Den Vogel abgeschossen hat sozusagen Wolfgang Küber bei der Christbaumversteigerung in Wohnrod. Der Rienecker Bürgermeister hatte in doppelter Anspielung auf den Rienecker Goikel und auf den Auerhahn der Wohnroder Musikkapelle heuer ein bedrucktes T-Shirt mitgebracht ins Musikheim: „Ich bin ein Maröuder Auerhahn . . . mehr kann ein Mensch kaum werden!!!“ Das Hemd muss hier bleiben, entschieden die Musiker und legten zusammen. Insgesamt kamen 400 Euro zusammen, die an die Flüchtlingsfamilien im benachbarten Neuhof weitergereicht werden.
Den früher vielerorts gepflegten Brauch der Christbaumversteigerung zum Jahresanfang, bei der alles Mögliche für einen guten Zweck unter den Hammer kommt, hat die Wohnroder Feuerwehr vor 40 Jahren wiederbelebt. Er hat viele treue Gäste, vor allem auch aus der hessischen Nachbarschaft. Seit acht Jahren sind ebenfalls Renate und Wolfgang Küber Stammgäste; im Wechsel mit dem Gemündener Stadtrat Martin Geßner stiften sie jeweils einen Hahn zur Versteigerung. Der brachte beim ersten Mal 75 Euro in die Kasse (für ein leukämiekrankes Kind). Voriges Jahr waren es gar 270 Euro (für die Bewohner des abgebrannten Hauses in Rieneck). Zusätzlich zum Gockel hatte sich Küber für dieses Jahr noch den Witz mit dem T-Shirt einfallen lassen, gefertigt von Ricarda Geßner in Rieneck. Ein voller Erfolg, denn die Wohnroder Musikanten führen den Hahn in ihrem Wappen. Auktionator Flobbes (Florian Gerhard) zog sich als Model sogleich das T-Shirt – vorsorglich in XXL-Größe gefertigt – über.
Der Gesamterlös von 400 Euro für die 15 Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien setzt sich zusammen aus Einzelspenden der Besucher und von Berufskollegen des Feuerwehrkommandanten Christian Gerhard bei der Bundeswehr in Hammelburg sowie von der Musikkapelle Wohnrod und eben dem Versteigerungsergebnis des T-Shirts.
„Auch damit kann sich Auktionator Flobbes überall sehen lassen“, freuten sich ebenfalls Fellens Bürgermeisterin Zita Baur und ihr Rienecker Amtskollege Küber. Für beide Gemeindeoberhäupter ist die Christbaumverlosung in Wohnrod stets fester Bestandteil ihrer Terminplanungen.