu Beginn regelmäßig längere Strecken gelaufen werden. Eine Unterhaltung sollte dabei möglich sein.
Mit etwa zwanzig Minuten beginnen und dann langsam steigern. Die Laufeinheiten je nach Befinden mit Geheinheiten abwechseln.
Kleine Übungspausen für Stabilisation und Gleichgewicht beeinflussen die Bewegungsabläufe positiv und beugen Verletzungen vor.
Wer sich weiter verbessern möchte, kann nach einigen Wochen seine Pulsfrequenz durch schnelleres Tempo und längere Strecken erhöhen. Intervalltraining mit kurzen Sprintläufen verbessert zudem die Ausdauer.
Quelle: frza
 
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