Aug' in Aug' stehen sie einander gegenüber und beobachten sich misstrauisch. Wer greift zuerst an, wer macht den womöglich entscheidenden Fehler? Da versucht Alexander seinen Gegner Raphael am Oberschenkel zu packen, doch dieser hat ihn auch schon am Wickel und dann geht das Ringen um den Sieg auf der Matte weiter.
Ringkämpfe gehörten selbstverständlich schon im antiken Griechenland zu den wichtigsten Disziplinen der Olympischen Spiele und da lag es nahe, beim Schulfest an der Grundschule Thüngen mit dem Thema „Olympia ruft“ eben diesen klassischen Kampf ins Programm zu nehmen.
Weil Sport und Bewegung ein wichtiger Aspekt zum Jahresmotto „Gesunde Lebensführung“ sind, hatten sich die Klassen der Grundschule vor den Osterferien in zwei Projekttagen mit richtiger Ernährung auseinandergesetzt und dann in der ersten Maiwoche den Sport, insbesondere die Olympischen Spiele, in den Mittelpunkt gestellt. Jede Klasse wählte ein Teilnehmerland aus, über das sie recherchierten, zu dem sie künstlerisch tätig wurden und Interessantes erfuhren. Ihre Ergebnisse stellten sie dann am Festtag auf Plakaten und Stellwänden aus.
Läufer aus Afrika
Da forschte zum Beispiel die dritte Klasse über Spitzensportler aus Afrika, die ja ganz besonders in den Laufdisziplinen immer wieder von sich hören machen. Da stießen die Schüler auf den äthiopischen Weltrekordler und Olympiasieger Haile Gebrselassie oder die Mittelstreckenläuferin Maria de Lurdes Motola und natürlich die Fußballer Samuel Eto'o sowie Didier Drogbar. An einem Stand präsentierten die Drittklässler ihre Forschungsergebnisse und führten bei der Eröffnungsfeier einen afrikanischen Tanz auf.
Die beiden ersten Klassen hatten sich für US-Amerika und Griechenland interessiert. So begeisterte die Klasse 1a das Eröffnungspublikum mit einem pfiffigen, farbenfrohen Cheerleadertanz, während die Parallelklasse Griechenland, die Heimat der Olympischen Spiele, zum Thema hatte und mit dem Lied „Griechischer Wein“ sowie einem kurzweiligen griechischen Sprachkurs erfreute.
So richtig zur Sache ging es dann beim Ringkampf der Klasse 2b. Nach theoretischen Grundlageninformationen über die Stilrichtungen wurde auf der Matte dann auch richtig gekämpft, wobei natürlich bei aller Leidenschaft der Spaß und die Freude überwogen. Außerdem führte die Klasse noch die Amboss-Polka mit Orff-Instrumenten auf.
Ein Sportquiz hatten die Kinder der 2a dabei. Die Fragen dazu waren ganz schön kniffelig: denn wer weiß schon noch so genau, wie viele Goldmedaillen Monika Dahlmeier bei der letzten Biathlon-Weltmeisterschaft, in welchem Alter die Schwimmerin Franziska van Almsick ihre erste olympische Goldmedaille errungen hat. Zum Glück gab es da den Publikumsjoker und von der Generalprobe tags zuvor war doch noch einiges im Gedächtnis geblieben.
Die vierte Klasse hatte einen Rap aus England „My Name Is Joe“ einstudiert.
Feuer mit Kiefernzapfen
Nachdem zwei Kinder mit einer Fackel eine Handvoll Kiefernzapfen in einer Flammschale das „Olympische Feuer“ entzündet und alle Grundschüler mit ihren Körpern gemeinsam in Kreisen die fünf Olympischen Ringe nachgebildet hatten, erklärte Schulleiterin Doris Weinmann die „Olympischen Spiele von Thüngen“ für eröffnet. Natürlich gab es auch nach dem offiziellen Teil noch viele Möglichkeiten der sportlichen Betätigung: Diskuswerfen, Hindernislauf, Kontinent-Springen, Spiele mit dem Schwungtuch oder Übungen an den Geräten in der Turnhalle.
Für die Bewirtung der Gäste sorgten in bewährter Weise der Elternbeirat und der Förderverein der Grundschule.
