Mit sichtbarer Begeisterung nahm nach zweijähriger Corona-Pause das Publikum das vielfältige und bunte Faschingsprogramm des bunten Abends des Männergesangvereins Karlburg (MGV) in der Karolingerhalle auf. Erfrischende Tanzeinlagen, Gesangsdarbietungen und Sketche mit viel Lokalkolorit machten den Abend zu einem mitreißenden Erlebnis.
Mit dem Lied "Endlich wieder Fasching", gespielt von der Bunte Abend Band, eroberte die Narrenschar die Bühne. Zusammen mit Anna Vollmuth und Rene Kohlhepp begrüßten sie die Gäste. Abwechselnd führten Moderatorin und Moderator durch das Programm.
Dem Vater einen Streich gespielt
Einen gelungenen Einstieg schafften das Vater-Sohn-Gespann Gehret als Clowns. Während der Vater dem Organisator eigentlich seinen Rückzug vom Auftritt erklären wollte, tauchte der Sohn auf und schleppte den zögernden Vater auf die Bühne. Dort demonstrierte der Kleine mit dem Ruf "Karleberch helau", wie man das Publikum zum Mitmachen bewegt. Als der Vater das auch versuchte, foppte der Kleine ihn, indem er verdeckt ein Schild "Psst!" hochhielt und die Besucher zum Stillschweigen aufforderte. Über ihre Probleme im Freundeskreis und mit ihren Eltern ließen sich die drei Nachwuchsakteure Linus, Milla und Selina in ihren Sketch "Pubertät" aus.
Mit ihrem Marschtanz überzeugte die Große Garde der Karlstadter Karnevalsgesellschaft bei ihrem Gastauftritt. Der Auftritt mit hoch geschwungenen Beinen und gesprungenem Spagat zeugte von Können und Trainingsfleiß. Die Verabredung zum Marathontraining von Julia und Hannes am Gertraudisbildstöckle verlief anders als geplant. Der Wetteinsatz einer verlorenen Wette von Hannes soll ein Marathonlauf werden. Zum Training erschien dieser allerdings in Feuerwehrmontur und mit riesigem Verpflegungsrucksack. Statt des Trainings wurde das Ortsgeschehen breitgetreten. Zirkusflair verbreiteten die TSV-Tanzminis mit ihrem quirligen Einzug, sogar zwei Einräder waren im Einsatz. Ihr Showtanz mit gymnastischen und akrobatischen Einlagen verbreitete Lebensfreude und gute Laune.
"Wo wir sind ist vorn, wir sind in Karleberch gebor'n" heißt es im Refrain des Liedes von Ralf Plawky "Karlburger Herz". Unterstützt von sechs Mitgliedern des Männerballetts absolvierte er beherzt seinen gesanglichen Erstauftritt. Nach Afrika entführten die TSV-Tanzgirls das Publikum mit ihrem erfrischenden Showtanz. Die Völkers nahmen sich mit ihrer Darbietung "YouTube" der neuen Medien an. Die kurze Geschichte des Karlburger Lädle schilderte eine Märchenerzählerin. Manchen Lacher gab es zu den präsentierten Klamotten aus Karlburger Kleiderschränken.
Seit 2002 setzt die MGV-Gesangsgruppe Oktavia mit ihrem Gesang Höhepunkte bei den bunten Abenden. In diesem Jahr absolvierten sie ihren letzten Auftritt. In einer Rückschau auf die zwei Jahrzehnte präsentierten sie einige ihrer gereimten Darbietungen im heimischen Dialekt, die auch heute nichts an Aktualität verloren haben. Jan Binner dankte mit einem Gedicht für die vielen gesungenen Einblicke in das Dorf- und Weltgeschehen und überreichte eine Collage mit Bildern ihrer Auftritte. In ihrem Abschiedslied "Weil ich aus Karlburg bin" relativierten die acht Sänger die Eigenheiten ihrer Mitbürgerinnen und Mitbürger. Mit dem Sketch "Karleberch goes Instra!" hatten auch "Die Drei – reloaded" das soziale Netzwerk Instagram im Blick und erforschten, wer sich aus Karlburg auf diesem Kanal tummelt. Dabei deckten sie manche Skurrilität im Netz auf.
Schlusstanz zum Thema "Aladdin"
Die Ära der schwedischen Gesangsgruppe ABBA ließen die TSV-Tanzmädels aufleben. Zu den Welthits der Formation hatten die Tänzerinnen, verstärkt durch drei Tänzer, einen aparten Showtanz erarbeitet. In den Orient entführten schließlich die Karlburger Tanzknaben zusammen mit den Tanzmädels in ihrem Showtanz "Aladdin". Auch bei den erfahrenen Tänzerinnen und Tänzern meldeten sich einige von der Bühne ab. Zum abschließenden Finale kamen nochmals die Akteure zu schmissiger Musik auf die Bühne.