Mit 20 Kandidaten und Christian Lang als Bürgermeisterkandidat zieht die neue Bürgerliste in Rechtenbach in die Kommunalwahl 2020. Im zweiten Anlauf klappte die Nominierung der Kandidaten bei der Aufstellungsversammlung am Mittwochabend im Gasthaus Krone. Nur sechs der altbewährten Akteure werden auf dem Wahlvorschlag stehen.
"Gemeinderat und Bürgermeister sind in Rechtenbach notwendig, wenn wir unsere Eigenständigkeit bewahren wollen", sagte der Vorsitzende der Wählergemeinschaft Klaus Bartel. Wichtig war Bartel nicht nur, gemeinsam auf einer Liste anzutreten, sondern auch, dass die Gemeinderatsmitglieder nach der Wahl ihre Ziele abstecken und gemeinsam nach ihren Möglichkeiten den Bürgermeister bei der Umsetzung unterstützen. "Nach der demokratischen Abstimmung sollte man die Entscheidung akzeptieren und dahinterstehen", erläuterte Bartel die Abläufe im Gremium.
Zweite Anwesenheitsliste
Zur Wahl des Bürgermeisters stellte Stephanie Durchholz den Antrag, eine zweite Anwesenheitsliste zu führen. Der Hintergrund: Wenn die CSU noch einen Bürgermeisterkandidaten findet und aufstellt, könnte Stephanie Durchholz diesen nicht mehr unterstützen. Das Wahlprozedere sieht vor, dass jeder Wahlberechtigte nur für eine Wählervereinigung für die Kandidaten des Gemeinderats und des Bürgermeisters abstimmen kann.
Dies machte sich bei der Abstimmung auch bemerkbar. Nur 16 der 20 Wahlberechtigten machten von ihrem Wahlrecht bei der Nominierung des Bürgermeisterkandidaten Gebrauch. Als Bewerber für das Amt des Bürgermeisters wurde aus der Versammlung Christian Lang vorgeschlagen und im anschließenden Wahlgang mit 13 von 16 möglichen Stimmen gewählt.
Der Kanalanschluss an Lohr, Neubau oder Integration des Kindergartens in die alte Schule, Dorferneuerung und die Neugestaltung der Ortsdurchfahrt sind die anstehenden Großprojekte in der Spessartgemeinde. »Das ist alles sehr intensiv geworden«, sagte Klaus Bartel und betonte, wie schwierig es sei, das Amt ehrenamtlich und nebenher auszufüllen.
"Es ist ein interessanter Job, es stehen viele Aufgaben an, man kann den Bürgern helfen und es gibt viel zu bewältigen", sagte Christian Lang über seine Beweggründe. "Ich bin der Meinung, ich kann mir die Zeit dafür nehmen", erwiderte Christian Lang auf die Frage von Klaus Bergmann, wie dieser den "zeitintensiven Job" bewältigen kann.
"Ich hoffe sehr, dass der Spalt, den eigentlich nur einige wenige in der Dorfgemeinschaft nach der letzten Wahl gezogen haben, etwas schmaler wird", gab Klaus Bartel beim Schlusswort allen Kandidaten mit auf den Weg. Eine enge Zusammenarbeit, die Akzeptanz demokratischer Entscheidungen sind nach Ansicht Bartels dabei die Voraussetzung fruchtbarer Arbeit.