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Lohr
"Christen setzen damals wie heute Hoffnung gegen Angst"
Dekan Roth und Pfarrer Johannsen beim ökumenischen Gottesdienst in St. Josef, der vom Chor musikalisch ausgestaltet wurde.
| Dekan Roth und Pfarrer Johannsen beim ökumenischen Gottesdienst in St. Josef, der vom Chor musikalisch ausgestaltet wurde.
Bearbeitet von Pressemitteilung
 |  aktualisiert: 31.01.2020 02:11 Uhr

"Wir wollen auf das sehen, was uns Christen unterschiedlicher Konfessionen verbindet." Pfarrer Sven Johannsen begrüßte in der Kirche St. Josef am Donnerstag Abend, 23. Januar, evangelische und katholische Christen zum ökumenischen Gottesdienst anlässlich der "Gebetswoche für die Einheit der Christen". In diesem Jahr wählte der Ökumenische Rat der Kirchen von Malta laut Pressemitteilung mit der röm.-kath. Bischofskonferenz den zugrundeliegenden Bibeltext. "Es ist naheliegend, dass den Christen von Malta die Bibelstelle von besonderer Bedeutung ist, in der Malta namentlich in der Bibel erwähnt wird", erläuterte Dekan Roth.

Hoffnung, Rettung, Hilfe

In mehrfacher Hinsicht aktuell erweist sich der Text aus dem vorletzten Kapitel der Apostelgeschichte, der sehr ausführlich das Stranden eines Schiffes um das Jahr 60 nach Christi Geburt im Mittelmeer vor der Insel Malta schildert. An Bord: der Apostel Paulus und 275 weitere Menschen, die meisten geplagt von Angst, Orientierungslosigkeit in der scheinbar ausweglosen Situation. Dann aber Hoffnung, Rettung, Hilfe. "Sie empfingen uns ungewöhnlich freundlich." – der Satz aus Apg 28,2 bezieht sich auf die gastfreundliche Aufnahme der Schiffbrüchigen durch die Einwohner Maltas. Menschen in Seenot, Rettung, Hilfe für andere Menschen, Malteser Orden – viele Verbindungen zwischen der biblischen Geschichte und dem Leben, den Herausforderungen heute zogen beide Pfarrer. Die Verständigung der Christen untereinander schließe Fremde und Hilfsbedürftige unbedingt ein.

Dekan Till Roth fragte nach den Motiven von uns Menschen, fremden, orientierungslosen, notleidenden Mitmenschen Hilfe anzubieten. "Barmherzigkeit und das Mit-Leiden-Können, das scheint ein entscheidender Antrieb zu sein, um völlig fremden Menschen Hilfe zu leisten." Gründe gäbe es manche, die Augen zu schließen, Hilfe zu verweigern. Aber an der Menschenliebe und Freundlichkeit Gottes, wie im dritten Kapitel des Titus-Briefs formuliert, erhalten Menschen durch Jesus Christus Anteil. "Christen setzen damals wie heute Hoffnung gegen Angst."

Hoffnung erhalte Paulus auf dem Schiff in Seenot durch die direkte Ansprache Gottes. Beachtenswert: diese Hoffnung behalte Paulus nicht für sich, sondern gebe sie laut an die Leidensgenossen weiter. "Und Hoffnung tragen wir Christen mit dem Evangelium auch heute in die Welt", so Roth.

Der ökumenische Gottesdienst wurde in der weihnachtlich geschmückten Kirche in Lohr-Sendelbach musikalisch ausgestaltet: mit Chor, Saxophon und Orgel. Acht Schwerpunkte wurden in den Fürbitten gesetzt: von der Bitte um Versöhnung, Einsicht, Hoffnung, Vertrauen, Kraft bis zur Gastfreundlichkeit, Umkehr und Großzügigkeit. Pfarrer Johannsen beendete den ökumenischen Gottesdienst mit der Einladung zur ökumenischen Bibelwoche im März.

 
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