Nach 48 Jahren Betrieb ist das Burgsinner Freibad "in die Jahre" gekommen und bedarf dringend einer Sanierung, erklärte Bürgermeister Robert Herold in der Bürgerversammlung im voll besetzten Gasthaus Stern. Nicht nur die Becken hätten eine Sanierung nötig, auch die Technik weise erhebliche Mängel auf. Die beiden Bademeister würden ihr Bestes versuchen, den Badebetrieb aufrecht zu halten.
Der Gemeinderat möchte das Großprojekt jetzt anpacken und hat an die österreichische Firma Berndorfer Bäderbau zum Preis von 25 000 Euro netto den Auftrag vergeben, ein Konzept und einen Entwurf zu erstellen. Das sei nötig, um staatliche Fördergelder beantragen zu können.
Vorgesehen seien der Einbau einer Edelstahlauskleidung des Schwimmer- und Erlebnisbeckens, das stelle die wirtschaftlichste Lösung dar. Der Sprungturm sei sanierungsbedürftig, die Duschen würden barrierefrei umgebaut und durch einzelne Eingriffe wie eine Erlebnisrutsche oder Effektbeleuchtung solle die Attraktivität gesteigert werden.
Gesamtkosten des Freibadkonzepts: 3,9 Millionen Euro
Das Konzept sieht Gesamtkosten in Höhe von 3,9 Millionen Euro netto vor, dazu kommen noch rund sieben Prozent für Planung, Baueingabe und Bauleitung. "Wir versuchen an ein Förderprogramm des Freistaates Bayern zu kommen, das uns mit 45 Prozent unter die Arme greift", sagte Herold. Auch der Antrag für ein Bundesförderprogramm sei schon gestellt.
Eine doppelte Förderung sei jedoch ausgeschlossen. "Wir werden etwa der Hälfte der Kosten selbst schultern müssen", sagte Herold. Zweifelsohne ergebe sich durch die Schwimmbadsanierung aber ein Mehrwert für den gesamten Sinngrund. Die Sanierung werde laut Bürgermeister "ab der Förderzusage zwei Jahre" dauern.
"Bis jetzt fahren wir ein jährliches Defizit von rund 200 000 Euro beim Freibad ein", sagte der Bürgermeister. Die Mitgliedsgemeinden der Sinngrundallianz, außer Obersinn, würden sich mit einem jährlichen Betrag von zwei Euro pro Bürger an den Betriebskosten beteiligen. Pro Jahr besuchen circa 30 000 Gäste das Bad.
Könnte Förderverein Trägerschaft des Freibads übernehmen?
Harald Jäger empfahl zu prüfen, die Trägerschaft des Freibades doch an einen Förderverein zu übertragen, dass sich die umliegenden Gemeinden an der Finanzierung beteiligen könnten. Ebenso sollten von diesen höhere Eintrittsgelder verlangt werden. Ein weiterer Sitzungsbesucher wollte wissen, ob sich nach der Sanierung das Defizit verändere. Herold gab die Auskunft, dass die Summe aufgrund höherer Abschreibungswerte steige. Das relativierte Willi Heßler jedoch mit der Aussage, dass dies nur ein steuerlicher Ansatz sei und die eigentlichen Ausgaben nicht beeinflusse.
Gerhard Meyer möchte die Sinngrundallianz bemühen, um die Mitgliedsgemeinden stärker bei der Finanzierung der Sanierung einzubinden. Willi Balkie erkundigte sich nach der Umfrage, was den umliegenden Gemeinden das Burgsinner Schwimmbad wert sei. Diese Fragebögen lägen zur Prüfung bei den jeweiligen Gremien, antwortete Herold.