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Aschaffenburg
Corona-Demos: Aggressive Stimmung, zwei verletzte Polizeibeamte und zahlreiche Anzeigen
Symbolbild: Polizei
Foto: Fredrik von Erichsen (dpa) | Symbolbild: Polizei
Bearbeitet von Ralf Zimmermann
 |  aktualisiert: 09.02.2024 12:31 Uhr

Am Samstag formierten sich laut Polizei im zeitlichen Abstand zwei nicht genehmigte Aufzüge von Corona-Maßnahmen-Gegnern, die durch die Innenstadt ziehen wollten. Die Polizei sah sich Teilnehmern mit äußerst aggressiver Grundstimmung gegenüber und muss zu Einsatzende zwei verletzte Beamte beklagen. Zahlreiche Ermittlungsverfahren wurden eingeleitet.

Nicht angemeldete Demonstration

Gegen 10 Uhr versammelten sich rund 50 Personen aus dem Lager der Corona-Maßnahmengegner mit verschiedenen Kundgebungsmitteln und zogen unter Missachtung der geltenden Corona-Regelungen und Kontaktbeschränkungen in einem nicht angemeldeten, allerdings wohl organisierten Aufzug durch die Innenstadt. Als Einsatzkräfte der Polizei Aschaffenburg versuchten, den Aufzug anzuhalten, durchbrachen einige Teilnehmer der Versammlung die Polizeikette und leisteten gegen die Maßnahmen der Polizisten Widerstand. Ein 56-Jähriger wurde daraufhin vorläufig festgenommen. Im Rahmen der Widerstandshandlungen der Demonstrationsteilnehmer zogen sich eine Polizeibeamtin und ein Polizeibeamter leichte Verletzungen zu. Hieraufhin entfernten sich die Personen in unterschiedliche Richtungen.

Zahlreiche Ermittlungsverfahren eingeleitet

Die Polizei Aschaffenburg fahndete im Anschluss nach Beteiligten der Widerstandshandlungen und Versammlungsteilnehmern. Mehrere Personen konnten so im Nachgang identifiziert und Kundgebungsmittel als Beweismittel sichergestellt werden. Gegen mehrere Personen wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet. Der 56-Jährige wurde im Anschluss an die polizeiliche Sachbearbeitung wieder entlassen.

Erneute Versammlung

Gegen 20 Uhr versammelten sich wieder mehrere Personen ohne vorherige Anmeldung und ohne sich an geltende Corona-Regeln zu halten. Die Identitäten der rund 20 Anwesenden wurden festgestellt. Die Personen erwarten laut Polizei nun Ordnungswidrigkeitenanzeigen. Auch hier kam es wieder durch eine Versammlungsteilnehmerin zu Widerstandshandlungen. Die Frau wurde ebenfalls vorläufig festgenommen.

Bekannte Gesichter

Im Anschluss an die polizeiliche Sachbearbeitung wurden den Personen aus der Ansammlung Platzverweise ausgesprochen, denen alle letztlich nachkamen. Bemerkenswert war, dass sich mehrere Personen, die am Vormittag bereits an der nicht genehmigten Versammlung teilgenommen hatten, sich wieder unter die neuerlichen Demonstranten gemischt hatten. Auch der am Vormittag vorläufig festgenommene 56-Jährige, der erst kurz zuvor aus dem polizeilichen Gewahrsam entlassen wurde, befand sich unter den Personen am Theaterplatz. Die Polizeiinspektion Aschaffenburg führt weitere Ermittlungen zu den noch bislang unbekannten Teilnehmern der Versammlung am Vormittag. Die Identifizierung aller Beteiligter wird allerdings noch geraume Zeit in Anspruch nehmen.

Aggressive Grundstimmung

Die eingesetzten Polizeibeamten sahen sich bei beiden Personengruppen einer äußerst aggressiven Grundstimmung gegenüber. Trotz bunter Bekleidung und Gesang begegnete man den Ordnungshütern extrem ablehnend, respektlos und handgreiflich. Eine normale Kommunikation mit den Angetroffenen war kaum möglich. Ähnlich wie bei vergangenem Demonstrationsgeschehen in Aschaffenburg heizten Umstehende und Unbeteiligte die Stimmung immer wieder bewusst und provozierend auf. Die Bemühungen der eingesetzten Beamten, die Situationen kommunikativ zu lösen, wurden permanent aus schwer nachvollziehbaren Gründen torpediert.

Starke Kräfte im Bereich der Innenstadt

Ab etwa 22 Uhr beruhigte sich die Lage in der Innenstadt wieder. Dennoch bleibt die Polizei Aschaffenburg mit starken Kräften präsent und wird weiterhin konsequent gegen Verstöße gegen die Infektionsschutzmaßnahmenverordnung vorgehen. Nicht angemeldete und genehmigte Aufzüge werden auch in Zukunft nicht geduldet und unterbunden.

 
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  • Blum66
    Ich wünsche mir ein genauso hartes Vorgehen wie bei den Anti Israel Demonstrationen, so wie Herr Seehofer es angekündigt hat. Dann würde ich sagen haben die Leute nicht viel zu befürchten.
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  • Walger14591609
    "Eine normale Kommunikation mit den Angetroffenen war kaum möglich."

    Eine normale Kommunikation mit Coronaleugnern ist grundsätzlich ebensowenig möglich wie mit Trumpisten. Sie ist auch weder gewünscht noch erforderlich. Identifizieren, anzeigen und gegebenenfalls verurteilen reicht völlig.
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  • Steler06501902
    Reden macht mit diesen Leuten keinen Sinn mehr. Da sind wir noch viel zu sozial unterwegs und glauben zu arg an das Gute in diesem Menschenschlag.
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  • Walger14591609
    Hat mit gut oder schlecht gar nicht so viel zu tun. Das sind Menschen, die mit der Komplexität unserer Welt ebensowenig klarkommen wie mit den scheinbar unbegrenzten 'Informations'möglichkeiten des Internets respektive der asozialen Netze. Sie suchen verzweifelt nach simplen Lösungen und glauben die in ihrer Blase gefunden zu haben. Sie sind im ursprünglichen, antiken Wortsinne Idioten. Moralische Erwägungen, Bewertungen und Selbststilisierungen sind erst sekundär und zum guten Teil reaktionär. Eben deswegen ist IMHO Diskurs mit diesen bedauernswerten Leuten praktisch sinnlos oder bestenfalls als Therapie denkbar.
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Das Posting verstößt gegen unsere Netiquette und wurde daher gesperrt.
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  • Einwohner
    Viel härter durchgreifen wäre angesagt.
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  • dbuettner0815@gmail.com
    Wasserwerfer an!!!
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  • clubfan2@gmx.de
    Dieser Kommentar trägt nicht zur Diskussion bei und wurde daher gesperrt.
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  • Albatros
    Polizeibeamte sind zum Spielball der Gesellschaft verkommen. Es sind jene Parteien, welche bei diesen Demonstranten härteres Eingreifen einfordern, ansonsten den Ordnungshütern latenten Rassismus unterstellen.
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  • leser1969
    Erinnert an Pegida...
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  • S.M.
    Oder an die Antifa...
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  • Albatros
    @S.M., das ist der kleine feine Unterschied. Wenn linke Gewalttäter Brandsätze werfen, dann werden sie von einer bestimmten Parteienlandschaft als Aktivisten bezeichnet. Im Gegenüber mit diesen Chaoten wird Polizeibeamten unverhältnismäßige Härte vorgeworfen. Linke und rechte Gewalt wird politisch differenziert, Polizisten zum Spielball degradiert. Wenn grüne Politik die Regierung bilden sollte, dann wird diese Schere der Doppelmoral noch viel weiter auseinandergehen.
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  • kleinhenz_philipp@web.de
    Sie lenken mal wieder vom Thema ab.
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  • Walger14591609
    Es würde mir im Traum nicht einfallen, Gewalttäter, ob nun gegen Sachen oder Personen, nicht als solche zu bezeichnen, obwohl ich ganz sicher wieder Grün wählen werde. (Als kleinstes Übel halt.) Zumal ich nicht glaube, dass es für arg viele Menschen einen wirklichen Unterschied macht, mit welcher Motivation oder aus welcher Ideologie heraus mir jemand die Karre angezündet hat. Und die rituellen Gewaltorgien zum 1. Mai in Berlin und anderswo haben für mich rein gar nichts mit irgendeinem Kampf für Fortschritt und Gerechtigkeit zu tun. Da werden einfach gewisse Aggressionsbedürfnisse insbesondere natürlich wie immer junger Männer befriedigt. Identisch zu Hooligans. So weit sind unsere Querulanten noch nicht ganz, aber das kommt jetzt so langsam, insbesondere in Ascheberg.
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