Die Fürstlich Castell’sche Bank (FCB) wird ihre Filiale in der Großen Kirchgasse in Lohr schließen. Das hat das Unternehmen am Donnerstag mitgeteilt. Die Privatbank wird sich der Mitteilung zufolge künftig auf die bisherigen Standorte Castell (Stammsitz), Würzburg, Nürnberg, Heilbronn sowie auf Bamberg konzentrieren.

Die Standorte in Gerolzhofen, Kitzingen, Lohr, Neustadt an der Aisch und Schlüsselfeld werden bis spätestens 31. März 2022 geschlossen. Begründet wird die Entscheidung durch ein verändertes Kundenverhalten mit einer "teilweise deutlich abnehmenden Frequentierung" dieser Filialen.

Die Kunden sollen die Bank künftig digital, per Telefon oder Video kontaktieren können. Geplant sei, dass die Kunden persönliche Ansprechpartner im FCB Dialogcenter haben werden, so die Mitteilung. Zugleich sollen Privatkundenbetreuer mehr Termine beim Kunden wahrnehmen.

Keine betriebsbedingten Kündigungen geplant

Alle betroffenen Mitarbeiter können laut Mitteilung in das FCB Dialogcenter oder an andere Standorte wechseln. Betriebsbedingte Kündigungen seien nicht geplant. Darüber hinaus prüfe die Bank Modelle für mobiles Arbeiten.

In die anderen Standorte will die Fürstlich Castell’sche Bank investieren, laut Mitteilung einen "unteren zweistelligen Millionenbetrag" in Umbau und Modernisierung. Der Schwerpunkt liege dabei auf Würzburg am Marktplatz. Dort sind umfangreiche Veränderungen geplant, unter anderem die Einrichtung eines "Casteller Fensters", das die weiteren wirtschaftlichen Aktivitäten bei beiden fürstlichen Eigentümerfamilien präsentieren wird, etwa das Weingut Castell.

Der bisherige Bankstandort Castell soll zu einem Begegnungsforum umgebaut werden, das unter anderem für Kundenveranstaltungen, Schulungen, aber auch Beratungstermine mit Kunden zur Verfügung steht. Darüber hinaus werde Castell neben Würzburg weiterer Sitz des FCB Dialogcenters. Die Maßnahmen in Würzburg und Castell sollen, so die Bank weiter, spätestens bis zum 250. Jubiläum 2024 abgeschlossen sein.