
Im Kreis ihrer Familie feierte Charlotte Albert am Mittwoch in ihrer Wohnung ihren 90. Geburtstag. Zweiter Bürgermeister Manfred Stamm freute sich bei seinen Glückwünschen, die Seniorin so rüstig und gut aufgelegt anzutreffen.
Am 1. März 1927 war die Jubilarin in Fellhammer in Niederschlesien (heute KuŸnice Œwidnickie/Polen) als älteste von drei Geschwistern geboren worden. Früh verlor sie ihren Vater, der als Eisenbahner tätig war, durch einen Arbeitsunfall. 1946 wurde die Familie aus ihrer Heimat vertrieben. So kam Charlotte Albert mit ihrer Mutter und ihren beiden Geschwistern schließlich nach Urspringen, wo sie bei einer Bauernfamilie eine gute Aufnahme fanden.
In Urspringen lernte die Jubilarin auch ihren ersten Mann Friedrich Schiller kennen. Aus der Ehe gingen zwei Töchter und ein Sohn hervor. 1964 folgte der Umzug ins nahe Marktheidenfeld, wo Charlotte Albert in einem Stoffgeschäft Arbeit fand. Leider starb ihr erster Mann mit nur 53 Jahren. Später heiratete sie den Homburger Witwer Ludwig Albert und bezog mit ihm Ende der 1970er Jahre eine Wohnung am Südring.
Dort lebt sie noch heute, nachdem sie auch ihr zweiter Ehemann im Jahr 1997 verstarb. Ihre beiden Töchter unterstützen die Seniorin in ihrem Alltag. „Dass die Knochen manchmal nicht mehr so wollen“, bedauerte Charlotte Albert im Gespräch mit dem Zweiten Bürgermeister. Seit 25 Jahren hält sie sich in der Osteoporose-Selbsthilfegruppe fit und sie schätzt es, mit ihrem Rollator auch außerhalb ihrer Wohnung unterwegs sein zu können.
So mag sie sich auch noch nicht mit dem Thema Seniorenheim befassen. Charlotte Albert liebt es, täglich ihre Tageszeitung zu studieren, hält sich mit Kreuzworträtseln geistig fit und strickt Socken. Dies tut sie auch manchmal gerne nachts zur Beruhigung, wenn sie einmal nicht schlafen kann. Ein Glas warme Milch mit Honig tut dann als ein altes Hausmittel das Übrige.
Auf Sonntag freut sich die 90-jährige Marktheidenfelderin besonders, dann wird sie mit ihrer Familie, vielen Enkeln und Urenkeln in einem Gasthaus bei einem gemeinsamen Mittagessen ein wenig feiern.