Mit einem bunten Mix aus Sketchen, Büttenreden, Gesangsdarbietungen und Tänzen sorgte der Faschingsverein Rechtenbacher Kötze (FVRK) in der gut besuchten Turnhalle für ausgelassene Stimmung. Passend zum Vereinsjubiläum steht die diesjährige Kampagne unter dem Motto "40 Jahre verrückt und bunt, beim FVRK geht's wieder rund".
Rund ging es auch in der Eheberatung von "Otto und Heide Witzka" (Helen Wittmeier und Benjamin Hepp). Mit Tipps zu "vor, während und nach der Ehe" gaben die beiden Newcomer mit der Eheberatung "Profemina und Prodomino" ihr Debüt in der Kötzebütt. Dabei erfuhr das Publikum auch, was Frauen und ein Tornado gemeinsam haben: "Wenn sie kommen, sind die heiß und innig, und wenn sie gehen, nehmen sie das Haus und das Auto mit."
"Heizen mit Heu"
Die beiden Büttenschieber Lukas Durchholz und Leon Vater widmeten sich in diesem Jahr dem Thema "Heizen mit Heu" und was alles bei der Heuernte passieren kann. Herausgeputzt hat sich Bauchrednerpuppe Bärbel (Barbara Wagner) für Bürgermeister Lang. Ein Lebkuchenherz für den Mann mit dem "schönsten Amt im Dorf", dem als einzigen Politiker "die Diäten in Biermarken ausgezahlt werden", hatte die Baurednerpuppe vergeblich mitgebracht, denn der Rathaus-Chef war verhindert. Mit Bauchredner Friedel (Frieda Wagner) beleuchtete die Puppe das Dorfgeschehen.
Anlässlich des 90. Geburtstags von "Dinner for One" war es Zeit, den Silvester-Klassiker in der Rechtenbacher Version auf die Bühne zu bringen. Beim "Esse für Enn" blieb kein Auge trocken, als Johann (Wolfgang Adolf) der Anitel vom Hüttebarch (Maria Wolfgang) bei ihrem 80. Geburtstag "in derselbe Prozedur wie alle Joar" allerlei Leckeres servierte. Die vier besten Freunde, die sich die Jubilarin einlud, waren die verhinderten Sir Golo, Admiral von Jäck, Schorsch Bischof und Emi aus Remscheid.
Früher mit einer "schmale Taille, jetzt mit einer Hummelhüfte" gaben die beiden frustrierten Hausfrauen (Silvia Arslan und Chantal Matreux) viele Ratschläge rund ums Älterwerden, ihre Problemzonen und ihr Sexleben. "Das sind keine Falten, das ist ein Sixpack vom Denken", meint die eine. Auch ihre "größte Belastung", ihre Männer, bekamen ihr Fett weg. Mit ihren eindeutigen, zweideutigen Anspielungen sorgten die beiden für Lachsalven im Saal.
"Hoffentlich wird es nicht so schlimm, wie es schon ist"
Mit "Gita" und Quetsche nahmen Klaus Bartel und Guido Munser als "Rhythmus Humoristen KG" das Dorfgeschehen in zahlreichen Gstanzln gekonnt aufs Korn. Dabei kamen die 100-Jahr-Feier der Firma Lang, bei der der Ochsenbraten nicht reichte, genauso zur Sprache wie die längste Latrine der Welt, der neue Kanal nach Lohr. Die beiden schafften es um Mitternacht, auch kritische Töne zu Politik, Krieg, Inflation, Demos und Fremdenhass anzustimmen. "Was ist mit der Welt nur los?", fragten sich in ihrem Song und wünschten sich, "hoffentlich wird es nicht so schlimm, wie es schon ist".
Für Auflockerung im Showprogramm sorgten sechs großartige Tanzdarbietungen. Los ging es mit den Mädels der neu formierten lila Garde. Beim Showtanz "Dia de los muertos", nach der mexikanischen Version des Allerseelen-Fests zu Ehren der Verstorbenen, zeigten sie einen farbenfrohen Tanz. Mit dem aufwendigen Showtanz "Meuterei auf dem Narrenschiff" enterten 18 Piratinnen die Bühne. In den "Wilden Westen" zog es die Kötzedäncer. Eine Augenweide bot die Prinzengarde. Den Schlusspunkt des fünfstündigen Faschingsfeuerwerks setzte das Männerballett, dessen Tänzer sich von Putzteufeln in flotte Putzfeen im Tutu verwandelten.
