
Aufregung in Aschaffenburg: Dort mussten in der vergangenen Woche eine Kinderbetreuungseinrichtung komplett und ein weitere Betreuungseinrichtung teilweise geschlossen werden, nachdem dort mehrere neue Corona-Fälle aufgetreten waren. Rund 80 Menschen sind deshalb in Aschaffenburg deshalb in Quarantäne. In einem Fall hatten Geflüchtete aus dem Aschaffenburger Stadtteil Leider, die in einer dezentralen Unterkunft leben, eine Hochzeit in Memmingen besucht und sich dort mit dem Virus angesteckt. "Vier Erwachsene und zwei Kinder“ haben sich so nach Aussage des Aschaffenburger Oberbürgermeisters Jürgen Herzing (SPD) infiziert. Weil eines der positiv getesteten Kinder den Kindergarten St. Laurentius im Stadtteil Leider besucht hat, mussten vorbeugend 21 Kinder und Kindergartenkräfte in Quarantäne geschickt worden.
Nach Besuch einer Hochzeit: Bewohner einer Flüchtlingsunterkunft getestet
Oberbürgermeister Herzing lobte in diesem Zusammenhang in einem Video des Medienhauses Main-Echo das Hygiene-Konzept des betroffenen Kindergartens: Weil der Kindergarten seine Gruppen streng getrennt habe, könnten nicht betroffene Gruppen weitergeführt werden. Vorbeugend seien dennoch Erzieherinnen anderer Gruppen getestet worden. Weil ein Kontakt der betroffenen Familie mit anderen Geflüchteten nicht auszuschließen war, mussten in der dezentralen Flüchtlingsunterkunft etliche Menschen getestet werden.
Ebenfalls in der vergangenen Woche musste der Kinderhort St. Vinzenz in Aschaffenburg wegen Corona-Infektionen komplett schließen. Laut Herzing hatte eine vorbeugende Reihentestung in der Einrichtung gezeigt, dass drei Erzieherinnen mit Corona infiziert waren. Sie hätten keine Symptome gezeigt.Das Gesundheitsamt hat den Hort am Mittwoch geschlossen und 56 Kinder in Quarantäne geschickt. Die Ergebnisse der Tests von Donnerstag stehen noch aus.
Aschaffenburger Oberbürgermeister warnt vor unvorsichtigem Verhalten
Beide Fälle zeigten, dass die Pandemie trotz insgesamt gesunkener Zahlen in der Region keinesfalls vorbei sei, sagte der Oberbürgermeister im Video. Eindringlich ermahnte er die Bevölkerung, sich an die Abstandsregeln zu halten, um die in den letzten Wochen erlaubten Lockerungen nicht zu gefährden.