Vor dem Hotel "Alte Brauerei" in der Karlstadter Hauptstraße sind kürzlich Container zu sehen gewesen. Der Grund: Die Pächter verlängerten den Vertrag Ende 2023 nicht weiter und gingen in den Ruhestand, wie Christoph Unckell erklärte. Unckell ist Geschäftsführer des Hotels Rebstock in Würzburg und zusammen mit der Familie Grasmann aus Karlstadt Verpächter der Alten Brauerei.
"Jetzt nutzen wir die ruhige Zeit, um zu renovieren", sagt Unckell. Das werde den Januar und Februar über andauern, vielleicht sogar noch in den März hinein. Die Böden, Hotelzimmer und Bäder sollen routinemäßig komplett renoviert werden. Zuletzt sei das vor etwa zehn Jahren gemacht worden. Der alte Teppichboden soll raus und neue Designböden hinein, neue Fernseher sollen kommen. Insgesamt soll alles weiterhin dem 3-Sterne-Niveau entsprechen. Außerdem werde die Pächterwohnung oberhalb des Betriebs renoviert.
Das Restaurant, das seit Jahren nur noch für die Hotelgäste geöffnet ist, muss Unckell zufolge nicht groß renoviert werden. Eine funktionierende Küche sei vorhanden; eine neue Küche soll gegebenenfalls mit den nachfolgenden Pächtern besprochen werden. Am liebsten wäre es Unckell, dass das Restaurant auch wieder komplett eröffnet wird. Er habe aber Verständnis, wenn potenzielle Pächter sich für "schlankere Lösungen" entscheiden. "Uns ist wichtig, dass wir jemanden mit Herzblut finden – egal, ob mit oder ohne Gastro."
Investition im höheren sechsstelligen Bereich
Aktuell laufe die Suche nach den neuen Pächtern noch. "Es ist schwierig bei einem Objekt, das renoviert wird", sagt Unckell. Derzeit könne er Interessierten nur Pläne zeigen. Er ist aber zuversichtlich, dass sich jemand finden wird, zumindest für den Hotelbetrieb. Vielleicht jemand, der sich gerade selbstständig machen möchte: "Gerade, wenn man sich selbstständig machen will, ist es einfacher, wenn man Hotelzimmer dabei hat", sagt der langjährige Gastronom und Hotelier.
Zu den Arbeiten im Inneren kommen Ausbesserungen am Dach. Nach aktuellem Stand investieren die Verpächter mehrere hunderttausend Euro in die Renovierung. "Im Moment läuft es nach Zeitplan", sagt Unckell, sodass der Betrieb wohl im April wieder aufgenommen werden könnte. Die Investition schätzt er angesichts der ausstehenden Pächtersuche nicht als Risiko ein: "Karlstadt ist ja nicht nur touristisch, sondern hat auch eine wirtschaftliche Bedeutung", sagt Unckell. So würden neben Touristen auch Geschäftsleute in der Alten Brauerei übernachten. Die vorherigen Pächter hätten die Pacht zuverlässig zahlen können; weitere Einblicke in die geschäftliche Lage des Betriebs hatte Unckell als Verpächter allerdings nicht.