
Einen tiefgründigen und leicht gruseligen "Bunten Abend" erlebten die Besucherinnen und Besucher im Kulturheim in Wolfsmünster. Unter dem Motto "Viva la Mexico" traten Büttenredner, Tanzgruppen, Sketchgruppen, Parodisten und das heimische Männerballett in einem fünfstündigen Programm auf.
Organisator und Vorsitzender des TSV Florian Rodius begrüßte pünktlich um 19.11 Uhr das bunt kostümierte Publikum im vollbesetzten Saal. Er stellte in diesem Zusammenhang das inthronisierte Prinzenpaar Max und Nina Ruppert vor. Nina wirkte als Prinzessin Nina Santa Samanta, geliebte Göttin des Todes, und Max als Prinz Maxico Maya, ewiger Prinz von Mexico. Beide übernahmen für den Abend, nach ihrem Prolog, die Moderation und verteilten Orden und Küsschen an die Aktiven.

Auf das Motto des Abends kam der Prinz auf einer seiner beruflichen Reisen nach Mexiko. Dort kam er mit der Mythologie und den Traditionen der mexikanischen Ureinwohner in Berührung, die in der Faschingszeit vor der Fastenzeit ihren Toten besonders gedenken und ihre Verstorbenen durch Masken und Körperbemalungen an der Lebensfreude teilhaben lassen, um sie nicht zu vergessen.
Werner Blum gab das Dorfgeschehen in Reimform zum Besten
Die "Mittlere Tanzcrew Wolfsmünster" eröffnete den Abend anschließend tänzerisch als Turbo-Flitzer mit schwungvollen Hebeübungen und ausdauernden Schrittfolgen. Werner Blum hatte mit spitzem Bleistift den Dorfbewohnern im Laufe des Jahres aufgelauert und das Dorfgeschehen in Reimform dem lauschenden Volk zu Gehör gebracht. Themen waren das Holzmachen, die großen Bulldogs im Ort, das Feuerwehrauto und ein Hallenbau.

Nach den Tanzmädels aus Wolfsmünster im schwungvollen Formationstanz mit flotten Schrittfolgen und Hebeübungen brachte sich Bernd Ditterich, der langjährige Moderator der Bunten Abende, in Position. Als Fußballfan philosophierte er in Reimform über den Fußball als Spielgerät. Eine Selbsthilfegruppe zeigte in spielerischer Laune die Bewältigung von Nachbarschaftsproblemen als Therapie, zum Gelächter der Zuhörer, auf.

Ihnen folgte Büttenredner Alfons Löser aus Obersfeld. Er brillierte mit Sätzen wie: "Ich hob miech löss heier" (Ich habe mich heiraten lassen) oder "Unner Eldern senn schuld on dare Klimaerwärmung. Sie hönn gesocht: Ihr müesst die Deller leer ess, dann scheint ah die Sunn – und jetzt hömmers." Das Publikum war begeistert und verlangte mit viel Applaus einige Zugaben.
Steffen Schultheis und seine Bauarbeiter zeigten in einem Sketch die Probleme auf einer Baustelle mit Bauarbeitern unterschiedlicher Nationen auf. Dabei kamen den Besuchern örtliche Ereignisse durch Witze und derben Sprüche zu Gehör. Eine Parodie auf Bruno Ditterich und seine einzigartige Ausdrucksweise beim Erklären von Geschehnissen begeisterte die fröhlichen Narren im Saal. Sie setzen damit Ditterich als geachteten Waldarbeiter und Tänzer im Männerballett mit seinen knapp 60 Jahren ein besonderes Denkmal.
Showtanzgruppe verzauberte zu Abba-Medley
Die elegant geschminkte Showtanzgruppe Gräfendorf in ihren blauen Glitzerkleidern verzauberte die Gäste mit ihrem Tanz zu einem Abba-Medley. Das "Helmutle" hatte wieder einige derbe Sprüche und launige Lieder auf Lager. Begleitet vom geduldigen Markus Bahn an der Gitarre gab Nadine Bahn umgetextete Schlager zum Besten, die letztendlich verschiedene Familienprobleme widerspiegelten. Die Vorträge waren durchsetzt von Witzen und Kurzgeschichten. Die Besucher waren begeistert und spendeten riesigen Applaus.

Den Höhepunkt setzten das Männerballett aus Wolfsmünster mit 16 durchtrainierten Männern im Alter von 24 bis 59 Jahren. Diese ahmten die Tanzentwicklung und Kleiderordnung des letzten Jahrhunderts nach. Anfangs erschienen sie elegant gekleidet und wandelten während der Tänze kaum merklich ihre Garderobe von schickem schwarz-weiß in Glitzerwesten, Silberanzügen oder lockere Sportkleidung. Flott und ausdauernd stellten die Männer ihre Tänze mit Hebeübungen zur Schau und ernteten großen Applaus und Zugabe-Rufe vom begeisterten Publikum.
Ein erlebnisreicher Abend mit starken Auftritten der örtlichen Gruppen, die herausragende Begeisterung und gelebten Spaß in der rund 333 Einwohner zählenden Gemeinde zeigten. Die Jugend und die jungen Erwachsenen sind hier voller Begeisterung dabei. Da zieht man gerne mal den Mexikanerhut!

Mitwirkende
